Notfallseelsorge

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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Weltverfolgungsindex von Open Doors

Wo Christen am stärksten verfolgt werden

Open Doors

Open Doors hat den neuen Weltverfolgungsindex veröffentlicht. Mit dieser Rangliste erfasst und dokumentiert das Hilfswerk die Verfolgung von Christen weltweit und listet die 50 Länder auf, in denen Christen am stärksten verfolgt und benachteiligt werden. Sowohl die Stärke als auch die geografische Ausbreitung der Verfolgung haben zugenommen.

Rund 100 Millionen Christen werden derzeit weltweit um ihres Glaubens willen verfolgt und stellen damit die höchste Anzahl von Verfolgten einer Glaubensgemeinschaft. Das stellt das überkonfessionelle christliche Hilfswerk Open Doors in seinem jährlich erscheinenden Weltverfolgungsindex fest. Zahlen für verfolgte Angehörige anderer Religionen stellt das Hilfswerk jedoch nicht bereit.

„Christenverfolgung ist ein wichtiges Thema und auch in der Arbeit mit unseren Partnerkirchen relevant“, erklärt Jörg Bickelhaupt, der als Pfarrer und Beauftragter für interkonfessionelle Fragen im Zentrum Ökumene der EKHN arbeitet. „In den meisten der genannten Länder werden nicht nur Christen verfolgt. Dort ist die Religionsfreiheit grundsätzlich in Gefahr. Oft werden dort auch die Menschenrechte mit Füßen getreten.“

Im vergangenen Jahr haben laut Open Doors sowohl die Stärke als auch die geografische Ausbreitung der Verfolgung zugenommen. „Dennoch gibt es Zeichen der Hoffnung“, betont Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland. „Christen harren trotz massiver Bedrohungen in den Kriegsgebieten aus und verteilen die erhaltene Hilfe an bedürftige Christen, aber auch an Jesiden und Muslime weiter. Durch ihre praktische Nächstenliebe bringen sie Hoffnung dorthin, wo es menschlich nichts mehr zu hoffen gibt. Sie brauchen weiterhin unser aller Ermutigung, Unterstützung und Gebet.“

Nordkorea: Gezielte Deportation und Exekution von Christen

Seit 2002 hält Nordkorea die Spitzenposition auf dem Weltverfolgungsindex und ist auch 2015 der Staat, der Christen am härtesten verfolgt und unterdrückt. Eine UN-Untersuchungskommission zur Lage der Menschenrechte in Nordkorea kam zu dem Ergebnis, dass die Schwere und das Ausmaß der Menschenrechtsverletzungen in dem Reich Kim Jong Uns „in der gegenwärtigen Welt seinesgleichen suchen“ und führte weiter aus: „Als besonders schwere Bedrohung betrachtet der Staat die Verbreitung des christlichen Glaubens.“ Von den geschätzten 200.000 bis 400.000 Untergrundchristen befinden sich bis zu 70.000 als „Feinde des Regimes“ in Arbeitslagern, wo sie Folter und Schwerstarbeit ausgesetzt sind.

Bürgerkrieg, Extremismus und Stammeskonflikte in Somalia

In dem langen somalischen Bürgerkrieg führen "Islamischer Extremismus" und "Exklusives Stammesdenken" sowie "Systematische Korruption" zur Verfolgung von Christen, bisweilen auch gemeinsam mit der Regierung. Das zerrüttete Land nimmt wie im Vorjahr Platz 2 im Weltverfolgungsindex ein.

Gewalt durch den Islamischen Staat im Irak (3) und in Syrien (4)

Die Gräueltaten des Islamischen Staates (IS) im Irak und in Syrien schockierten die Weltöffentlichkeit 2014. Das relativ große Maß an Freiheit für syrische Christen in der Zeit vor dem Bürgerkrieg hat durch das Kalifat des IS ein Tief erreicht. Unter der Mithilfe von Dschihadisten aus aller Welt forciert die Gruppierung die Umsetzung islamischer Prinzipien wie zur Zeit Mohammeds. Im Februar 2014 wurden Christen in Rakka unter einen „Dhimmi-Vertrag“ gezwungen. Weiterleben darf demnach nur, wer die Kopfsteuer zahlt. Die meisten Christen sind aus den vom IS kontrollierten Gebieten geflohen. Von den 1,8 Millionen Christen aus der Zeit vor dem Bürgerkrieg leben nur noch 1,1 Millionen in Syrien, viele davon als Flüchtlinge im eigenen Land. Aus der Ninive-Ebene und der Stadt Mossul, die vom IS kontrolliert werden, ist die gesamte christliche Gemeinschaft praktisch verschwunden.

