Notfallseelsorge

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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Ökumenischer Kirchentag

Missbrauch, Rechtsruck, Meinungsfreiheit: Der ÖKT sucht ehrliche Antworten

EKHN/RahnÖkumenischer Kirchentag: Flaggen auf dem Frankfurter RömerbergÖkumenischer Kirchentag: Flaggen auf dem Frankfurter Römerberg

Mit brisanten Themen wie der sexualisierten Gewalt in Kirchen, Rechtsterrorismus, der Grenze zwischen Meinungsfreiheit und Hate Speech oder dem assistierten Suizid werden auf dem 3. Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt (13.-16. Mai 2021) auch unbequeme Fragen aufgeworfen und ehrliche Antworten gesucht.

Julia Helmke, Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages, einem der Veranstalter des 3. ÖKT, macht kurz vor Beginn des Events klar, wie wichtig eine ehrliche und offene Debatte gerade zu Themen mit hohem Konfliktpotential ist: "Unser Leitwort schaut hin (Mk 6,38) fordert uns auf, den Blick auch auf unbequeme Wahrheiten zu lenken. Wegschauen ist keine Lösung. Man darf von einem Ökumenischen Kirchentag erwarten, dass dort Klartext gesprochen wird. Und das werden wir auch tun."

Sexueller Missbrauch in der Debatte beim ÖKT

Zwei Programmpunkte gelten dem sexuellen Missbrauch. Im Stundenthema "Macht ist nicht gleich Autorität" kommen in einem Livestream am Samstag, 15. Mai, 11.00 Uhr Betroffene und Menschen aus Hilfs- und Beratungsstellen zu Wort, gefolgt vom Podiengespräch "Tatort Glaubensraum", bei dem sich u.a. der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz Stephan Ackermann und der Sprecher des Beauftragtenrates der EKD zum Schutz vor sexualisierter Gewalt Christoph Meyns kritischen Rückfragen stellen.

Rechtsterrorismus neu als Thema aufgenommen  

Die Gefahren des Rechtsterrorismus in Deutschland werden insbesondere durch die anhaltenden Fragen rund um die NSU-Morde und weiterer rechtsextremer Straftaten beleuchtet. Neben einem Diskussionsformat ist hier mit der Aufführung der NSU Monologe durch die Bühne für Menschenrechte auch eine künstlerische Form der gesellschaftlichen Aufarbeitung geplant, als Teil des Kulturprogramms In die Nacht am Samstagabend ab 22.30 Uhr. Vorbereitet wurde diese Veranstaltung durch die gastgebenden Kirchen der Region, durch die auch ein anschließendes Publikumsgespräch zum Anschlag in Hanau am 19. Februar 2020 initiiert wurde.

Hatespeech auf dem Kirchentag 

Zwischen Meinungsfreiheit und Hate Speech bewegen sich aktuell sehr viele Online-Kommentare, insbesondere bezüglich der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, aber auch zu Themen wie Migration, Klimaschutz oder Geschlechtergerechtigkeit. In einer gleichnamigen Veranstaltung soll deshalb die Gesprächskultur im Netz selbst Gegenstand der Kontroverse sein, u.a. mit Sawsan Chebli, Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales, sowie Julia Horchert, Ressortleiterin Netzwelt beim SPIEGEL.

Kontroverse auch in Glaubensfragen erwünscht

Der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Marc Frings, lenkt den Blick auch auf die innerchristlichen Debatten. "Natürlich feiern wir den 3. ÖKT, um gemeinsame Botschaften zu senden und zusammen Verantwortung zu übernehmen. Gerade deshalb ist es aber auch wichtig, über die Unterschiede in den Glaubensfragen ins Gespräch zu kommen und diese nicht unter den Tisch zu kehren."
Als Beispiel nannte Frings die Veranstaltung Abschied in Würde – Verantwortung und Schutz am Lebensende. Hier werde es Raum für den Austausch zu unterschiedlichen theologischen, ethischen und medizinischen Positionen zum assistierten Suizid geben. Die Diskussion wird am Samstag, 15. Mai, 11.00 Uhr live im ZDF übertragen, u.a. mit der Moraltheologin Kerstin Schlögl-Flierl, Mitglied des Deutschen Ethikrates, und dem Präsidenten der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie.

Konfessioneller Streit auf der Agenda 

Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den christlichen Konfessionen beim Thema Eucharistie und Abendmahl werden in einem Gespräch ebenfalls am Samstag ab 12.00 Uhr verdeutlicht. Frings dazu: "Diese Runde aus evangelischen, katholischen, orthodoxen und freikirchlichen Stimmen macht deutlich, wie vielschichtig die Perspektiven auf einen der zentralen Aspekte ökumenischer Bestrebungen sind. Sie zeigen aber auch, wie umfassend Ökumene beim 3. ÖKT verstanden und gelebt wird."
Julia Helmke ergänzt: "Auch die vielen ökumenisch sensiblen Gottesdienste Kommt und seht! am Samstagabend mit der Achtung der Gewissensentscheidung der Einzelnen in Bezug auf die Teilnahme an der Mahlfeier sind ein starker Ausdruck dafür, dass wir Unterschiede nicht verbergen, sondern Ihnen gemeinsam begegnen, gegenseitiges Kennenlernen ermöglichen, um Gemeinschaft und Vertrauen zu vertiefen."

Hintergrund

Der 3. Ökumenische Kirchentag wird anders - konzentrierter, dezentraler, und digitaler. Vom 13.–16. Mai 2021 werden mehr als 100 digitale Veranstaltungen aus Frankfurt gesendet. Begleitet von Aktionen und Gottesdiensten in ganz Deutschland ergeben sich vielfältige Themen und Formen von Begegnung. Das Programm auf oekt.de ist frei zugänglich. Um alle Angebote vollumfänglich nutzen zu können, ist die Freischaltung eines kostenlosen, digitalen Tickets notwendig. Bei einzelnen Veranstaltungen ist die Teilnehmendenzahl begrenzt. Für entsprechende Reservierungen stehen noch Restkontingente zur Verfügung. Der ÖKT wird veranstaltet vom Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Nach 2003 in Berlin und 2010 in München findet der Ökumenische Kirchentag 2021 zum dritten Mal statt.

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