Notfallseelsorge

Unser Angebot

Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

AngeboteÜbersicht

Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

Menümobile menu

Neues aus Wittenberg

Schuld sind „Bild“ und China: „BlessU-2“ geht um die Welt

EKHN/MatzDas Team der LichtKirche in Wittenberg mit "BlessU-2" - Übrigens 2. von rechts ...Das Team der LichtKirche in Wittenberg mit "BlessU-2" - Übrigens 2. von rechts ...

Wie aus einer Meldung ein Medienhit wird: Am Anfang war die Bild-Zeitung. Und dann folgte fast der ganze Globus. Die interaktive Installation "BlessU-2" an der hessen-nassauischen LichtKirche erobert als Segensroboter von Wittenberg aus gerade die Welt. Und google weiß alles.

Darmstadt / Wittenberg / Peking / London / New York / Moskau. Die Schuldigen sind schnell ausgemacht. Die Bild-Zeitung und China. Von den beiden Machtzentren aus rollte die vergangenen Tage eine Medienwelle über die Wittenberger Präsentation der hessen-nassauischen Kirche zur Weltausstellung der Reformation, wie sie die evangelische Welt in der Darmstädter Öffentlichkeitsarbeit  bisher noch nicht erlebt hat. Es fing ganz unscheinbar mit einer Randnotiz in der Bildzeitung an. Ein Journalist hatte sich auf der Schau in der Lutherstadt ganz offenbar in „BlessU2“ verguckt. Die interaktive Installation ist Teil des Segensparcours, der dort Hessen-Nassaus Lichtkirche umrundet. Das Projekt will das geistliche Thema „Segen“ im 21. Jahrhundert neu zu Sprache bringen. Und es fragt auch danach, wie man im Jahr 500 nach dem Thesenanschlag des Reformators Theologie und neuzeitliche Technologie thematisch verbinden kann. Und so berichtete es auch das große Blatt des westlichen Mannes am Montag: Ein Roboter spendet am historischem Reformationsort 500 Jahre nach Martin Luther protestantischen Segen. Eine Diskussion soll losgetreten werden. Das wird sie dann auch.

China liebt Technik und den "Segensroboter"  

Das technikverliebte China nimmt die Meldung am Tag danach begierig auf. Es folgen die großen Medien im computeraffinen Schwellenland Indien, bis dann am Dienstagmittag fast die versammelte britische Presse in der Telefonleitung der hessen-nassauischen Pressestelle steht. Der Guardian berichtet großartig sachlich, von dem mutigen Versuch, dass die Kirche eine Diskussion über Computerisierung und künstliche Intelligenz im Alltag endlich „antriggert“. BBC möchte Bilder für eine Nachrichtensendung. Und die britische Yellow Press macht daraus die Sensationsmeldung, dass die deutschen Protestanten 500 Jahre nach Luther definitiv die Pastoren durch Roboter ersetzen. Typisch german eben. Spätestens jetzt hat man mit britischen Politikern größtes Mitleid und weiß, was man an der guten alten Bild-Zeitung hat. Sie wirkt dagegen wie ein Ausbund an höchstem Qualitätsjournalismus (Siehe Absatz eins).

Russen bei Brüderchen "BlessU-2"

Dann klingeln am Abend die Telefone aus New York. Aha, die Meldung ist jetzt auch da angekommen, wo der Tag etwas später beginnt. Da wäre doch etwas mit einem "Roboterpriester" in Deutschland und ob man da weiterhelfen könne, heißt es jenseits des Atlantiks. Ja, kann man. In der Zwischenzeit wurden Mitarbeitende, die des englischen Idioms mächtig sind, daran gesetzt, germanische Presse-Infos in die Sprache Shakespeares zu übertragen. Der Einsatz hat sich gelohnt. Die Kollegen berichten in Zeiten von Fake News sachlich und ruhig über das kommunikative Experiment im alten Europa, das auch mal etwas Neues ausprobiert. Cool, die Amis in Zeiten von Donald Trumps. Hier muss der Artikel enden, denn die Russen wollen auch noch schnell segnend bedient werden. Kamerateams aus dem Osten haben sich an der LichtKirche angekündigt, Brüderchen „BlessU“ genau in Augenschein zu nehmen. Womöglich tue sich da für die darbende Industrie im Putin-Imperium ein neuer Absatzmarkt auf, wird gemutmaßt. Oha. Da gibt es  weltweit wohl noch eine ganze Menge zu erklären zu „BlessU“, dem Segen, der LicktKirche und den Hessen-Nassauern in Wittenberg. Wie die Geschichte zum „Segensroboter“ viral weitergeht, weiß übrigens google schon jetzt ganz genau: hier klicken.    

