Notfallseelsorge

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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Integration

Nach der Schule spielen und dabei Deutsch lernen

Charlotte MattesKinder der Otto-Stückrath-Schule in Wiesbaden bei ihrem ersten gemeinsamen Spiele-Nachmittag.Kinder der Otto-Stückrath-Schule in Wiesbaden bei ihrem ersten gemeinsamen Spiele-Nachmittag.

Nach Schulschluss wird gespielt! Dabei sollen Kinder aus anderen Ländern spielend Deutsch lernen und Kontakt mit einheimischen Kindern bekommen.

Charlotte MattesMilijan, Milan und Kamui zeigen stolz was sie aus Lego gebaut haben. „Meins ist ein Raumschiff", erklärt Milan.Milijan, Milan und Kamui zeigen stolz was sie aus Lego gebaut haben. „Meins ist ein Raumschiff", erklärt Milan.

Eine Journalistin im Klassenzimmer ist etwas Neues. „Wollen Sie mitspielen?“, fragt Milijan aus Serbien mit erwartungsvollen Augen. Er trägt eine riesige Plastikbox voller Playmobilfigürchen und wuchtet sie auf den Schultisch. Es ist Donnerstag, 12.30 Uhr. Zeit für den ersten Termin für die AG „Spielen verbindet“ für Dritt- und Viertklässler der Otto-Stückrath-Schule in Wiesbaden-Biebrich. Dienstags und donnerstags spielen Grundschüler mit und ohne Flüchtlingsgeschichte gemeinsam, eine Schulstunde lang. Die Kinder werden von Ehrenamtlichen, der FSJlerin der Schule und einer Lehrerin betreut. Lehrerin Alexandra Kurz erklärt, um was es in der AG gehen soll: „Das Ziel der AG ist, dass die Kinder in Kontakt mit deutschen Kindern kommen, die deutsche Sprache spielerisch erproben und nicht so isoliert hier sind.“  

Selbstverständlichkeit für andere Nationalitäten und Abwehr gegen Fremdenfeindlichkeit

Einige Kinder sitzen auf dem grauen Teppichboden und bauen Lego, eine Gruppe Mädchen spielt am Tisch Memory. Die ehrenamtliche Helferin Hanne Engelhardt spielt mit Nikola und Dagmara aus Polen Schneckenrennen. Die zurückhaltenden Mädchen leben noch nicht lange in Wiesbaden. Die Ehrenamtliche hat die Mädchen mit den bunten Spielsachen gelockt. „Jetzt haben wir Spaß", freut sich Engelhardt. Während des Spiels nennt Engelhardt die Farben des bunten Würfels, Nikola und Dagmara sprechen ihr nach. Nach einigen Zügen ruft Dagamara laut: „Jippieh“, ihre Schnecke war am schnellsten im Ziel.

Engelhardt findet die Idee der AG toll, so könnten ausländische Kinder Deutsch lernen, abschalten und Spaß haben. Die herzliche Frau fügt an: „Für die Einheimischen finde ich die Selbstverständlichkeit wichtig, mit anderen Nationalitäten umzugehen, damit diese Haltung von klein auf da ist. Und vielleicht wird damit eine innere Einstellung entwickelt, die dumme, fremdenfeindliche Sprüche abwehrt“, sagt Engelhardt bestimmt.

„Wir haben probiert mit den Händen zu kommunizieren“, erklärt Milan

Noch wirken die Schulkinder etwas schüchtern und bleiben überwiegend in ihren gewohnten Grüppchen. Aber der achtjährige Milan hat versucht, mit Dagmara und Nikola zu sprechen: „Wir haben probiert mit den Händen zu kommunizieren – ich wollte fragen wie alt sie sind, ich habe erst auf mich gezeigt, eine Acht mit den Fingern geformt und dann auf sie gezeigt, aber es hat nicht funktioniert“, erzählt er, während er in der Lego-Kiste kramt. Auch der achtjährige Kamui berichtet, dass er schon mit Milijan aus Serbien in Kontakt gekommen ist: „Wir haben uns Lego gegeben und goldene Kugeln“, erzählt Kamui. Eine zarter Kontakt ist geknüpft. Um kurz vor eins wird gemeinsam aufgeräumt. Als alles verstaut ist, strömen die Kinder aus dem Klassenzimmer. Nach dem ersten Treffen ist Hanne Engelhardt glücklich: „Ich bin überrascht, wie toll das hier funktioniert. Bis jetzt gibt es keinen Streit. Jeder spielt etwas – ich bin begeistert.“

Grundschule arbeitet mit Freiwilligenzentrum zusammen

Hintergrund der Spiele-AG ist die „Aktion Zusammenspiel“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. In diesem Rahmen  wurden Spiele-Pakete von großen Spielzeugherstellern an Kommunen verschenkt. Schulleiterin Nicola Wolfermann hat durch Lucia Rutschmann, der Leiterin des Freiwilligenzentrum Wiesbaden, von der Aktion erfahren. Daraufhin hatte Wolfermann sofort die Idee zur Spiele-AG und stieß damit auf Zustimmung bei Rutschmann.
Am 16. September wurde das Projekt feierlich vorgestellt und die Spielepakete feierlich übergeben. Die erste AG „Spielen verbindet“ fand am 22. September statt. 

good news
In der Serie „good news“ geben wir den Menschen eine Stimme, die das Leben noch ein bisschen lebenswerter machen– unabhängig von ihrer Weltanschauung. Denn wir finden: Es gibt so viele fantastische Aktionen von bisher unbekannten Heldinnen und Helden des Alltags, die die goldene Regel mit Leben füllen. Die goldene Regel sagt: „Behandle andere so, wie du selbst behandelt werden möchtest“.
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