Notfallseelsorge

Unser Angebot

Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

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Interkulturelles Treffen

Wiegenlieder aus aller Welt (mit Video)

Heidi Förster

Um Geschichten, Lieder und Gebete aus verschiedenen Kulturen ging es bei einem Treffen in der evangelischen Kirche in Mörfelden. Die rund 50 Besucher, teils mit italienischer, ägyptischer oder pakistanischer Herkunft, tauschten sich über Rituale und Lebensweisheiten aus ihrer Heimat aus.

Mütter aus Mörfelden, Pakistan, Ägypten, Montenegro, Sri Lanka und Italien sind mit ihren Kindern gekommen, um die anderen daran teilzuhaben zu lassen, mit welchen Gebeten, Reimen und Liedern ihre Kinder friedlich einschlafen. Als das erste Gute-Nacht-Lied im Saal ertönt, wird es ganz still. Die Kinder kuscheln auf den Kissen mit ihren mitgebrachten Plüschtieren und auch auf den Gesichtern der Mütter breitet sich ein friedliches Lächeln aus.

Guten Abend, gute Nacht — zum Video auf Youtube

Andere Länder, andere Sitten: spannende und schöne Einblicke

„Bei uns in Pakistan, einem muslimisch geprägten Land, gibt es sehr wenige Gute-Nacht-Lieder“, erklärt eine pakistanische Mutter. Getrennte Betten von Eltern und Kindern gebe es selten. Daher werden Gebete gesungen, die Farrah Malhi und Safeer Hayat vor der Gruppe mit einer wunderschönen Melodie in ihrer Sprache anstimmen. Dabei wird das Kind in den Armen der Mutter mit rhythmischem Händeklopfen in den Schlaf geschaukelt. Auch in Montenegro halten die Mütter beim Singen ihre Kinder im Arm und sie werden mit immer wiederkehrenden Worten „Ljulja, Ljulia“ in den Schlaf gewogen.

Zilha und Hanna Sabanov zeigen ein weiteres Ritual ihrer montenegrinischen Heimat. Das Kind wird auf einer Decke gleich einer Hängematte von Vater und Mutter gemeinsam in den Schlaf geschaukelt. Salma Abbas aus Ägypten erzählt den etwa 50 Anwesenden die Geschichte vom Hasen, der es müde ist, immer nur Karotten und Salat zu bekommen, in die Welt hinausgeht und merkt, dass ihm weder das Heu vom Pferd, das Getreide vom Huhn oder das Fleisch vom Löwen bekommt und friedlich in die Arme seiner Haseneltern zurückfindet. 

Selbst geschriebene Gute-Nacht-Geschichte findet Anklang

Einen besonderen Applaus bekommen an diesem Abend drei Schülerinnen aus Sri Lanka aus der Hausaufgabenhilfe mit einer selbst geschriebenen Gute-Nacht-Geschichte. Die Geschichte erzählt von Max, der in der Schule gemobbt wird, weil er noch im Kinderbettchen liegt. Ein größeres Bett wird angeschafft und zuletzt kann Max doch nur in seinem vertrauten Kinderbett einschlafen. Dabei, so die Schülerinnen, gehe es darum, „dass man nicht auf andere hören, sondern seinen eigenen Weg gehen sollte“.

Gabrielle Novotny aus Sardinien stimmt das bekannte Lied von Brahms „Guten Abend, gut Nacht“ in italienischer Sprache an, das dann alle gemeinsam mit Wiebke Friedrich nochmals in deutscher Sprache singen. An diesem Abend wird klar, dass sich die Rituale von Müttern und Kindern unterschiedlicher Herkunft und Religion zur Guten Nacht ähneln. Sie erleichtern den Kindern den Weg ins Leben, geben Orientierung und Sinn für ihr Leben und stärken die Bindung zwischen Eltern und Kindern. Zum Abschied wünschen sich die 50 Besucher gegenseitig in ihrer Sprache eine gute Nacht.

Zum Video: Von Sri Lanka bis Mörfelden — Schlaflieder aus aller Welt

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