Internet: Erwähnungen von "BlessU-2" im Internet:
>> hier bei google
Direkt zu den Seiten der LichtKirche und von "BlessU-2"
>> www.lichtkirche.de/segensroboter

(Von Volker Rahn, Pressesprecher der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau)

Hintergrund 

Noch bis 10. September präsentiert sich die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) mit einem umfassenden Programm unter dem Motto „Segen erleben - Moments of Blessing“ auf der Weltausstellung der Reformation in Wittenberg. Im Zentrum von Hessen-Nassaus Auftritt in der Lutherstadt steht die mobile LichtKirche. Das transportable Gebäude, das nachts in bunten Farben erstrahlen kann, will zwischen traditionsreicher Schlosskirche und Neuem Rathaus einen zeitgemäßen architektonischen Akzent setzen. Zugleich eröffnet der transportable Bau aus Plexiglas und Holz im Torraum „Globalisierung / Eine Welt“ einen modernen spirituellen Erlebnisraum im 500. Jahr der Reformation. Dort sind auch Taufen, Trauungen und Kircheneintritte möglich. Persönlich betreut werden die Gäste an der LichtKirche im Lauf der viermonatigen Schau von insgesamt über 200 speziell geschulten ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleitern, darunter auch viele Pfarrerinnen und Pfarrer aus dem hessen-nassauischen Kirchengebiet.

Elektronische Installation

Eingerahmt wird die LichtKirche an der Berliner Straße in Wittenberg von einem einzigartigen Parcours, auf dem Besucherinnen und Besucher die Bedeutung des Segens neu für sich entdecken können. Dazu laden Segensbäume mit persönlichen Zusprüchen oder inspirierende Stationen zum Segen-Üben ein. Teil des Rundgangs ist auch die interaktive Installation „BlessU-2“. Das Gerät kann mit den Gästen per Bildschirm kommunizieren und sucht mit ihnen gemeinsam passende Bibelzitate in sieben Sprachen aus. „BlessU-2“ selbst verständigt sich mit den Besucherinnen und Besuchern über ein Display – ähnlich wie bei einem Bankautomaten. So können die Gäste per Eingabe unter anderem wählen, ob und in welcher von sieben möglichen Sprache ihnen ein biblischer Segen zugesprochen wird oder in welcher Situation er ihnen eine Hilfe sein soll. Daraufhin sucht das Gerät einen Spruch aus und liest ihn vor. Es kann anschließend auch ganz klassisch auf Papier ausgedruckt mitgenommen werden. An der Installation stehen dabei jederzeit gesprächsbereite Mitarbeitende.

Kommunikations-Experiment 

Die Installation, die als „Segensroboter“ bekannt wurde, will zum Nachdenken über die Bedeutung geistlicher Handlungen im 21. Jahrhundert anregen. „BlessU-2“ ist am Standort der LichtKirche im Ausstellungsbereich Globalisierung zugleich der Versuch einer religiösen Annäherung an die aktuellen Themen Digitalisierung und künstliche Intelligenz. Das Angebot soll dazu beitragen, dass Menschen ihr theologisches Verständnis von Segen schärfen, die vielschichtige biblische Tradition des Segens wahrnehmen und dem geistlichen Geheimnis des Segens auf die Spur kommen. Dabei wirft das kommunikative Experiment weiterführende Fragen auf: Was geschieht beim Segnen? Welche Voraussetzungen braucht es für einen Segen? Dadurch werden bereits bekannte mediale Themen wie etwa „Wirkt ein Segen, der im Radio oder im Fernsehen  gesendet wird?“ auf die neuesten technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen ausgeweitet.

Medien-Projekt

Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit dem Medienkünstler Alexander Wiedekind-Klein, der als Ingenieur und leidenschaftlicher Roboterbauer beispielsweise für Bühnenproduktionen technische Installationen oder Spezialeffekte entwickelt. Zudem hat er „Robotest“, einen jährlichen Wettkampf für autonome Roboter, ins Leben gerufen und ist Begründer der Webseite „Roboterwelt.de“. Er lebt in Cochem an der Mosel.

 

 

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top