Notfallseelsorge

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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Buch

Frohe Botschaft darf auch Lachen machen

B. C. MaternDie Nastättener Pfarrer Kristian Körver und Anne-Bärbel Ruf-Körver sowie deren Ex-Konfirmandin Anna-Lena Menzel, die das Buch in die Kamera hält.„Die Kirche selbst ist eine humorlose Einrichtung“, meint Pfarrer Kristian Körver (rechts) und erinnert an den Schriftsteller Jean Paul, der schon Anfang des 19. Jahrhunderts im Humor ein Zusammentreffen zwischen Endlichem und Unendlichem sah.

An die „frohe Botschaft der Engel“ wird dieser Tage wieder mannigfach in den Kirchen erinnert. Dabei scheinen Kirche und Humor im Alltag gar nicht so eng beieinander zu liegen. „Gott hat gut lachen“ ist der Titel eines Buches, der sich genau mit diesem Thema beschäftigt.

Die Nastättener Pfarrer Kristian Körver und Anne-Bärbel Ruf-Körver sowie deren Ex-Konfirmandin Anna-Lena Menzel aus Buch gehören zu den Autoren der 153 Texte zu Kirche und Humor. Auch Prominente wie Eckart von Hirschhausen oder der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm haben ihre Gedanken darin fixiert.

Humor verbindet Menschen

„Das war schon ein tolles Gefühl, das fertige Werk in Händen zu halten“, sagt Anna-Lena, die ein wenig stolz ist, am Buch mitgewirkt zu haben. „Kirche ist ja nicht nur ein Wort, sondern dazu zählt auch die Begegnung von Menschen, bei denen lustige Situationen entstehen können“, erklärt die Jugenddelegierte des Kirchenvorstandes, warum auch der Humor für sie ein Teil von Kirche ist. „Der zweite Blick“ heißt ihr Beitrag. Kirche und Humor hätten auf den ersten Blick wohl nicht wirklich viel miteinander zu tun. „Allerdings“, so schreibt die 16-Jährige, „verbindet sie auf den zweiten Blick sogar ziemlich viel: uns!“. Humor spiele in jedem Leben eine wichtige Rolle, egal ob er in Alltagsmomenten oder in kirchlichen Situationen erlebt werde. Und wo man Spaß haben kann, fühle sie sich wohl, in der Familie wie bei Freunden. „Humor verbindet Menschen, genau wie dies auch ein gemeinsamer Glaube tut“, so die Schülerin des Wilhelm-Hofmann-Gymnasiums in St. Goarshausen.

Wer den Schaden hat ... 

Auf eine ganz praktische Szene, die sich während ihres ersten Taufgottesdienstes in Nastätten abspielte, blickt Anne-Bärbel Ruf-Körver in dem Buch zurück. Ein Missgeschick, ausgerechnet während einer Sakramentshandlung, das sie damals alles andere als Lachen machte, die Komik aber noch steigerte: Beim schwungvollen Einfüllen des Wassers kippte die Taufschale mitsamt Inhalt um, floss über ihre Füße statt über den Täufling. Erst als sie am nächsten Tag von einem Kind im Kindergarten gefragt wurde, ob sie auch für dessen Taufe das „Becken platzen lasse“, kehrte bei ihr der Humor zurück. „Im Nachhinein kann man darüber lachen, und den Familien wird die Taufe wohl auch eher in Erinnerung bleiben, als wenn alles glatt abgelaufen wäre“, erzählt die Theologin. Lachen, das der Glaube schenke, habe nichts mit Auslachen zu tun. „Das ist ein befreiendes Lachen“, weiß Ruf-Körver; auch von ihrem Dienst auf der Palliativstation des Krankenhauses. „Da gibt es unheimlich viele humorvolle Menschen.“ Lachen und Weinen gehöre oft ganz nah beieinander.

Gott sei eher humorvoll

„Die Kirche selbst ist eine humorlose Einrichtung“, meint Kristian Körver und erinnert an den Schriftsteller Jean Paul, der schon Anfang des 19. Jahrhunderts im Humor ein Zusammentreffen zwischen Endlichem und Unendlichem sah. Gott sei eher humorvoll, „aber wir merken es nicht immer“, meint Körver. Im Buch erinnert sich der Pfarrer unter der Überschrift „Der heilige Wind“ an Kirchenbesuche seiner Kindheit. Damals wunderte er sich, dass Jesus am Kreuz oft nicht mit herab hängendem Lendentuch dargestellt wird. „Es ist, als würde ein Wind das Tuch nach oben blasen“, schreibt er. Mancher Künstler habe den Gekreuzigten gar mit Wölkchen umgeben. Dass dies Jesu Himmelfahrt andeutet, wusste er damals noch nicht. Ihm kam eher ein ganz menschlicher Gedanke, nämlich der des Pupsens in den Sinn, der den kleinen Kristian zwar Grinsen ließ, für den er sich im gleichen Moment aber auch schämte. „Du sollst dem Teufel in die Nüstern furzen“, las er später von Luther. Und so sieht der Theologe in der Überwindung des Todes einen großartigen Grund für ein sehr befreiendes christliches Lachen. „Wer könnte sich besser über den Tod lustig machen als der auferstandene Christus!“, so Körver, „wir schaffen das nicht, aber der Herr kann es!“ 

Steffen Schulz (Hrsg.): „Gott hat gut lachen. 153 Texte zu Humor und Kirche“, Wartburg Verlag, Weimar 2015, ISBN: 978-3-86160-421-1.

 

 

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