Neue Wanderstrecke sucht Wegepaten

Auf Luthers Rappen

EKHN/Lutherweg in Hessen .e.V. Immer auf dem rechten Pfad bleiben: Der neue Lutherweg braucht ehrenamtliche Helfer, damit niemand in die irre geht.

Immer auf dem rechten Pfad bleiben: Der neue Lutherweg braucht ehrenamtliche Helfer, damit niemand in die Irre geht.

Derzeit wird zwischen Worms und Wittenberg gehämmert, gesprayt und geschnitten, was das Zeug hält. Die Route für den neuen Lutherweg wird ausgeschildert, der im Sommer etappenweise eröffnet wird. Damit später niemand in die Irre geht, sind schon jetzt ehrenamtliche Helfer gesucht, die dafür sorgen, dass die Markierungen auf Dauer den richtigen Weg auf Luthers Spuren weisen.

16.03.2016 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback

Bildergalerie

Auf Luthers Rappen von Wittenberg bis Worms: Der Lutherweg steht in den Startlöchern

Mann besprüht einen Baum mit dem Wanderzeichen des Lutherweges.

Schon auf Teilstrecken des Lutherwegs unterwegs: Pilger auf den Spuren des Reformators

Schon beschildert: In den Startlöchern der neue Lutherweg von Worms nach Wittenberg

EKHN/Lutherweg in Hessen e.V.

Streckenverlauf des neuen Lutherwegs durch Hessen und Rheinhessen

Darmstadt, 16. März 2016. Im Jahr 1521 musste der Reformator Martin Luther die Stadt Worms fluchtartig verlassen. Er hatte dem Kaiser auf dem Reichstag die Stirn geboten und seine neuen Glaubenslehren standhaft vertreten. Danach galt er als vogelfrei und verlor jegliche Rechte. Er floh als „Junker Jörg“ verkleidet auf die Wartburg, wo er begann, die Bibel zu übersetzen. Fast 500 Jahre später können Naturliebhaber die vermutete Fluchtstrecke von Worms am Rhein bis zur Wartburg in Thüringen ganz ungefährlich und ohne Verkleidung auf Luthers Rappen nachwandern. Der „Lutherweg1521“ führt dabei auf einer fast 400 Kilometer langen Strecke über Oppenheim, Frankfurt, Friedberg und Alsfeld auch quer durch das hessen-nassauische Kirchengebiet. Derzeit wird der Weg ausgeschildert. Die Eröffnung der neuen Route ist etappenweise ab Sommer 2016 vorgesehen. Das Projekt wird auch von der evangelischen Kirche unterstützt. Der Lutherweg gilt als eines der Renommierprojekte zum bevorstehenden 500. Jahrestag der Reformation 2017 in Hessen und Rheinland-Pfalz.

Niemand soll auf der Strecke vom rechten Lutherweg abkommen

Damit später niemand vom rechten Lutherpfad abkommt, sind bereits jetzt Wegepaten gesucht. Mit Sprühdose, Schablone und Heckenschere sollen sie sich künftig in speziell zugeteilten Streckenabschnitten darum kümmern, dass niemand in die falsche Richtung läuft. So sollen sie etwa überwucherte Schilder freischneiden, Markierungen sprühen und mögliche Schäden melden. Die Organisation übernimmt der Verein „Lutherweg in Hessen e.V.“ mit Sitz im Romrod bei Alsfeld (Vogelsbergkreis). Er bietet dazu vor Ort Schulungen zu rechtlichen Grundlagen und Markierungsregeln an und verspricht, dass neben der Theorie auch die Praxis nicht zu kurz kommt.

Jeden Meter Pfad von Worms bis zur Wartburg im Blick behalten

Abwechslungsreiche Wegführung, naturnahe Abschnitte und klare Markierungen: Der noch im Aufbau befindliche Lutherweg verspricht beim Wandern und Pilgern ein hohes Qualitätsniveau. Um das dauerhaft zu gewährleisten, hat der projektverantwortliche Verein bewusst schon jetzt mit der Werbung um ehrenamtliche Wegepaten begonnen. Aktuell wird die Erstmarkierung vorgenommen. Auf Dauer sollen die ehrenamtlichen Wegepaten eine solide Stütze vor Ort sein. Dazu müssen sie künftig nahezu jeden Meter Lutherweg auf ihrem Abschnitt kennen und im Blick behalten. Sie sollen dann nach Hoffnung des Vereins dafür sorgen, dass der Lutherweg auf lange Sicht ein besonderes Aushängeschild für die jeweilig Region bleibt, durch die er führt.

Kontakt und mehr Information:
Lutherweg in Hessen e.V.
Tel. 06636 / 9189630 (Montag bis Donnerstag von 09:00 bis 11:30 Uhr)
E-Mail: info@lutherweg-in-hessen.de
(Der Internet-Auftritt wird derzeit noch aufgebaut)

Das Buch zum Lutherweg
Monatelang war Reiner Cornelius zwischen Wittenberg und Worms auf dem neuen Lutherweg unterwegs. Aus seinen Eindrücken und historischen Recherchen ist ein 264 Seiten starkes Buch, das mit über 300 farbigen Bildern, Karten und Stadtplänen Luthers Route folgt. Dabei erfahren Leser etwa, wie es entlang Luthers Reiseweg brodelte. In Hersfeld wagte es ein Priester zu heiraten, der erste in Deutschland. An vielen Orten stürmen aufgebrachte Bürger Klöster. In Alsfeld stand Tileman Schnabel, ein Schüler Luthers, auf der Klostermauer und predigte vor Bürgern und Mönchen evangelisch.
Reiner Cornelius: „Luthers Wormsreise und der Lutherweg 1521“
Bezugsadresse: im örtlichen Buchhandel oder direkt beim Autor in Niederaula entweder über www.lutherweg-buch.de oder Tel. 06625-5812, Preis 19,50 €.