Notfallseelsorge

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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Weihnachten hinter Gittern

Charlotte MattesTanja (links) und Eva (rechts)Tanja (links) und Eva (rechts): Zwei optimistische Frauen im Gefängnis

280 Frauen in Frankfurt feiern Weihnachten ohne ihre Familien. Sie leben im Preungesheimer Frauengefängnis, vor allem an Heilig Abend fließen viele Tränen. Damit es trotzdem zu einem schönen Fest werden kann, kümmern sich die Gefängnisseelsorger intensiv.

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Im Gefägnis: Eva Eva feiert ihr siebtes Weihnachten hinter Gittern Tanja (links) und Eva (rechts)
Charlotte MattesSeelsorgerin Karin Greifenstein (rechts) mit Tanja (links) und Eva (Mitte)Seelsorgerin Karin Greifenstein (rechts) ist für die inhaftierten Frauen Tanja (links) und Eva (Mitte) nicht nur zu Weihnachten da.

Weihnachten ohne Familie und Freunde. So feiern Menschen im Gefängnis den Heiligen Abend. „Wenn man Tränen zählen könnte, würde ich sagen an Weihnachten fließen die meisten“, sagt Karin Greifenstein. Sie ist die evangelische Seelsorgerin in der Justizvollzugsanstalt III, dem Frauengefängnis in Frankfurt-Preungesheim. Zum 18. Mal hält sie dieses Jahr den Weihnachtsgottesdienst mit ihrer katholischen Kollegin. Damit die Frauen sich nicht so einsam fühlen, schenken die Gefängnisseelsorgerinnen besonders in der Weihnachtszeit viel Zeit. Religion spielt im Gefängnis eine große Rolle: „Wenn ich meinen Glauben nicht hätte, dann hätte ich hier drin schon aufgehört zu existieren“, sagt Tanja.

Trotz Päckchenverbot gibt es eine Bescherung hinter Gittern

Am vierten Advent ist Bescherung in der JVAIII. Seit 2010 dürfen Angehörige nur noch Geld ins Gefängnis schicken – der Aufwand alle Päckchen zu kontrollieren war zu groß. Trotzdem bekommt jede der 280 inhaftierten Frauen ein Geschenk. Da sind die unterschiedlichsten Sachen drin: Zucker, Kaffee, Tabak oder Duschgel. Die Päckchen werden von den Gefängnisseelsorgerinnen gepackt, finanziert werden sie durch Spenden. 

Backen, Kochen, Basteln auch in der JVAIII ist es besinnlich 

Eva ist 53, es ist ihr 34. Monat hier im Frauengefängnis in Frankfurt-Preungesheim. Sie schätzt die Gefängnisseelsorgerinnen sehr, weil sie sich so viel Mühe für ein schönes Weihnachts-Programm geben: „Wir backen zusammen, wir kochen, es gibt eine Messe – Ich find es hier drin angenehmer als draußen“. Eva hat feuerrote Haare, sie lächelt viel. Es ist schon ihr siebtes Weihnachten hinter Gittern. Besonders an ein Weihnachten denkt sie gerne zurück: „Erst hatte niemand Bock was zu machen und dann haben wir doch gemeinsam gegessen und später haben wir noch getanzt alle, das war richtig toll.“ Für die richtige Weihnachtsstimmung in diesem Jahr haben die Inhaftierten Adventskränze gebastelt und Weihnachtsbäume geschmückt.

Mehr Freiheiten in der Weihnachtszeit

Bis zum 6. Januar dürfen sogar Kerzen in der JVAIII brennen. Das ist eigentlich schon aus Brandschutzgründen verboten, sagt Greifenstein. Aber auch sonst geht es zur Weihnachtszeit ein wenig freier im Gefängnis zu: An Heilig Abend sind die Gefängniszellen den ganzen Tag offen, berichtet Eva. Sie findet das gut und wichtig, „damit nicht jeder grübelt und alleine in der Zelle sitzt“. Sie empfindet in der Weihnachtszeit ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl unter den inhaftierten Frauen. 

Heilig Abend mit Krippenspiel und gemeinsamen Essen

An Heilig Abend kochen einige Frauen auf ihren Stationen in Kleingruppen gemeinsam. Die Stationen organisieren individuell ihr Weihnachtsessen. Anschließend gibt es ein Krippenspiel. Damit auch Frauen mit ausländischen Wurzeln alles verstehen, ist der Weihnachtsgottesdienst in mehreren Sprachen: Englisch, Spanisch und sogar Serbokroatisch oder Russisch.

Familie und Freunde fehlen – das tut weh

Der Gottesdienst berührt. Spätestens bei dem Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht“ fließen viele Tränen. Tanja freut sich besonders in der Weihnachtszeit über Besuche. Sie hat noch viel Kontakt zu Freunden und Familie. „Meine Vereinskameraden, Freunde, die mich nicht besuchen zu können, das fehlt mir und das sind die Dinge, die hier drin - weh tun.“ Sie ist 30 und froh, dass sie nächstes Jahr Weihnachten wieder zu Hause feiern kann. 

Spendenkonto für Weihnachtspäckchen

Ev. Gefängnisseelsorge JVA III
Frankfurter Sparkasse
Kontonummer: 404497
Bankleitzahl: 50050201
IBAN: DE 2950050201 0000 40 44 97
SWIFT-BIC: HELADEF 1822

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