„Die Situation der Christen im Irak ist katastrophal“, erklärt Jörg Bickelhaupt. „Dasselbe gilt aber auch für die Lage der Schiiten und Jesiden. Das darf man nicht vergessen, wenn man die Verfolgung der Christen betrachtet.“

Mit der Ausrufung eines Kalifats hat der IS auch in Teilen des Irak Christen wie Jesiden, Schiiten und Angehörige anderer Minderheiten aus ihren Häusern und der Region vertrieben und viele grausam ermordet oder versklavt. 

Haupttriebkraft ist islamischer Extremismus

Der Iran, 2014 noch an 9. Stelle, ist auf Platz 7 vorgerückt. Anders als in Ländern wie Syrien oder Nigeria geht die Verfolgung hier jedoch vom Regime selbst aus. Unter der Führung von Präsident Rouhani werden häufiger als zuvor Freiheitsstrafen verhängt oder schwerwiegende Anklagen gegen Christen erhoben. Die schnell wachsende Gruppe ehemaliger Muslime, die zum christlichen Glauben konvertiert sind, ist hierbei in besonderem Maß betroffen. In 40 der 50 Länder auf dem Index ist der islamische Extremismus eine oder die maßgebliche Triebkraft für die Verfolgung.

Neu unter den ersten Zehn: der Sudan

Zum ersten Mal in mehr als einem Jahrzehnt ist der Sudan mit Platz 6 wieder unter den ersten 10 Ländern des Weltverfolgungsindex vertreten. Besonders die Lage der Christen muslimischer Herkunft hat sich in dem Land verschlechtert, hinzu kommt die Gewalt gegen Christen in den Nuba-Bergen. Durch die Trennung des mehrheitlich christlichen Südsudan vom nördlichen Sudan im Juli 2011, ist der Sudan zu einem Land mit deutlicher muslimischer Mehrheit geworden. Der Druck auf die christliche Minderheit hat sich weiter verschärft. Weltweite Empörung löste der Fall der Christin Meriam Ibrahim aus, die erst durch großen internationalen Druck einer staatlichen Hinrichtung entging.

Nigeria: Islamisches Kalifat, massive Gewalt und Entführungen

Erstmals unter den ersten 10 Ländern des Weltverfolgungsindex ist Nigeria (Platz 10). Die bevorstehenden Wahlen im Februar 2015 haben dazu beigetragen, dass Christen in den nördlichen Landesteilen in einem generellen Klima der Gewalt extremer Verfolgung ausgesetzt sind. Ähnlich wie der IS im Nordirak und Syrien hat die islamistische Boko Haram, von der Weltöffentlichkeit allerdings kaum bemerkt, ein Kalifat in der Stadt Gwoza ausgerufen und mit äußerster Brutalität über den gesamten Bundesstaat Borno und Teile von Adamawa ausgebreitet.

Deutlichste Verschlechterung auf dem Index: Kenia und Dschibuti

Zusammen mit Mexiko sind Kenia und Dschibuti die Länder, die sich im Vergleich zum Vorjahr am deutlichsten verschlechtert haben: Kenia belegt aktuell Platz 19 (2014: 43) und Dschibuti Platz 24 (2014:46). Kenia ist ein mehrheitlich christliches Land. Radikalislamische Einflüsse aus dem benachbarten Somalia zeigen jedoch zunehmend Wirkung. Darüber hinaus dringen immer wieder militante Islamisten aus Somalia über die Grenze und verüben Anschläge auf Christen wie zuletzt bei tödlichen Anschlägen auf einen Reisebus und der Ermordung von 36 christlichen Arbeitern bei Mandera Anfang Dezember. Auch Tansania verschlechtert sich deutlich von Platz 49 auf Platz 33.

Aktuelle Islamdebatte in Deutschland: Weltverfolgungsindex darf nicht instrumentalisiert werden

Angesichts der aktuellen Diskussion betont Markus Rode: „Die Veröffentlichung des Weltverfolgungsindex darf in der derzeit spannungsgeladenen Diskussion zur Stellung des Islam in Deutschland nicht für politische Ziele und Sichtweisen instrumentalisiert werden. Uns geht es vorrangig darum, den Millionen verfolgten Christen zu zeigen, dass sie nicht vergessen sind und das gegen sie verübte Unrecht ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen."

Hier werden Christen laut Weltverfolgungsindex am stärksten verfolgt: 

Platz 1 Nordkorea

Platz 2 Somalia

Platz 3 Irak

Platz 4 Syrien

Platz 5 Afghanistan

Platz 6 Sudan

Platz 7 Iran

Platz 8 Pakistan

Platz 9 Eritrea

Platz 10 Nigeria

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