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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

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Synode Zusammenfassung

Konstituierende Sitzung der EKHN- Kirchensynode beendet

Bildquelle: Peter BongardSynodenplenumWährend dieser Tagung ist die Synode in eine neue Legislaturperiode gestartet, die Synodalen trafen bereits wegweisende Entscheidungen

Erstmals leitet eine Frau die Synodaltagungen als Präses. Die Delegierten verabschiedeten eine klare Position zur Ukraine. Weiterarbeit an der Zukunft der Kirche mit dem Ziel „Licht und Luft für den Glauben“ zu schaffen.

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Die Synodalen stimmen ab Gespräch Birgit Pfeiffer Gruppenbild Stricken während der Synode Eintracht Jugenddelegierte Heinz Thomas Striegler Synode

Die 13. Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat am Samstag ihre konstituierende Sitzung mit der Verabschiedung von Präses Ulrich Oelschläger (75) beendet. Zur Nachfolgerin wurde die Mainzer Medizinerin Birgit Pfeiffer (61) gewählt. Sie ist die erste Frau als Präses der hessen-nassauischen Synode. Das Amt ist mit der Funktion einer Parlamentspräsidentin vergleichbar und gilt als das höchste Ehrenamt in der hessen-nassauischen Kirche. Bei der von vielen Wahlen geprägten Auftaktsitzung wurde seit Donnerstag auch über den Reformprozess „ekhn2030“ und das Thema Ukraine debattiert. Daneben stand der Auftakt zum Jubiläumsjahr „75 Jahre EKHN“ auf der Tagesordnung. Die hessen-nassauische Kirchensynode repräsentiert rund 1,5 Millionen Evangelische in einem Gebiet von Biedenkopf über Mainz bis Neckarsteinach. Das ehrenamtlich arbeitende Gremium umfasst 120 Sitze. Eine Legislatur dauert sechs Jahre.

Kirchenpräsident: „Verantwortungspazifismus“ gefragt

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung hat sich angesichts des Krieges in der Ukraine für einen neuen „Verantwortungspazifismus“ ausgesprochen. Einerseits dürfe das Selbstverteidigungsrecht eines Landes nicht in Frage gestellt werden, sagte er vor der Kirchensynode. Andererseits sollten Waffenlieferungen und Sanktionen immer mit Bemühungen um die Wiederaufnahme von Verhandlungen verbunden werden. „Denn Krieg bedeutet nicht das Ende von Politik und Diplomatie“, so Jung in seinem traditionellen Bericht zur Lage in Kirche in Gesellschaft. Mit Blick auf die aktuelle Flüchtlingssituation in Deutschland forderte Jung zugleich, „dem entgegenzusteuern, dass geflüchtete Menschen unterschiedlicher Herkunft ungleich behandelt werden“. Vielmehr solle das, „was dieses Mal einfacher und besser läuft, zukünftig auch anderen Flüchtlingsgruppen zuteilwerden“.

Ukraine-Resolution: Waffenlieferungen legitim 

Die Kirchensynode hat sich in einer Resolution mit den Menschen in der Ukraine solidarisch erklärt und dazu aufgerufen, die weltweiten Folgen des Krieges mehr in den Blick zu nehmen und die Diskussion über friedensethische Themen zu verstärken. „Unsere Gedanken und Gebete sind besonders bei den Menschen in der Ukraine, die entsetzliche Gewalt und Krieg erfahren. Mit Recht verteidigen sie ihr Leben, ihr Land und ihre Freiheit. Wir halten es für legitim, sie in ihrer Verteidigung durch wirtschaftliche Sanktionen gegen den Aggressor und durch Waffenlieferungen zu unterstützen", heißt es unter andrem in dem Text. 

