Notfallseelsorge

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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Lebensstil

Single und glücklich. Passt das zusammen?

SGVEine Person schaut an einem verlassenen Strand auf das Meer hinausIdee von Freiheit

Sabine und Tim leben allein. Was sie am Single-Dasein genießen und vermissen, haben sie EKHN-Reporter Marcel Sommer verraten. Der evangelische Lebensberater Wolfgang Schrödter macht ihnen dabei Mut, zu dieser Lebensphase zu stehen.

Immer mehr Menschen in Deutschland sind Single. Laut einer Untersuchung des Statistischen Bundesamtes lebte 2011 fast jeder fünfte Deutsche allein. Besonders viele Singles gibt es in Großstädten wie Frankfurt am Main: Hier betrug der Anteil der Singles rund 28 Prozent. Dass es einen Trend zum Single-Leben gibt, bestätigt Dr. Wolfgang Schrödter. Er ist Leiter des Evangelischen Zentrums für Beratung in Höchst und Experte für Paar- und Lebensberatung. Schrödter warnt allerdings davor, Statistiken falsch zu interpretieren: „Es gibt ja keine Statistik, in der Singles erfasst werden. Es werden immer nur die Ein-Personen-Haushalte erfasst. Deshalb werden zum Beispiel auch Paare dazu gezählt, die zwar eine stabile Beziehung haben, aber getrennt voneinander wohnen.“

Vielfalt unter den Singles

Der Anstieg der Singles sei ein Phänomen der großen Städte, erklärt Schrödter. Man könne aber nicht pauschal erklären, warum heutzutage mehr Menschen allein leben. „In der Entwicklungspsychologie gab es lange Zeit die Annahme, der moderne Mensch scheue Bindungen. Das finde ich aber unsinnig und sehr oberflächlich. Singles sind eine sehr uneinheitlich Gruppe mit sehr unterschiedlichen Motiven.“

Es gebe Singles aus Überzeugung, aber auch Menschen, die einen Partner suchen und keinen finden. Außerdem gebe es viele frisch getrennte Singles, die sich zunächst aus Enttäuschung keinen neuen Partner suchen, erläutert Schrödter.
Die Geschichten der folgenden zwei Singles sprechen für  sich:

Sabine Siegel-Götz – Single auf der Suche nach dem passenden Partner

Sabine Siegel-Götz aus Rüsselsheim ist seit anderthalb Jahren Single. Die 44-Jährige mit den blonden Haaren und dem tätowierten Oberarm wirkt deutlich jünger als sie ist: Sie besucht Musikfestivals und geht mit ihrer Tochter auf Partys.

Den richtigen Mann hat Sabine bisher noch nicht gefunden. „Ich denke manchmal jetzt schon an Weihnachten und Silvester. Solche Feste allein zu feiern, das ist nicht besonders schön.“ Aber um jeden Preis einen Mann finden möchte sie auch nicht: „Meine letzte Beziehung war gegen Ende so ätzend – das muss ich nicht noch einmal haben.“ Aus ihren Erfahrungen habe sie Ansprüche entwickelt und wolle sich nicht auf kurzfristige Affären einlassen.

Seit ein paar Wochen ist Sabine in einer Facebook-Gruppe für Singles aktiv. Dort verabreden sich Singles zum Beispiel zu gemeinsamen Ausflügen. Sabine findet es heutzutage schwieriger als früher, Leute kennenzulernen. „Du hast zwar jede Menge Möglichkeiten durch Internetforen, aber die Menschen sind oberflächlicher geworden. Manche Männer schreiben 50 Frauen an, und hoffen, dass es bei irgendeiner vielleicht klappt.“

Früher habe man Menschen noch persönlich kennengelernt und nicht nur virtuell im Internet. Und davon ist Sabine auch heute noch überzeugt. „Man kommt einfach nicht daran vorbei, rauszugehen, um Leute kennenzulernen. Von zuhause aus funktioniert das nicht.“

Tim Peschelt - Single nach gescheiterter Ehe

Tim Peschelt (45) aus Frankfurt ist alleinerziehender Vater und seit zwei Jahren Single. Seit der Trennung von seiner Frau kümmert er sich um seinen zehnjährigen Sohn. Tims Stieftochter lebt bei ihrer Mutter. Die Ehe sei für seine Frau, für die Kinder und für ihn sehr anstrengend gewesen – und auch die räumliche Trennung brauchte Zeit. Erst seit einem halben Jahr wohnen Tim und seine Frau nicht mehr zusammen.

Sein neues Single-Leben empfindet Tim als Erleichterung: „Ich konzentriere mich im Moment auf mein Leben und meinen Sohn“. Natürlich sei es eine Umstellung, jetzt ohne Partnerin zu leben, aber „nach so einer langen Beziehung ist es auch mal ganz gut, für sich zu sein und durchatmen zu können.“ Das Leben sei jetzt einfacher, sagt Tim. „Das fängt schon bei Kleinigkeiten an: Wer hat die Fernbedienung abends? Diese Diskussion über Fernsehsendungen gibt es einfach nicht mehr.“

Alleinsein als Lebensphase

Kristallisieren sich bestimmte Auffälligkeiten in den Biografien von Singles heraus? Dass Singles besondere psychologische Probleme hätten, kann Schrödter nicht bestätigen. Wer längere Zeit Single ist, sollte also nicht verzweifeln, empfiehlt der Psychologe. Es sei sogar gut, manche Lebensphasen allein zu verbringen: „Gerade in der Phase der beruflichen Orientierung kann es hilfreich sein, sich eine Zeit lang nur auf die Arbeit zu konzentrieren.“

 

 

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