Notfallseelsorge

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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Pfarrer Krützfeld als „Schutzengel auf vier Rädern“

EKHN/www.markus-hintzen.comSönke Krützfeld und sein KleinwagenSönke Krützfeld und sein Kleinwagen

Es war eine Szene wie aus einem Actionfilm: Ein Auto rollt führerlos über die Autobahn. Pfarrer Söhnke Krützfeld setzt sich mit seinem Kleinwagen davor, bremst es ab und rettet einer Frau das Leben. Dafür hat er die Hessische Rettungsmedaille erhalten und jede Menge Angebote von Fernsehstudios.

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Portrait Sönke Krützfeld Sönke Krützfeld im TV-Einsatz Medienrummel in der Kirchenverwaltung: Hessische Rettungsmedaille für Sönke Krützfeld

Darmstadt, 21. Dezember 2016. Der evangelische Pfarrer Sönke Krützfeld ist mit der Hessischen Rettungsmedaille ausgezeichnet worden. Hessens Innenminister Peter Beuth überreichte die Ehrung in Darmstadt am Mittwochnachmittag (21. Dezember) im Namen von Ministerpräsident Volker Bouffier. Mit einer beherzten Aktion auf der Autobahn A5 bei Bad Homburg hatte Krützfeld am 6. Juli eine Frau vor den Folgen eines schlimmen Unfalls bewahrt. Die bewusstlose Fahrerin hatte bei hoher Geschwindigkeit die Kontrolle über ihr Auto verloren und schlidderte ungebremst an der mittleren Betonabgrenzung der Autobahn entlang. Der Theologe bemerkte das, setzte sich in einer filmreifen Aktion mit seinem Kleinwagen vor das führerlose Fahrzeug und bremste es bis zum Stand herunter. Die Fahrerin überstand den Vorfall ebenso unverletzt wie Krützfeld, der auf einer Dienstreise unterwegs war. Der 57-jährige arbeitet als Oberkirchenrat im Referat Schule und Religionsunterricht in der Kirchenverwaltung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) mit Sitz in Darmstadt. Er ist achtfacher Vater.

Beuth: Pfarrer als Vorbild für Courage  

Innenminister Beuth sagte in seiner Laudatio: „Der Mut von Pfarrer Sönke Krützfeld hat Millionen Menschen bewegt und das weit über unsere Landesgrenzen hinaus. Er hat für einen völlig fremden Mitmenschen Verantwortung übernommen und mit seinem beherzten Eingreifen das Leben einer Frau gerettet“. Es gebe keine „noblere Tat als ein Menschenleben – trotz größter Gefahr für sich selbst – zu retten“, so der Minister. Mit seinem mutigen Einsatz habe er „das höchst vorstellbare Maß an Nächstenliebe bewiesen“. Dies mache ihn „zu einem Vorbild an Courage und auch zu einem Helden“. Beuth: Er war praktisch ein "Schutzengel auf vier Rädern". Gerade in einer Zeit, die von Unsicherheit geprägt seien, sei der Einsatz für andere wichtig, erklärte der Minister mit Verweis auf den mutmaßlichen Anschlag auf den Weihnachtmarkt in Berlin. 

Striegler: Stolz auf geistesgegenwärtigen Kollegen

Der Leiter der hessen-nassauischen Kirchenverwaltung, Heinz Thomas Striegler, erklärte, dass die „Evangelische Kirche in Hessen und Nassau mächtig stolz darauf ist, einen so mutigen und geistesgegenwärtigen Kollegen in ihren Reihen zu haben“. In den Gesprächen untereinander über die Rettungsaktion sei oft selbstkritisch daran gezweifelt worden, ob man „auch den Mut und die Entschlossenheit gehabt hätte, wie Sönke Krützfeld zu handeln“. Striegler: „Das war eine ganz außergewöhnliche Tat, die auch von einem umsichtigen Autofahrer so nicht einfach erwartet werden kann.“

Krützfeld: Geschenk Gottes, keine Angst zu haben

Sönke Krützfeld betrachtet sich indessen „keinesfalls als Held“ und sieht den Rummel um seine Person skeptisch. Für ihn sei es vielmehr ein „Geschenk Gottes, in der Situation keine Angst gehabt zu haben“. Erst hinterher sei ihm die ganze Tragweite seines Handelns bewusst geworden. Mit seinem furchtlosen Eingreifen und auch seinem späteren öffentlichen Auftreten wolle er nun aber ganz bewusst „Mut dazu machen, in ähnlichen Situationen nicht zurückzuschrecken, sondern genauso zu handeln, um Menschen zu helfen“.

Pfarrer im Fernsehen: Von „Hallo Hessen“ bis „Menschen 2016“

Krützfeld wird in den kommenden Tagen gleich in mehreren Fernsehsendungen zu sehen sein. So ist er unter anderem im ZDF-Jahresrückblick „Menschen 2016“ bei Markus Lanz am Donnerstagabend, (22. Dezember) um 22.15 Uhr zu Gast und im Hessischen Rundfunk bei Sendung „Hallo Hessen“ am Freitag (23. Dezember) ab 16 Uhr im Studio zu erleben. In der kommenden Woche wird er zudem voraussichtlich am Mittwochmorgen Gast im Frühstücksfernsehen von ARD und ZDF sein. 

Zur Person: Sönke Krützfeld

Sönke Krützfeld wurde 1959 im Westerwald geboren. Nach dem Abitur studierte er evangelische Theologie in Neuendettelsau und Bonn. 1985 legte er das Erste Theologische Examen ab und absolvierte seine praktische Ausbildungsphase zum Pfarrer, das Vikariat, in Biedenkopf-Dexbach. Nach dem Zweiten Theologischen Examen studierte er von 1988 bis 1990 noch einmal Medienwissenschaften in Marburg, bevor er Pfarrer in Mainz wurde. Danach arbeitete er von 1994 bis 1999 als hauptberuflicher Schulpfarrer und Schulseelsorger am Rabanus-Maurus-Gymnasium in Mainz. 1999 wechselte er zur Kirchenverwaltung nach Darmstadt in das Referat Schulische Bildung. Seit 2012 ist Krützfeld als Oberkirchenrat Leiter des Referats Schule und Religionsunterricht der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Der achtfache Vater lebt im rheinhessischen Stadecken-Elsheim bei Mainz.

Hintergrund: Hessische Rettungsmedaille

Die Hessische Rettungsmedaille wird seit 1953 an Bürgerinnen und Bürger verliehen, die unter eigener Lebensgefahr Menschen gerettet oder erhebliche Gefahren für die Allgemeinheit abgewendet haben. Über die Verleihung der Medaille entscheidet der Hessische Ministerpräsident nach freiem Ermessen. Jeder kann dem Ministerpräsidenten zugleich Menschen zur Belobigung vorschlagen. Die Medaille ist aus Silber und zeigt auf der Vorderseite das Landeswappen. Zuletzt wurde sie im September an Tarek Khirdja aus Stadtallendorf verliehen, der eine gehbehinderte Frau aus einem brennenden Haus trug.

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