Wie werde ich Notfallseelsorger/in?
Notfallseelsorge ist ein anspruchsvolles Feld ehrenamtlichen Engagements – und Ausbildungsplätze leider nur begrenzt verfügbar. Bitte haben Sie deshalb Verständnis dafür, dass sich das Angebot von Notfallseelsorge-Grundkursen im Bereich der Ev. Kirche in Hessen und Nassau EKHN zuallererst an jene Personen richtet, die sich für eine aktive Mitarbeit in der Notfallseelsorge interessieren UND die für diese Aufgabe auch als geeignet erscheinen.
Dabei gibt es für die Eignung bzw. eine aktive Mitarbeit sowohl eher „formale“ Kriterien (u.a. Volljährigkeit, polizeiliches Führungszeugnis ohne Einträge, Führerschein für PKW, Bescheinigung über EH-Kurs nicht älter als 2 Jahre) als auch eher „inhaltliche“ Kriterien (u.a. gesundheitliche und psychische Belastbarkeit, Akzeptanz der christlichen Grundlage von Notfallseelsorge, Teamfähigkeit, berufliche oder ehrenamtliche Qualifikationen, die in der NFS hilfreich sind).
Ein Teil dieser Kriterien muss bereits für eine s.g. „Empfehlung zur Kursteilnahme“ vorliegen, die durch die örtliche Notfallseelsorge-Leitung schriftlich ausgesprochen werden muss. Als erster Schritt sollte deswegen die Kontaktaufnahme mit der örtlichen Notfallseelsorge-Leitung erfolgen. Hier kann die eigene Motivation zur Mitarbeit erläutert werden, darüber wird über ggfls. vorhandene lokale Voraussetzungen und Regeln einer Mitwirkung informiert.
Andere Voraussetzungen (wie z.B. der Besuch eines Erste-Hilfe-Kurses) können auch nachgeholt oder während der Praktikumsphase, welche sich in der Regel an die theoretische Ausbildung anschließt, dokumentiert werden.
Grundsätzlich erwartet wird Bereitschaft zum Lernen, zu selbstkritischer Reflexion eigener Einsätze, zur (späteren) Teilnahme an Team-Treffen, Fortbildungen und Supervisionen – und natürlich die aktive und regelmäßige Mitarbeit in der örtlichen NFS-Rufbereitschaft und bei Einsätzen.Notfallseelsorge geschieht auf dem Hintergrund christlicher Grundüberzeugungen und beruht auf der langen Tradition christlicher Seelsorge. Notfallseelsorge bemüht sich, neben üblichen Aktivitäten der Krisenintervention auch auf religiöse und existentielle Fragen und Bedürfnisse unserer Klienten angesichts von Krisen und Not zu reagieren und angemessene Angebote zu machen, ohne dabei missionieren zu wollen. Das setzt bei den Notfallseelsorge-Aktiven eine Bereitschaft zum Eingehen auf religiöse Bedürfnisse der Klienten (auch nicht-christliche) wie eine eigene Auseinandersetzung mit Glaubens-Überzeugungen und -Erfahrungen voraus.
Üblicherweise werden die anfallenden Kursgebühren vom jeweiligen Notfallseelsorge-System erstattet oder übernommen, allerdings abhängig davon, ob es nach dem absolvierten Grundkurs tatsächlich zu einer Mitarbeit im örtlichen Notfallseelsorge-Team kommt.
Die im Bereich der EKHN angebotenen Grundkurse Notfallseelsorge entsprechen dem aktuell gültigen Ausbildungs-Curriculum für Notfallseelsorge der EKHN sowie den bundesweit vereinbarten Standards für Grundqualifikationen in der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV).
Für eine erfolgreiche Teilnahme am Kurs müssen alle Kursmodule besucht werden, ein nur teilweiser Besuch (einzelner Module) ist wegen des angestrebten Gruppen-Lern-Prozesses zumeist leider nicht möglich.
Ohne die attestierte Teilnahme an einem Notfallseelsorge-Grundkurs (oder anerkannten Äquivalenten) ist eine aktive Mitarbeit in der Notfallseelsorge im Bereich der EKHN nicht möglich. Dem absolvierten Grundkurs Notfallseelsorge schließt sich in aller Regel eine Praktikumszeit in einem Notfallseelsorge-System an, bevor über eine abschließende Beauftragung zur Mitarbeit in der Notfallseelsorge im gegenseitigen Benehmen entschieden wird.
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