Reformprozess: „Licht und Luft zum Glauben“ schaffen

Die EKHN hat auf der Synodentagung in Frankfurt auch die Arbeit am vor drei Jahren begonnenen Reformprozess „ekhn2030“ fortgesetzt. Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung beschrieb als Ziel des Projektes, die EKHN künftig so aufzustellen, „dass wir unseren Auftrag, Kirche in der Nachfolge von Jesus Christus zu sein, auch in Zukunft möglichst gut erfüllen können“. Der Zukunftsprozess „ekhn2030“ solle dabei auch an den Gedanken geknüpft werden, in der Kirche „Licht und Luft zum Glauben“ zu schaffen, so Jung. Dazu sei es wichtig, „nicht alles zu behalten, was lieb und teuer ist, sondern auch Platz zu schaffen für Neues“.  So könnten „Spielräume für die junge Generation und die danach“ geöffnet werden. In erster Lesung wurde bei der Synodentagung auch der Rahmen für ein sogenanntes „Verkündigungsgesetz“ intensiv diskutiert. Es soll auch in Zukunft eine flächendeckende kirchliche Versorgung sicherstellen. Nach einer engagierten Debatte mit zahlreichen Anträgen zur konkreten Ausgestaltung soll auf der nächsten Tagung im November darüber entschieden werden. 

75 Jahre Hessen-Nassau: „Erzähl mir mehr!“

Mit einer Feierstunde hat die Kirchensynode am Freitag das Festprogramm zum 75. Jubiläum der EKHN eröffnet. Die hessen-nassauische Kirche wurde in den Wirren der Nachkriegszeit am 30. September 1947 in Friedberg gegründet. Höhepunkt der Aktivitäten zum Jubiläum ist deshalb ein Fest am 1. Oktober in Friedberg sein.  Vor dem Hintergrund der aktuellen weltpolitischen Lage gilt das Jubiläum auch als Chance, über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Kirche ins Gespräch zu kommen. Deshalb steht das Jubiläum unter dem Motto „75 Jahre EKHN. Erzähl mir mehr!“. Dazu sind Aktionen wie Erzähl-Cafés auf regionaler Ebene geplant. Eine Wanderausstellung steht dafür ebenfalls zur Verfügung. Eine neue Internetseite informiert über das Jubiläum: www.ekhn.de/75Jahre.

Neue Synode: Namen und Zahlen

Die Leitung der Dreizehnten Synode der EKHN ist seit dem späten Donnerstagnachmittag komplett. Neben der neuen Präses Birgit Pfeiffer aus Mainz an der Spitze gehören dem Kirchensynodalvorstand für die nächsten sechs Jahre nun als stellvertretender Präses Pfarrer Wolfgang Prawitz, sowie die Pfarrerin Lotte Jung, der Jurist Jan Löwer und der Rettungssanitäter Josua Keidel an. Die neue Kirchensynode ist mit 120 Sitzen um 20 Sitze kleiner als ihre Vorgängerin. Unter anderem durch die Neuordnung der Dekanate sind dies weniger als beim Start der alten Legislatur vor sechs Jahren. Zu den wegen ihres besonderen Sachverstandes berufenen Mitgliedern gehören unter anderem die Landrätin des Landkreises Mainz-Bingen Dorothea Schäfer (CDU), die hessische Landtagsabgeordnete Heike Hofmann (SPD), der Direktor beim Hessischen Landtag Peter von Unruh, der Frankfurter Stadtrat Stefan Majer (Grüne) und Simone Emmelius, Leiterin der ZDF-Hauptredaktion Spielfilm.

Hintergrund: Kirchensynode

Die Synode ist gemäß der Kirchenordnung das „maßgebende Organ“ der hessen-nassauischen Kirche. Sie erlässt Gesetze, besetzt durch Wahl die wichtigsten Leitungsämter wie etwa das des Kirchenpräsidenten und beschließt den Haushalt. Als das maßgebende Organ geistlicher und rechtlicher Leitung trifft sie auch wichtige kirchenpolitische Entscheidungen. Ausschüsse und regionale Arbeitsgruppen bereiten die Entscheidungen vor. Geleitet wird die Synode vom Kirchensynodalvorstand mit der Präses an der Spitze.

Bildhinweis für Redaktionen und Interessierte:
In einer Medien-Cloud stehen kostenfreie Fotos der Tagung zum Download bereit (Quelle: EKHN)
kirchencloud.kigst.de/index.php/s/RlJPI4xJu3HUKs3

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