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Flüchtlinge

Arbeitskreis Asyl kritisiert Zustand vieler Flüchtlingswohnungen

RainerSturm / pixelio.deUmzugskarton

Der Streit zwischen Kommunen, Ländern und Bund um die Flüchtlinge in Deutschland wirkt sich in Rheinland-Pfalz auf die Flüchtlinge aus. Viele leben in unzumutbaren Verhältnisen kritisiert der Arbeitskreis Asyl.

Flüchtlingshilfe-Organisationen halten die Zustände in vielen rheinland-pfälzischen Asylbewerberunterkünften für nicht akzeptabel. Einige Flüchtlinge seien über Jahre unter menschenunwürdigen Bedingungen untergebracht, sagte Bernd Drüke vom Arbeitskreis Asyl Rheinland-Pfalz bei einer Fachtagung in Bad Kreuznach. Die Kommunen im Land setzen seiner Ansicht nach bei der Suche nach geeignetem Wohnraum völlig unterschiedliche Maßstäbe an, da es keine klaren Vorgaben des Landes gebe. Einige Gemeinden seien vorbildlich beim Bereitstellen von angemessenen Wohnungen, andere allerdings setzten weiter auf Sammelunterkünfte oder würden zu überhöhten Preisen verwahrloste „Löcher“ anmieten.

Bei der Tagung zeigte Drüke Fotos von Wohnungen mit verschimmeltem Bad, Hock-WC oder einem Loch in der Zimmerdecke. „In der Regel ist die schlechteste Unterbringung auch die teuerste“, sagte er. So sei für viele Asylbewerber enorm wichtig, dass sie sich selbst ihr Essen kochen könnten. Dies sei jedoch gerade in Sammelunterkünften oft nicht möglich. Der Flüchtlingsaktivist führte das Beispiel einer Kommune an, die mit enormem Aufwand für täglich 20 Euro pro Person vorgekochtes Essen in das Asylbewerberheim anliefern lasse, das viele Bewohner gar nicht essen wollten.

Der geschäftsführende Direktor des rheinland-pfälzischen Landkreistages, Burkhard Müller, verteidigte die bestehenden Probleme mit der finanziellen Notlage der Kommunen. Die Kosten der Flüchtlingspolitik würden auf Städte und Kreise abgewälzt: „Der Bund zahlt uns gar nichts, das Land hat die Kosten gedeckelt und den letzten beißen die Hunde.“ Außerdem würden den Gemeinden vielerorts nur minderwertige Immobilien angeboten. „Da ist Zeug dabei, bei dem Sie am liebsten fünf Kilogramm TNT oder eine Abrissbirne nehmen würden“, sagte er. Aktuell habe er ein Angebot erhalten, zu sehr hohen Kosten Wohnwagen anzumieten und Asylbewerber darin auf einem großen Stellplatz in einem Gewerbegebiet unterzubringen.

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