Notfallseelsorge

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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Gottesdienst

Ein Gottesdienst pro Monat - reicht das?

Peter BongardGottesdienst für JugendlicheFreude teilen, Gemeinschaft erleben, spirituelle Impulse empfangen: ein Gottesdienst kann Energie und Orientierung geben

„Feiern wir zu viele Gottesdienste?“ Mit dieser Frage hatte der Theologieprofessor Peter Scherle seine Zuhörerinnen und Zuhörer im evangelischen Dekanat Groß-Gerau-Rüsselsheim aus der Reserve gelockt. Dabei war er der Auffassung, dass ein monatlicher Rhythmus sinnvoll sei. Diesen Vorschlag kennt auch Pfarrerin Doris Joachim-Storch vom Zentrum Verkündigung der EKHN.

„Wie viel Gottesdienst braucht das Land? Hier antworte ich: monatlich.“ So lautete das Statement des  Herborner Theologieprofessors Dr. Peter Scherle auf der Sommersynode des Evangelischen Dekanats Groß-Gerau-Rüsselsheim am 15. Juni 2018. Hintergrund sei die Beobachtung, dass sich Regionen und Gesellschaften veränderten, dass sie zu einem „Raum der Ströme“ werden, in dem Geld, Waren, Verkehr – und Menschen fließen. 

Gesellschaft im Wandel

Peter Scherle erläuterte: „Unser Gottesdienst geschieht in Zeiten, die sich ändern.“ Änderungen nimmt auch Pfarrerin Doris Joachim-Storch wahr. Sie ist die Referentin für Gottesdienst im Zentrum Verkündigung der EKHN und hat beobachtet: „Der sonntägliche Gottesdienstbesuch gehört nicht mehr selbstverständlich zur Kultur in den Familien.“ 

Unterschiedliche Lösungen für unterschiedliche Gemeinden

„Als Zentrum sind wir schon seit längerer Zeit mit Prof. Scherle im Gespräch und tauschen uns über die aktuellen Entwicklungen und passende Angebote aus“, berichtet Pfarrerin Joachim-Storch. Sie schätzt diese Impulse und plädiert dafür, ganz genau die Situation der Menschen vor Ort anzuschauen. „Jede Gemeinde ist anders“, so ihre Erfahrung. Denn sie erlebt: „Es gibt auch Orte, in denen an jedem Sonntag die Kirche gut besucht ist.“ Zudem habe sich gezeigt, dass in Städten Gottesdienstgemeinschaften mit nahe gelegenen anderen Kirchengemeinden gut funktionieren. „Hier liegen die Kirchen oft nah beieinander. Wenn in der eigenen Gemeinde kein Gottesdienst stattfindet, wird das benachbarte Angebot ganz gerne angenommen.“ In ländlichen Regionen hätte sich dagegen gezeigt, dass die Mitglieder weniger bereit seien, einen gemeinsamen Gottesdienst im Nachbardorf zu besuchen. Um stärker auf die Bedürfnisse der Kirchenmitglieder einzugehen, hätten manche Kirchengemeinden einen anderen Weg gewählt: Sie bieten spätere Gottesdienstzeiten an, beispielsweise ab 11 Uhr oder am frühen Abend.    

Mögliche Alternative: Einmal im Monat

Allerdings gebe es Regionen, in denen sich der demographische Wandel deutlich zeige. Besorgt stellt sie fest: „Manche Dörfer bluten aus, die Jüngeren ziehen in die Städte.“ Zudem gebe es Pfarrerinnen und Pfarrer, die zwei oder mehr Gottesdienst-Orte betreuen müssten. In solchen Fällen halte sie Peter Scherles Vorschlag für besonders praktikabel. Sie berichtet: „Beim  Kindergottesdienst in meiner früheren Gemeinde hat sich gezeigt, dass er tatsächlich verstärkt von Kindern besucht wurde, als er nur noch einmal im Monat stattfand.“ Einen monatlichen Termin hätten die Eltern gut in den Rhythmus der Familie einbinden können, so die Pfarrerin.

Wenn sich Gemeinden für einen monatlichen Turnus entscheiden, rät sie: „Dann könnten sie hin und wieder einen besonderer Gottesdienst planen, beispielsweise einen Segnungsgottesdienst oder eine Thomasmesse.“ Auch Peter Scherle befürwortet in diesem Fall Angebote mit mehr geistiger und geistlicher Tiefe, die nach dem gemeinsamen Gottesdienst auch mal einen ganzen Tag dauern könnten „mit gemeinsamem Essen, kulturellem Abschluss und einem Abendsegen.“

Denn: Sein Plädoyer für monatliche Gottesdienste heißt nicht, dass Gottesdienste ausfallen sollten, was kirchenrechtlich auch gar nicht möglich wäre. Das wäre ohnehin nicht im Sinne der Pfarrerinnen und Pfarrer. Doris Joachim Storch weiß aus Gesprächen: „Von meinen Kolleginnen und Kollegen vor Ort höre ich ganz oft: Wir feiern Gottesdienst, weil wir das Positive an andere Menschen weitergeben möchten, das wir selbst erfahren haben. Und wir erleben auch: Die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher, die da sind, nehmen die Freude mit.“

Original-Artikel: "Feiern wir zu viele Gottesdienste?"

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