Notfallseelsorge

Unser Angebot

Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

AngeboteÜbersicht

Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

Menümobile menu

Erntedank

Erntedank als größtes Fest im Kirchenjahr

Benjamin SchröterErntedankfest in OberradAltarschmuck in Oberrad

Noch größer als Weihnachten feiert eine Gemeinde im landwirtschaftlich geprägten Frankfurt-Oberrad Erntedank.

Michael SeidelErntedankfest in OberradBeim Erntedankfest in Oberrad

Bis weit vor den Altar erstrecken sich die ausgelegten Kürbisse, Salate und Blumen der Erlösergemeinde in Frankfurt-Oberrad. Der Anblick der Kinder, die zu Beginn des Gottesdienstes mit Schalen voller Obst und Brot in die Kirche einziehen, rührt die Gottesdienstteilnehmer sichtlich. Die beeindruckende Fülle an Gaben bildet den Rahmen und Bezugspunkt für den Gottesdienst und gleichzeitig für die Einführung eines neuen Konfirmandenjahrganges. Nach alter Tradition spenden die ortsansässigen Oberräder Gärtnereien zahlreiche Ernteerzeugnisse zur Dekoration des Kirchenraumes.

„Wer dankt, gibt Gott Gewicht“ betont die Pfarrerin Anne-Katrin Helms und verweist auf eine aus Feldfrüchten zusammengelegte Uhr. Diese symbolisiere eine „Danksekunde“, die sich jeder Mensch am Tag nehmen sollte. Für ein echtes, von Herzen kommendes „Danke“ stünden jedem von uns schließlich 86.400 Sekunden am Tag zur Verfügung.

Viele Ehrenamtliche helfen mit

Unterstützt wird die Gemeinde jedes Jahr durch „viele ehrenamtliche Helfer und ehemalige Konfirmanden beim Aufbau und der Organisation“, so Christiane Hoffmann, die zweite Pfarrerin der Erlösergemeinde. Das Engagement der Gemeindemitglieder habe in Oberrad eine lange Tradition und trotz des gesellschaftlichen Strukturwandels kaum nachgelassen. Beeindruckt und persönlich ergriffen vom Engagement der Helfer zeigen sich auch Gottesdienstbesucher, die erst seit kurzem zur Gemeinde gehören. Die 77-jährige Waltraud Hauptmann stammt ursprünglich aus Königsberg und ist seit fünf Jahren Gemeindemitglied: „Danke sagen - das kann ich trotz oder vielleicht gerade vor dem Hintergrund meiner persönlichen Biographie, die doch auch sehr vom Schicksal und Leid geprägt ist.“ 

Der Oberräder Posaunenchorleiter Christian Göbel findet, dass „Natur und Schöpfung zusammengehören und viel zu oft als selbstverständlich wahrgenommen werden. Ein Erntedankfest gibt die Möglichkeit darüber nachzudenken.“ Ähnlich sieht es auch Pfarrerin Hoffmann. Denn obwohl das Erntedankfest im Neuen Testament keinen eindeutigen Bezugspunkt hat, so „schärfe es doch das Verantwortungsbewusstsein der Menschen zur Schöpfung“. 

Buntes Programm mit Musik für einen guten Zweck

Im Anschluss an den Gottesdienst können sich die Besucher im Gemeindehaus mit frischer Kürbissuppe und Kaffee stärken. Hier ist auch ein Markt aufgebaut, wo sich die Freizeitgruppen der Erlösergemeinde vorstellen. Neben Selbstgebackenem und Handstickereien wird handgemachter Schmuck und selbstgeimkerter Honig zum Kauf angeboten. Den Erlös der Standgebühren spendet die Gemeinde an die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“. „Es ist uns wichtig, von diesem Markt nicht als Gemeinde zu profitieren, sondern das Geld dort hinzugeben, wo es im Moment am dringendsten gebraucht wird“, unterstreicht Pfarrerin Helms mit Blick auf die weltweiten Krisenherde. Die reichen Erntegaben aus dem Kirchenraum gehen ebenfalls als Spende an die Frankfurter Tafel und kommen somit einem sozialen Zweck zu Gute. 

Das Erntedankfest ist in Oberrad damit aber noch nicht vorbei. Denn bis zum späten Nachmittag stehen Konzerte des Posaunenchors, ein Orgelkonzert und ein Kindergottesdienst auf dem Programm. So können Gemeindemitglieder und Besucher den ganzen Tag zwischen Kirche und Gemeindehaus einen warmen Spätsommertag mit zahlreichen Angeboten verbringen.

Gärtnereien sterben langsam aus

Dennoch wirkt die Vorsitzende des Kirchenvorstandes Angela Franz als geborene Oberräderin etwas melancholisch: „Früher hatten wir hier über dreihundert Gärtnereien. Innerhalb von zehn Jahren ist die Zahl auf knapp dreißig geschrumpft. Das hängt natürlich mit der aussterbenden Zunft insgesamt zusammen. Ob das Erntedankfest in dieser Form in Zukunft noch existieren wird, ist nicht so sicher.“ Trotz aller gesellschaftlichen Entwicklungen bleibt das Oberräder Erntedankfest aber mit Sicherheit das größte und traditionsreichste in Frankfurt.

Mehr zum Thema Erntedank
Alle Erntedank-Veranstaltungen

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top