Notfallseelsorge

Unser Angebot

Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Gottes Gerechtigkeit

Gott sagt: Du bist heilig

tomazl / istockphotoArbeiter im WeinbergArbeiter im Weinberg

Die einen machen keinen Finger krumm und schwimmen im Geld. So scheint es. Und andere rackern sich ab bis zum Umfallen und kommen auf keinen grünen Zweig. Jesus erzählt die Geschichte von den Arbeitern im Weinberg (Matthäus 20,1-18). Die einen arbeiten den ganzen Tag und andere nur eine Stunde. Aber beide bekommen das gleiche Geld. Ist das gerecht?

Das biblische Gleichnis sagt: Jeder Mensch ist gleich viel wert. Jesus hält keinen Vortrag über soziale Gerechtigkeit, sondern er spricht über das Reich Gottes. Für Gott ist jeder Mensch gleich wertvoll. Jeder wird gebraucht, denn jeder und jede kann etwas ganz besonders gut. Für Gott ist auch jeder Mensch gleich schön.  Er teilt nicht ein in hässlich und hübsch. Deshalb kann man aus Gottes Sicht sagen, dass jeder Mensch heilig ist.

Jeder Mensch ist gleich viel wert

Heilig bedeutet: zu Gott gehörend.  Jedes Kind, das getauft wird, gehört zu Gott. Es ist heilig. Jeder, der aus der Kirche austritt, bleibt getauft, ist also auch heilig. Und die anderen? Wer glaubt, dass jedes Leben im Grundsatz von Gott kommt, darf die Zusage „Du bist heilig“ für sich beanspruchen. Das schließt ein: Du bist schön, Du bist wertvoll und: Du wirst gebraucht. So viel Lob auf einmal können sich nur Liebende zusprechen.

Auch wenn Gottes Liebe dem Menschen in die Wiege gelegt ist, so ist doch auch der Neid nicht fern.  Gerade Kinder achten sehr genau darauf, dass jeder gleich viel bekommt. Dann ist der Neid in Gerechtigkeit gekleidet. Die Arbeiter im Weinberg tun das auch. Die den ganze Tag gearbeitet haben, beschweren sich, das sei ungerecht. Doch der Besitzer des Weinbergs pocht auf den vereinbarten Vertrag und antwortet: „Oder bist du neidisch, weil ich (zu den anderen) so gütig bin?“ 

Der schwere Weg zur Gerechtigkeit 

Mit Gottes Güte lässt sich keine Sozialpolitik machen. Obwohl die Gesellschaft über solche Dinge wie  „gleichen Lohn für alle“ oder Bürgergeld und Grundeinkommen viel nachgedacht und diskutiert hat. Heute rufen die Gewerkschaften: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Jetzt auch für Frauen. Und was ist mit den Führungskräften? Trägt Angela Merkel mit 18.820 Euro im Monat weniger Verantwortung als VW-Chef Martin Winterkorn mit 17 Millionen Jahreseinkommen? Die Altenpflegerin bekommt für ihren 40-Stunden-Schichtdienst 2.500 Euro Brutto. Die Arbeiter im Weinberg und ihr Thema sind also nach wie vor aktuell.

Die Idee des Kommunismus wollte Gleichheit für alle, und zwar unabhängig davon, wieviel einer arbeitet. Gut möglich, dass Karl Marx auch die Arbeiter im Weinberg im Blick hatte, als er die himmelschreienden sozialen Ungerechtigkeiten seiner Zeit anprangerte. Kein Arbeiter sollte mehr seine Arbeitskraft verkaufen müssen.  Als Wurzel des Übels erkannte Marx die Besitzverhältnisse an Produktionsmitteln. Nachdem Lenin, Mao und Ulbricht diese dann gründlich geändert hatten, wurde es jedoch auch nicht besser. Ganz im Gegenteil. 

Gerechte Entlohnung bleibt eine ewige Aufgabe. Lösen wird sie kein Mensch. Die Geschichte von den Arbeitern im Weinberg handelt von Gott, der jeden Menschen für gleich wert erachtet.

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