Notfallseelsorge

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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

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„Wir sehen keine Lösung für den Konflikt!“

KP Jung und Präses Oelschläger besuchten Israel und Palästina.

Kirchenvertreter erleben widersprüchliche Situation im Nahen Osten.

Darmstadt, 9. November 2012. Es gibt nur wenig Hoffnung auf Frieden. Aber einige gute Beispiele von möglicher Versöhnung. So zeigten sich Israel und Palästina dem Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Volker Jung und dem Präses des Synode Ulrich Oelschläger während einer Studien- und Orientierungsreise im Herbst 2012.

Gespräche und Begegnungen in Israel und Palästina

Anlass für die Reise waren die Diskussionen um das Kairos- und Palästinapapier auch in der EKHN. In Nahost trafen Kirchenpräsident Jung und Präses Oelschläger mit Bischof Munib Younan zusammen, dem Präsidenten des Lutherischen Weltbundes und Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und dem Heiligen Land, mit dem deutschen Propst in Jerusalem Wolfgang Schmidt und dem Mitautor des Kairos-Dokuments, dem Bethlehemer Pfarrer Mitri Raheb. Besuche galten auch der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in ihrem Zentrum in Jerusalem und dem Programm „Studium in Israel“.

Zu der Delegation der EKHN gehörten neben Kirchenpräsident Jung und Präses Oelschläger auch Pfarrer Friedhelm Pieper vom Zentrum Ökumene uns Pfarrerin Gabriele Zander vom „Evangelischen Arbeitskreis für das christlich-jüdische Gespräch in Hessen und Nassau, ImDialog“.

Politische Begegnungen

Begonnen hatte die Begegnungsreihe beim deutschen Botschafter in Tel Aviv, Andreas Michaelis. Der wies auf die insgesamt prekäre sicherheitspolitische und geostrategische Lage für Israel hin. In Ramallah traf die EKHN-Delegation Nabil Shaath, dem ersten Außenminister der Palästinensischen Autonomiebehörde und jetzigem Vorsitzenden der „Fatah Foreign Relations Commission“. Er betonte, dass die Fatah sich vom bewaffneten Kampf losgesagt habe, gegen den Militarismus der Hamas-Partei stände und sich selbst als „sozialdemokratische Partei“ sehe. In Jerusalem sprachen die Hessen-Nassauer mit dem früheren israelischen Botschafter in Deutschland Avi Primor. Dieser wies auf das israelische Sicherheitsbedürfnis hin. Israel sehe sich seit 64 Jahren im Krieg, die Mehrheit des Israelis setze deshalb auf Abgrenzung.

Trauer und Scham - Erinnerung an den Holocaust und Versöhnungsarbeit

Tief beeindruckt zeigten sich die Vertreter der EKHN von der nationalen Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. „Man möchte schweigen vor Trauer und Scham, aber wir dürfen nicht schweigen und wir wollen und werden nicht schweigen.“ So schrieb Kirchenpräsident Jung nach dem Gang durch das Mahnmal für die 1,5 Millionen von den Nazis ermordeten Kinder. Im Gedenkbuch ergänzte Präses Oelschläger in Anlehnung an Wilhelm von Humboldt: „Nur wer sich seiner Vergangenheit stellt, hat auch eine Zukunft.“ In einer offiziellen Zeremonie legten Jung und Oelschläger in der Halle der Erinnerung für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau einen Kranz an der ewigen Flamme nieder.

Die Vergangenheit, auch die deutsche Schuld, kann nicht einfach weggewischt werden. Aber es gibt Wege in eine bessere Zukunft. Daran erinnerten die Freiwilligen von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF), die die EKHN-Vertreter in ihrem Zentrum, dem Beith Ben Jehuda, trafen. Anwesend waren auch Mitglieder des Freundeskreises von ASF in Israel, ehemalige deutsche Juden und Jüdinnen. Sie betonten, wie wichtig die Arbeit der jungen deutschen Freiwilligen für Versöhnung und Frieden sei.

Erfahrungen in Palästina und Funken der Hoffnung

In Bethlehem traf die EKHN-Delegation mit dem palästinensischen Pfarrer Mitri Raheb zusammen. Der beklagte, dass der Großteil der Kirchen mehr Kontakte auf der anderen – der israelischen – Seite habe. Die gegenwärtige politische Situation und die Perspektiven seien düster. Die EKHN-Gruppe informierte sich auch über die Grenzmauer rund um die palästinensische Städte und ihre Folgen für das Leben der Palästinenser. Für die EKHN-Gäste machte Kirchenpräsident Jung deutlich, dass er die Sorge und Nöte der Gesprächspartner teile. Allerdings ergänzte er auch, dass die EKHN Boykottforderungen gegen Israel aus der historischen Verantwortung von Deutschen und Christen heraus nicht unterstützen werde.

Wie widersprüchlich die Situation im Nahen Osten ist, machte eine Begegnung in Beit-Jala in „Abrahams Herberge“ deutlich. Kirchenpräsident Jung und Präses Oelschläger trafen dort mit israelischen und palästinensischen Vertretern der Gruppe „Kombattanten für den Frieden“ zusammen, einer binationalen Organisation aus ehemaligen israelischen Militärs und Ex-Fatah-Kämpfern. Die wollen die Besetzungspolitik beenden und setzen auf persönliche Begegnungen und menschliches Miteinander, um aus Feinden Nachbarn zu machen. Ebenso gab es eine Begegnung mit der Organisation „Rabbiner für Menschenrechte“. Aus religiösen Gründen engagieren die sich zum Beispiel dafür, das Leben von Beduinen zu verbessern und ihnen humanitäre Hilfe zukommen zu lassen.

Was KP Jung und Präses Oelschläger erlebt haben, gibt es ausführlich hier (als Pdf).

Verantwortlich: Martin Reinel, Öffentlichkeitsarbeit

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