Notfallseelsorge

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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Reformationstag

Wider den Leistungsgedanken

(c) ekhnPropst Oliver AlbrechtPropst Oliver Albrecht

Ein Jahr vor dem 500. Jahrestag von Martin Luthers Thesenveröffentlichung, die die Spaltung der Kirche einleitete, hat der Propst für Süd-Nassau Oliver Albrecht dazu aufgerufen, sich von der Angst mangelnder Anerkennung zu befreien. Anlässlich des Reformationsfestes rückte der Theologe den reformatorischen Gedanken der Freiheit in den Mittelpunkt einer Veröffentlichung zum 31. Oktober.

Hetzen um der Anerkennung Willen

Für Propst Oliver Albrecht ist die Kernbotschaft der Reformation aktueller denn je. „Wir sind heute gehetzter und gestresster als früher“, so Albrecht. „Wir erhöhen ständig das Tempo und die Leistung und sind krampfhaft auf der Suche nach Anerkennung.“ Auch Luther habe lange eine „Heidenangst“ gehabt, Gott und den Menschen nicht gerecht werden zu können. Und dann erkannte er plötzlich, dass er sich keine ‚verdammte Mühe‘ geben muss, um Anerkennung bei Gott zu bekommen. „Es ist so, als würde Gott seine Hand auf unsere Schulter legen und uns ganz ruhig sagen: es ist gut.“ Für Albrecht bedeutet das: „Gott will uns den Druck nehmen“. Dies sei eine der Hauptaussagen der Reformation. Daraus entstehe eine „Riesenfreiheit“ für das eigene Leben. Man sei nicht mehr abhängig von Meinungen und man müsse keine Angst haben, dass einem etwas entzogen werde. Man müsse insbesondere keine Angst vor falschen Autoritäten haben, „wenn man sich nur von Gott auf die Schulter klopfen lasse.“ Dann könne man „Gutes Tun“, sei aber vom Druck und dem ständigen Hoffen auf Anerkennung erlöst.

Weder Luther-Verehrung noch Luther-Verdammung

Für Oliver Albrecht geht es beim Gedenken an die Ideen der Reformation weder um Luther-Verehrung noch um Luther-Verdammung. „Martin Luther hatte geniale Erkenntnisse, aber er hat auch Dinge gesagt, die niemals gestimmt haben.“ Er sei ein fehlbarer Zeuge Jesu Christi und hat vielen Menschen den Zugang zur Bibel eröffnet. Man brauche Luther weder auf ein Denkmal zu heben, noch müsse man den Reformator vom Sockel stoßen, so der Propst für Südnassau.

Dem Propst im Gottesedienst "beim Denken zuschauen"

Der Propst für Südnassau – Pfarrer Oliver Albrecht, wird sich am Reformationstag (31. Oktober) in Steinfischbach (Waldems) den Fragen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen stellen. Beim „Jungen Gottesdienst“ wird er sich völlig unvorbereitet auf den Zahn fühlen lassen. "Wir wollen Reformation lebendig werden lassen und erhoffen uns vom Propst Antworten zu Luther, Zwingli und der Reformation, die uns die Brisanz, die die Reformation bis heute hat, spüren lassen", erklärt Pfarrerin Miriam Lehmann die Idee dahinter, und verspricht, dass diese durchaus kritischer Art sein werden. Passend zum Motto des Gottesdienstes: „süß – sauer – scharf“.

„Da muss ich spontan reagieren, da kann man mir förmlich beim Denken zuschauen“, weiß Albrecht. Der Propst wählt ganz bewusst immer wieder kleinere Kirchen und ländliche Orte auch für Gottesdienste an großen Feiertagen.

Der Gottesdienst mit Propst Oliver Albrecht beginnt um 19 Uhr in der Evangelischen Kirche in Waldems-Steinfischbach (Camberger Straße). Es ist ein Gottesdienst „mit Teilen zum Mitmachen und Mitgestalten, mit moderner Musik und Fingerfood zur Stärkung.“ Der Gottesdienst wird von einem Team junger Menschen gemeinsam mit Pfarrerin Miriam Lehmann vorbereitet und ist für Menschen jeden Alters.

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