Notfallseelsorge

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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Erster Advent

Advent mal Bildlich: Einander zugewandt

Fünf Bilder führen in die Adventszeit: Wir laden Sie zu ganz unterschiedlichen Bildbetrachtungen ein. Entdecken Sie neue Zugänge in den Advent. Im ersten Beitrag stellt Pfarrerin Karin Schmid unter dem Motto "Einander zugewandt" ein Bild von Jacek Malczewski von 1923 vor.

Jacek Malczewski:
Verkündigung (Polen 1923)

Bildbetrachtung von Pfarrerin Karin Schmid

Das Bild nimmt uns hinein in die Begegnung zwischen Maria und dem Engel. Der Künstler zeigt uns diesen Moment auf eine völlig neue Art. Da ist keine Distanz, weder zwischen Maria und dem Engel, noch zwischen dem Bild und uns, die wir es betrachten.

Da ist auch nichts Übernatürliches, kein Heiligenschein. Einfach zwei Menschen in einem schlichten Raum – einander zugewandt.

Genau diese Nähe, die der Künstler geschaffen hat, bewegt mich.

Maria ist als junge, einfache Frau dargestellt. Sie hat die Arme erstaunt, vielleicht fragend vor der Brust verschränkt und schaut aufmerksam lauschend zu ihrem Besucher.

Dieser sieht aus wie einer der jungen Männer aus der Umgebung. Wären da nicht im Hintergrund Ansätze von Flügeln zu erahnen, würden wir nicht auf die Idee kommen, dass hier ein Engel kniet. Wie zum Gebet hat er die Hände vor dem Körper gefaltet. Den Blick leicht nach unten gesenkt bringt er sein Anliegen vor.

Es ist ein ganz intimer, zarter Moment zwischen diesen beiden. Der Künstler hat das Bild so aufgebaut, dass ich mit hinein genommen bin in die Szene, dass ich Maria ganz nahekomme und mein Blick - wie ihrer - zum Engel hingeführt wird.

Einander zugewandt – das geht mir nicht mehr aus dem Kopf.

So stelle ich mir Weihnachten vor:

Gott wird Mensch. Gott kommt uns in Christus ganz nahe.

Er wendet sich mir zur und gibt mir die Chance, mich ihm zuzuwenden.

Nach all der Distanz der vergangenen Jahre ist es vielleicht genau das, was wir jetzt brauche:

Im Gegenüber Gottes Nähe spüren.


Pfarrerin Karin Schmid
ist Referentin für die Erwachsenenbildung im Evangelischen Dekanat an der Dill

 

Evangelium nach Lukas Kapitel 1, 26 -38

Die Ankündigung der Geburt Jesu


26Und im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth,

27zu einer Jungfrau, die vertraut war einem Mann mit Namen Josef vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria.

28Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir!

29Sie aber erschrak über die Rede und dachte: Welch ein Gruß ist das?

30Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden.

31Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben.

32Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben,

33und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.

34Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Mann weiß?

35Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.

36Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch schwanger mit einem Sohn, in ihrem Alter, und ist jetzt im sechsten Monat, von der man sagt, dass sie unfruchtbar sei.

37Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.

38Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied von ihr.

 

Hintergrund Jacek Malczewski

Jacek Malczewski (geboren am 15. Juli 1854 in Radom; gestorben am 8. Oktober 1929 in Krakau) war ein polnischer Maler des Modernismus. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und wurde zunächst von seinen Eltern unterrichtet. Mit 13 Jahren schickte man ihn auf das Gut eines Onkels. 1871 zog er nach Krakau, wo er das Gymnasium besuchte und Gasthörer an der Schule der Schönen Künste, der späteren Kunsthochschule Krakau, war. Deren erster Direktor, der berühmte Historienmaler Jan Matejko, erkannte das Talent Malczewskis und überredete ihn, gleich ein Kunststudium aufzunehmen, das er anschließend an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris und bei Henri Lehmann fortsetzte.

1896 kehrte er als Professor an die Krakauer Akademie zurück (bis 1900 und wieder von 1912 bis 1921). Von 1912 bis 1914 war er Rektor der Hochschule.

1897 war er einer der Gründer der Krakauer Künstlervereinigung Sztuka.

Malczewski malte zunächst ländliche Genrebilder und realistische Historiengemälde im Stil der Romantik in überwiegend dunklen Farben unter dem Einfluss Arthur Grottgers. Um 1890 begann er sich dem Symbolismus zuzuwenden, blieb inhaltlich jedoch den historischen Themen treu.

Zu seinen berühmtesten Bildern gehören Śmierć Ellenai (Der Tod Helenas, 1883), Wigilia na Syberii (Heiligabend in Sibirien, 1892), Melancholia (Melancholie, 1890–1894), Błędne koło (Der Teufelskreis, 1895–1897).

Das hier verwendete Bild "Verkündigung" entstand 1923. Wir danken für die freundliche Nutzung.

 

» Mehr unter  https://artvee.com/dl/annunciation-10/

 

 

 

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