Notfallseelsorge

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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

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Propst Dr. Rink und Umweltpfarrer Dr. Meisinger legen die Erfahrungen der Teilnehmenden der Online-Umfrage der EKHN entscheidenden Gremien-Mitgliedern ans Herz

Kirchenvertreter nehmen das Leiden der von Fluglärm betroffenen Menschen wahr

„Ich habe das Leiden von Menschen, die vom Fluglärm betroffen sind, wahrgenommen."

"Ich war erschrocken zu lesen, wie drastisch ihre Lebensqualität davon berührt ist“, sagte Dr. Sigurd Rink, Propst für Süd-Nassau. Und Umweltpfarrer Dr. Meisinger ergänzt: „Die Umfrage ist ein weiterer Ansporn für die Kirche, sich klar für die von Lärm betroffenen Menschen in der Region zu engagieren und auch neue Wege zu suchen, die Belastungen zu mindern.“

Vom 8. Februar bis zum 25. März 2012 hatte die EKHN Bewohnerinnen und Bewohner des Rhein-Main-Gebietes dazu aufgerufen, ihre Erfahrungen über die Situation nach Eröffnung der neuen Nordwestlandebahn des Frankfurter Flughafens online zu berichten.

Die Erfahrungen der Teilnehmenden aus dem Rhein-Main-Gebiet mit dem Fluglärm

Die Einträge zeigen, dass für 85 Prozent der Teilnehmenden die Lärmbelastung zugenommen haben – für 77 Prozent sogar stark. Allerdings erlebten sieben Prozent der Teilnehmenden, dass der Lärm abgenommen habe. Dieses Bild spiegelt sich auch in den freien Beschreibungen wider, ein Großteil der User äußert sich kritisch. Ein Bewohner aus Frankfurt-Sachsenhausen schreibt: „Unsere dreijährige Tochter leidet seit Inbetriebnahme der neuen Landebahn massiv an Lungenproblemen, Schlafstörungen, Angstzuständen. Für eine Dreijährige reicht ein Schlaf von 23.00 Uhr bis 5.00 Uhr einfach nicht aus.“ Allerdings lassen sich auch einige positive Äußerungen bezüglich der neuen Landebahn finden. So schreibt ein Bürger aus Zeppelinheim: „Der Fluglärm wurde um einiges weniger. Wir finden es gut, dass der Lärm auf eine größere Anzahl der Einwohner im Rhein-Main Gebiet verteilt wird.“
Insgesamt haben 185 Bürger an dem Online-Angebot der EKHN teilgenommen. Allerdings erheben die Ergebnisse keinen repräsentativen Anspruch, sondern die Kirche wollte mit diesem Vorhaben von den Eindrücken und den Sorgen der Menschen erfahren.

Dafür engagieren sich die Kirchenvertreter

Als Mitglied des „Forums Flughafen und Region“ weiß Propst Rink um die verschiedenen Interessen bezüglich der neuen Landebahn. Für den Kirchenvertreter ist klar, wofür er sich einsetzt: „Der wichtigste Punkt ist für mich das absolute Nachtflugverbot, darauf lege ich großen Wert. Wie Leipzig entscheidet, liegt noch nicht schwarz auf weiß vor.“ Rink geht noch einen Schritt weiter, perspektivisch will er sich für eine wirklich geschützte Nachtruhe von 22 bis 6 Uhr engagieren. Dies habe die Synode der EKHN bereits auf ihrer Weilburger Tagung am 14. Mai 2011 beschlossen. Und dies trifft auch die Forderungen vieler Teilnehmender der Online-Umfrage – auch sie wünschen sich eine Nachtruhe von 22 bis 6 Uhr. Einige der Forderungen gehen sogar weiter bis hin zur Schließung der Landebahn.

„Da das ursprünglich vereinbarte Mediationsergebnis mit dem Planfeststellungsbeschluss einseitig aufgekündigt wurde, hat sich die Synode der EKHN schon im Jahre 2008 gegen den Ausbau ausgesprochen,“ so Umweltpfarrer Meisinger. Er umreißt das künftige Vorgehen: „Auf dieser Basis und der Stellungnahme von Weilburg werden wir die aktuellen und zukünftigen Entwicklungen kritisch verfolgen und mit den uns gegebenen Möglichkeiten versuchen, die Menschen vor Lärm zu schützen. Dazu gehört auch, über ein neues Verständnis von Wachstum nachzudenken.“ In diesem Zusammenhang weist er auf einen engagierten Diskussionsbeitrag für eine lebensdienliche und damit nachhaltige Wirtschaft hin, den der kirchliche Herausgeberkreis „Jahrbuch Gerechtigkeit“ mit seiner neuesten Veröffentlichung „Mensch, Klima, Zukunft? Wege zu einer gerechten Welt“ vorlege. Er solle in vielfältiger Weise in gesellschaftliche Diskussionsprozesse eingespeist werden.

Die Äußerungen der Bürger finden Gehör

Doch was geschieht nun mit den Schilderungen der Surferinnen und Surfer? Propst Rink berichtet: „Am 18. April hat die EKHN die von Fluglärm betroffenen evangelischen Dekanate zu einem Flughafengespräch eingeladen, auch der Kirchenpräsident wird die Eindrücke entgegen nehmen. In der nächsten Sitzung des „Forums Flughafen und Region“ werde ich dann den Teilnehmenden die Ergebnisse dieser Konferenz und der Online-Befragung mitteilen.“
Bereits am 29. März konnte Umweltpfarrer Meisinger die Umfrage in einer Sitzung des EKHN-Synodenausschusses Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung präsentieren. Die Ausschussvorsitzende Gisela Kögler nahm die Äußerungen entgegen: „Die Eindrücke und Äußerungen der online-Umfrage sind beeindruckend. Obwohl sie nicht repräsentativ ist, spiegelt sie wider, was uns auch von vielen Dekanaten und Kirchengemeinden aus dem betroffenen Kirchengebiet erreicht: Der Leidensdruck hat für die Menschen unter dem Lärmteppich stark zugenommen. Gesundheit und ungestörte Religionsausübung sind auf nicht mehr hinnehmbare Weise in Gefahr. Wir haben als Kirche eine Schutz- und Sorgepflicht gegenüber den uns anvertrauten Menschen und deshalb werden wir in unserer Frühjahrssynode Ende April erneut fordern, alles erdenklich Mögliche zu tun, um den Flughafen sozial- und umweltverträglicher zu machen mit einem Mindestmaß an Lärm und einem Maximum an Nachtruhe.“.

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