Notfallseelsorge

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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

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Vorsitzender der Pfarrerschaft hält während Synode leidenschaftliche Rede

Dekan Wengenroth: „Populismus ist menschenverachtend“

bonSetzt klare Grenzen: Dekan Axel Wengenroth spricht sich während der Herbstsynode deutlich gegen Populismus und rechtes Gedankengut aus.

In einer engagierten Predigt hat sich Dekan Axel Wengenroth klar gegen populistische Positionen gewehrt. Nach Ansicht Dr. Axel Wengenroths ist der christliche Glaube nicht mit braunem Gedankengut vereinbar. Mehr noch: Der Vorsitzende der Pfarrerschaft findet, dass rechtspopulistische Parteien für Christen nicht wählbar sind.

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Stellung beziehen

„Ich bin der festen Überzeugung, dass man als Christ einer Partei, in der menschenverachtende Positionen vertreten werden, nicht angehören kann“, sagte er während der Herbstsynode des Evangelischen Dekanats Westerwald in Westerburg. „Und wenn man seinen christlichen Glauben richtig versteht, kann man sie auch nicht wählen.“ Dekan Wengenroth hält es zwar für richtig, dass weder die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau noch das Evangelische Dekanat Westerwald Wahlempfehlungen ausgeben, da das dem Verständnis von „evangelischer Freiheit“ widerspräche. Trotzdem erwartet er, dass jeder evangelische Christ Stellung bezieht, um so die Diskussion und Meinungsbildung in der Kirche voranzubringen.

Prägende Erlebnisse

Wengenroth erzählt von eigenen Erlebnisse aus den 1980er-Jahren, als er während einer Studienreise nach Polen das Konzentrationslager Auschwitz besucht hat: „Die Bilder haben sich in mein Gedächtnis eingebrannt“, sagt er. „Ich habe mich gefragt, wie ich damit leben könnte, wenn es meine Geschwister, meine Kinder, meine Eltern gewesen wären, die in diese Hölle gegangen sind.“ Wenn Politiker diesen Horror nun als „Vogelschiss“ abtun, dreht sich ihm der Magen um, sagt Wengenroth. „Die Kaltschnäuzigkeit und Menschenverachtung, die aus diesen Worten spricht, ist mir unerträglich und im höchsten Maße widerlich.“

Der Feind wird an die Wand gedrückt

Für sich persönlich hat Wengenroth daher nicht nur entschieden, vor rechtspopulistischen Positionen zu warnen. Er wird Vertreter dieser Parteien auch nicht zu öffentlichen Diskussionen einladen oder sich mit ihnen auf ein Podium stellen, stellt er in Westerburg klar. „Denn wie wir gesehen haben, geht es ihnen nicht um den politischen Austausch und den Respekt gegenüber anderen Positionen, sondern darum, den Feind an die Wand zu drücken und kalt zu stellen.“

Populismus ist totalitär

Für den Dekan haben solche Einstellungen nicht nur eine politische, sondern auch eine geistliche Dimension. Er spricht von Berührungspunkten zwischen rechten Populisten und einer radikal-religiösen Gesinnung. „Sie wollen uns vorschreiben, wie wir zu denken und zu glauben haben. Niemand kann und darf über die Köpfe und Herzen der Menschen herrschen als Gott alleine. Populistische Positionen sind in letzter Konsequenz totalitär, denn dort maßen sich Menschen göttliche Gewalt an, die ihnen nicht zusteht.“

Nächstenliebe zuerst

Die christliche Botschaft ist eine andere, sagt Wengenroth und zitiert aus dem Matthäus-Evangelium: „,Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen. Kommt her, Ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das Euch bereitet ist’. Deutlicher geht es nicht.“ Wie das in konkrete Politik umgesetzt werden kann, darüber kann und muss man diskutieren – auch kontrovers, wie der Dekan unterstreicht. Aber die Grundhaltung ist für ihn klar: „Nicht ,America first’ oder Deutschland, Frankreich oder Österreich. Sondern Mitmenschlichkeit, Gerechtigkeit und Nächstenliebe zuerst!“

 

Die weiteren Themen während der Herbstsynode des Evangelischen Dekanats Westerwald:

Haushalt: Etat des Dekanats wächst

Die Synodalen haben den Haushalt 2019 des Dekanats Westerwald mit nur einer Enthaltung auf den Weg gebracht. Der Etat hat mit rund 1,84 Millionen Euro ein etwas größeres Volumen als der Ansatz 2018 (ca. 1,77 Millionen Euro). Gründe für die Steigerung sind unter anderem Mehrausgaben bei den Personalkosten und Aufwendungen für den Umzug des Verwaltungssitzes nach Westerburg. Der Haushalt liegt in den kommenden Wochen zur Einsicht im Haus der Kirche (Saynstraße 4 in Selters) aus. Der Finanzausgleich beträgt in diesem Jahr rund 87.300 Euro. Jeweils die Hälfte dieser Summe steht den Kirchengemeinden und dem Dekanat für besondere Aufgaben zur Verfügung – zumindest zum größten Teil: Denn 13.600 Euro dieses Betrags sind zweckgebunden und kommen der kirchenmusikalischen Arbeit in den Gemeinden zugute.

Evangelische Jugend lädt Kirchenvorstände ein

Mit einer frischen Präsentation hat sich die Jugendvertretung des Evangelischen Dekanats Westerwald (EJVD) den Synodalen vorgestellt. „Wir wollen, dass andere Jugendliche von der guten Botschaft Jesu hören“, sagen die Mitglieder des Gremiums, die in der Jugendarbeit verschiedener Kirchengemeinden des Dekanats aktiv sind. „Wir blicken zusammen nach vorne und möchten etwas bewegen. Wir wollen gemeinsam die Gegenwart ändern und so die Zukunft gestalten.“ Gestalten möchte die EJVD freilich nicht nur mit Worten, sondern in Form von Freizeiten, der Konfirmandenarbeit, Kirchentagen und Schulungen, kurz: in der persönlichen Begegnung mit anderen jungen Menschen. Oder mit einem Neujahrsempfang: Die EJVD lädt am Abend des 25. Januars 2019 um 19 Uhr alle Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher ein, denen Jugendarbeit im Herzen liegt. Im Alpenroder Gemeindehaus möchten die Jugendvertreterinnen und -vertreter mit ihren Gästen über gemeinsame Projekte für junge Menschen ins Gespräch kommen.

Verwaltung der Kirche zieht im Frühjahr 2019 nach Westerburg um

Präses Bernhard Nothdurft hat die Synodalen auf den aktuellen Stand der Bauarbeiten am neuen Haus der Kirche in Westerburg gebracht: „Die Baukosten des künftigen Dekanatssitzes bleiben erfreulicherweise wohl unter den genehmigten Kosten von 1,32 Millionen Euro: Sie liegen voraussichtlich bei knapp 1,27 Millionen Euro.“ Was den Abschluss der Arbeiten angeht, rechnet Nothdurft mit dem kommenden Frühjahr: „Der Neubau ist wahrscheinlich im Februar bezugsfertig; den Umzug von Selters nach Westerburg plant die Verwaltung für den März 2019.“ (bon)

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