Notfallseelsorge

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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

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Lebendige Atmosphäre

Erstes LichtKirchen-Baby getauft

Matthias HartmannTaufhandlungDie offene und lebendige Atmosphäre an der LichtKirche während der Taufe gefällt den Eltern. Von rechts: Pfarrerin Jutta Becher, eine Patin, die Eltern Thorsten Theisinger und Elisabeth Maaß, sowie eine weitere Patin

Die evangelische Kirche tauft unter freiem Himmel auf der Landesgartenschau in Gießen den kleinen Jannik. Dass evangelische Taufen an der LichtKirche möglich sind, hatten die Eltern im Frühjahr in der Zeitung gelesen.

Unablässig strömen Besucher der Landesgartenschau in Gießen an der LichtKirche vorbei. Viele bleiben stehen, fotografieren oder schauen sich das Innere an. Von der Hauptbühne der Gartenschau wehen Musik und Lautsprecheransagen herüber. Doch Elisabeth Maaß und Thorsten Theisinger sind vollkommen konzentriert. Das lebhafte Treiben im Hintergrund lenkt sie und die anderen Gottesdienstbesucher nicht ab. Heute wird ihr Sohn Jannik getauft. Auf der Wiese an der LichtKirche. In der farbigen, lichtdurchlässigen Taufschale, die von der Pfarrerin Jutta Becher schmunzelnd das „Gießener Becken“ genannt wird.

In freier Natur

Dass evangelische Taufen an der LichtKirche möglich sind, hatten die Eltern im Frühjahr in der Zeitung gelesen. „Ganz besonders hat mir der Gedanke der Taufe in der freien Natur gefallen“, sagt die Mutter. Der Vater betont, dass ihm die offene und lebendige Atmosphäre an der LichtKirche den Schritt zur Taufe seines Sohnes „deutlich erleichtert“ hat. In den letzten Jahren hat er sich in Kirchenräumen eher bedrückt gefühlt. Gelegentliches Kommen und Gehen von Gartenschaubesuchern stört die Eltern während der Taufe nicht. Dass Zaungäste zuschauen, dagegen haben sie gar nichts. Im Gegenteil. „Wir sind glücklich und stolz über Jannik. Wenn andere seine Taufe miterleben, ist das doch schön“, sagt Elisabeth Maaß. 

Taufschale und ihre Bedeutungen

In ihrer Ansprache erläutert die Pfarrerin die Bedeutung der mehrfarbigen Taufschale aus transparentem Acrylglas. Je mehr Sonnenlicht einstrahlt, umso intensiver leuchtet sie aus sich selbst heraus. Die Farbkreise stehen wie ein Regenbogen für den Bund Gottes mit den Menschen. Blau symbolisiert Wasser und Quelle, Orange steht für Gottes Gegenwart im Heiligen Geist und das Rosa für den Menschen, das Kind, das Leben.

Trotz Umzug: Taufort bleibt präsent

Mit ihrem Wunsch nach einer Taufe an der LichtKirche liegen die jungen Eltern im Trend. 16 Taufen sind seit der Eröffnung angemeldet und auf der grünen Wiese vereinbart worden. Drei weitere Familien haben Interesse bekundet. Kontakt kann man direkt an der LichtKirche aufnehmen. „Aber wir taufen hier nicht zwischen Tür und Angel“, unterstreicht Pfarrerin Becher. Sie legt, wie übrigens auch die Tauffamilien, Wert darauf, dass dem Sakrament ein Taufgespräch zuhause oder in ihrem Büro in der Stadt vorausgeht. „Die Eltern sollen sich vorher Gedanken darüber machen, dass diese Kirche Anfang Oktober weiter reist.“ Allerdings sind auf einer festen Stahlwand hinter dem mobilen Bau aus Holz und Plexiglas die Umrisse der LichtKirche eingelassen. Das bleibt den Eltern, um ihre Kinder später einmal auf den Taufort hinzuweisen.

Kirche verknüpft Romantik und Anforderung einer mobilen Gesellschaft 

Natürlich ist eine Taufe unter freiem Himmel auch romantisch. Aber kitschig findet die Pfarrerin den Wunsch danach keinesfalls. Sie ist von dem Gedanken selbst berührt. „Wo kann der Dank an Gott über geschenktes Leben dem Himmel näher sein als in der freien Natur“, fragt sie. Außerdem weiß sie, dass der Gemeindebegriff in der mobilen Gesellschaft längst im Wandel begriffen ist. „Wir müssen dort neue kirchliche Orte schaffen, wo die Menschen sich hinbewegen.“

Die ganze Taufgemeinde, Paten, Familie und Freunde, auch die katholischen Angehörigen, sind von der Feier an der LichtKirche angetan. „Völlig angemessen“, „stimmig“, „unverwechselbar“ oder auch „unvergesslich“, so lauten die Kommentare. Später, während das erste LichtKirchen-Baby sein Mittagsschläfchen hält, kehrt ein Teil von Janniks Gästen noch einmal zurück. In Ruhe nehmen sie das Innere der LichtKirche wahr und lernen das Gartenschaugelände insgesamt kennen. Angeführt vom stolzen Großvater gehen nach der Familienfeier einige sogar noch ein weiteres Mal zur Landesgartenschau zurück, um den Tag mit Konzert und der nächtlich leuchtenden LichtKirche abzurunden.

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