Notfallseelsorge

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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

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Kirche wächst immer auch qualitativ

Unternehmer der AEU informieren sich über Kirchenfinanzen der EKHN

Roger TöpelmannAuf dem Podium: Vorsitzender der Regionalverwaltung Wiesbaden, Peter Klein Oberkirchenrat Heinz Thomas Striegler und Kommunikationschef Philipp BaumAuf dem Podium: Vorsitzender der Regionalverwaltung Wiesbaden, Peter Klein Oberkirchenrat Heinz Thomas Striegler und Kommunikationschef Philipp Baum

Etwa 50 Firmenchefs und leitenden Mitarbeiter des bundesweiten Arbeitskreises Evangelischer Unternehmer (AEU) informierten sich über die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Oberkirchenrat Thomas Striegler, Leiter der Kirchenverwaltung, erläuterte die finanziellen Perspektiven der EKHN.

Das mittelständische Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim ist bekanntlich sehr solide. Seit 1885 steuert die Familie Boehringer die Geschicke: aktuell arbeiten 45.000 Mitarbeiter weltweit für den Hersteller von Medikamenten und Medizinprodukten, 6.500 davon in der Stadt am Rhein. Bei den Kennzahlen ist sich Philipp Baum, Leiter der Corporate Communication, sicher: Es dauert 10-12 Jahre bis ein Medikament seine Entwicklung für den Markt durchläuft und es kostet etwa 1,5 Milliarden Euro. „Den langen Atem, den sie brauchen, passt ideal zu den Generationen des Familienunternehmens“, versichert er seinen Gästen.  

Die etwa 50 Firmenchefs und leitenden Mitarbeiter des bundesweiten Arbeitskreises Evangelischer Unternehmer (AEU) informierten sich über eine nicht weniger solide Unternehmung: Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Deren Leiter der Kirchenverwaltung, Oberkirchenrat Heinz Thomas Striegler (Darmstadt), sagte zu den finanziellen Perspektiven der EKHN „Keine Kirchensteuer ohne Wachstum?“ die hessische Kirche habe im Vergleich mit anderen Landeskirchen in den vergangenen Jahren von der günstigen Wirtschaftsentwicklung im Kirchengebiet profitiert. Dabei spiele die Kirchensteuer mit einem Anteil von 76 Prozent an den Gesamteinnahmen von 589,8 Millionen Euro eine tragende Rolle.  Staatsleistungen der Länder Hessen und Rheinland-Pfalz machten entgegen verbreiteter Annahme nur 2,3 Prozent aus. Auf die Finanzierung durch die Kirchensteuer seien die Kirchen  angewiesen und er gehe auch von dem Erhalt dieses Finanzierungsinstrumentes aus.. Wirtschaftliches Wachstum dürfe  heute aber nicht mehr allein mit dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) abgebildet werden. Es seien positive Lebensprofile entstanden, in denen Karriere, Beruf und Familie zusammenkommen und ein qualitatives Wachstum erzeugten. „Das BIP-Thema muss erweitert werden“, meinte der seit 2002 als Finanzchef tätige Striegler. 

Angesichts wirtschaftlichen Wachstums und den Auswirkungen der Staatsverschuldung auf die Kirche, warnte der Finanzexperte vor einer lockeren Geldpolitik der Notenbanken in Europa und den USA. Am Schluss komme es darauf an, die Entschuldung der Staaten durchzusetzen, meinte Striegler. „Ohne Schmerzen, aber auch der solidarischen Hilfe mit den südlichen Ländern Europas wird das nicht gehen.“  Der Redner belegte seine Sicht mit einer  McKinsey/FAZ-Statistik: Staaten hätten seit 1930 eine Entschuldung nur einmal durch Wirtschaftswachstum erreicht, 7 mal durch Pleite, 8 mal durch Inflation, aber erstaunlicherweise 16 mal durch Sparen.

Für seine Kirche sieht Striegler bei rückläufigen Ressourcen und Mitgliederzahlen durchaus Entwicklungschancen: Um die Handlungs- und Gestaltungsfähigkeit zu erhalten, sei eine Anpassung der Organisationsstruktur hin zu größeren Einheiten notwendig, ehrenamtliche Mitwirkung und regionale Vernetzung seien zu stärken sowie das Fundraising und Sponsoring weiterzuentwickeln. 

Einige Unternehmer wie Peter Klein, früher Vorstandsvorsitzender des Deutschen Genossenschaft Verlages in Wiesbaden, fragten zum Schluss nach der Mitgliederentwicklung in der EKHN. Die lasse sich schwer vorhersehen, meinte Striegler. In den letzten Jahren nahmen die Mitgliederzahlen um 0,8 bis 0,9 % jährlich ab. Derzeit laufe eine niederschwellige Kommunikationskampagne zu zentralen Feiertagen und Themen der Kirche. Die Eintrittszahlen hätten seit einigen Jahren eine leicht steigende Tendenz.  „Wir wollen eine Mitgliederstarke Kirche sein, damit wir gesellschaftliches  Gewicht haben“, sagte der Befragte. 

Zur Information: Die AEU ist eine 1966 begründete protestantische Unternehmervereinigung mit 600 Mitgliedern in ganz Deutschland. Neuer Sprecher der AEU-Arbeitsgruppe Wiesbaden-Mainz/Rhein-Main wird in Nachfolge des früheren Vorstandsvorsitzenden der R+V Versicherung, Dr. Peter C. von Harder, in Kürze der Kommunikationschef bei Boehringer Ingelheim, Philipp Baum (Wiesbaden).  

Mehr Infos zu den Finanzen der EKHN

 

 

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