Notfallseelsorge

Unser Angebot

Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

AngeboteÜbersicht

Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

Menümobile menu

„Ich war fremd – ihr habt mich aufgenommen“

Weltgebetstag der Frauen 2013

Ministère des Affaires étrangères et européennes/Antoine ArraouBlick auf den Eiffelturm und das nächtliche ParisDer Weltgebetstag wird in diesem Jahr von Französinnen entworfen.

Was heißt es, die Heimat verlassen zu müssen und plötzlich „fremd“ zu sein? Diese Frage stellen sich Frauen aus Frankreich, die den Gottesdienst zum Weltgebetstag 2013 mit dem Motto „Ich war fremd – ihr habt mich aufgenommen“ entwickelt haben.

wgtBild "Justice"Das Bild zum Weltgebetstag 2013 stammt von der Schweizer Künstlerin Anne-Lise Hammann Jeannot.

Was heißt es, die Heimat verlassen zu müssen und plötzlich „fremd“ zu sein? Diese Frage stellen sich Frauen aus Frankreich, die den Gottesdienst zum Weltgebetstag 2013 mit dem Motto „Ich war fremd – ihr habt mich aufgenommen“ entwickelt haben. Den Gottesdienst gestalten in mehr als 170 Ländern der Erde Frauengruppen unterschiedlicher christlicher Konfessionen weltweit am Freitag, den 1. März 2013. Mit Gebeten, Liedern und kreativer Gestaltung laden sie alle Menschen zu einer „Kultur des Willkommens“ ein. Es geht um Ausgrenzung und Annahme, um Migration und Integration. 

Den Gottesdienst hat das Französische Weltgebetstagskomitee entworfen, in dem zwölf Frauen mit sechs unterschiedlichen Konfessionen mitarbeiten. Sie stammen aus verschiedenen Regionen des Landes und gehören allen Altersgruppen an. In ihrem Gottesdienst machen sie die Bibelerzählung des Jüngsten Gerichts zum Thema. Die Frauen teilen ihre guten und schwierigen Zuwanderungsgeschichten und zeigen auf, wo die europäische Gesellschaft keine Willkommensgesellschaft ist. Alltäglicher Rassismus und rigide Asylgesetze stehen im krassen Gegensatz zu den Worten Jesu Christi, auch in Hessen und Nassau.

„Beim Weltgebetstagsgottesdienst aus Frankreich werden wir alle dazu aufgefordert, uns zu fragen, was jede und jeder einzelne von uns tun kann, um bei uns eine Kultur des Willkommens zu schaffen", erklärt Regine Kober-Gerhard, Beauftragte für den Weltgebetstag im Evangelischen Dekanat Dreieich. Überall in der EKHN finden Gottesdienste zum Weltgebetstag statt.

Die Mitglieder des französischen Weltgebetstagskomitees hoffen, dass Menschen in der ganzen Welt durch ihren Gottesdienst zum Weltgebetstag 2013 aufgerüttelt werden, solidarisch zu sein und Fremde willkommen zu heißen. Ein spürbares Zeichen dafür wird auch mit der Gottesdienstkollekte gesetzt, die Frauen- und Mädchenprojekte auf der ganzen Welt unterstützt. In Frankreich und Deutschland werden beispielsweise Projekte für Flüchtlinge und Asylbewerberinnen gefördert. 

Hintergrund Frankreich 

Im Jahr 2013 kommt der Weltgebetstag (WGT) von Christinnen aus unserem Nachbarland. Frankreich ist mit seinen mehr als 540.000 km² (ohne Übersee-Gebiete) eines der größten Länder Europas, hat aber nur etwa 64 Millionen Einwohner. Zum Vergleich: In Deutschland leben fast 82 Millionen Mensche auf einer Fläche von nicht einmal 350 000 km². Anders als in Deutschland konzentriert sich die Bevölkerung jedoch sehr stark auf die Metropolregion Paris, in der 2011 rund 12 Millionen Menschen lebten. 

Die Französinnen bekommen mehr Kinder als die Deutschen, was an der leichteren Vereinbarkeit von Beruf und Familie liegen könnte. Denn ab dem Alter von drei Jahren werden Kinder normalerweise ganztags betreut, und ähnlich wie in Deutschland gibt es auch für die Kleinsten Krippenplätze. Die Arbeit von Tagesmüttern wird zudem vom Staat unterstützt. Für eine Französin ist es daher normal, mehrere Kinder und einen Beruf zu haben. Dennoch verdienen in Frankreich Frauen durchschnittlich 18 Prozent weniger als die Männer und sind in Führungsposition in Politik und Wirtschaft noch selten anzutreffen.

Schwer haben es häufig auch die Zugezogenen, die meist aus den ehemaligen französischen Kolonien in Nord- und Westafrika stammen. Offiziellen Angaben zufolge lebten 2012 nur 3,7 Millionen Ausländer in Frankreich. Wegen den im Vergleich zu Deutschland weit weniger restriktiven Regeln zum Erwerb der französischen Staatsbürgerschaft liegt der tatsächliche Anteil der Franzosen mit offensichtlichem Migrationshintergrund um einiges höher. Viele von ihnen leben am Rande der Großstädte, in den so genannten banlieues. Hinzu kommen geschätzte 200.000 bis 400.000 Illegale („sans-papiers“). Spätestens seit in Paris zwei Kirchen von „sans-papiers“ (Menschen „ohne Papiere“) besetzt wurden, ist ihre Situation in der französischen Öffentlichkeit Thema.

In Frankreich, wo über 64 % der Bevölkerung römisch-katholisch sind, werden Religion und Staat strikt getrennt. Es gibt weder Kirchensteuer noch Religionsunterricht an staatlichen Schulen, selbst das Tragen von Kopftüchern im Unterricht ist verboten. Ebenso wenig wird man Klassenzimmer mit einem christlichen Kreuz finden. Dennoch leben die Franzosen ihren Glauben intensiv. 

Hintergrund Weltgebetstag

Der Weltgebetstag ist eine große, weltweite Basisbewegung christlicher Frauen. Der Gottesdienst zum Weltgebetstag wird jedes Jahr von Frauen unterschiedlicher christlicher Konfessionen aus einem anderen Land vorbereitet – z.B. aus Malaysia, Frankreich, Ägypten oder von den Bahamas. Jedes Jahr feiern diesen Gottesdienst dann Frauen, Männer und Kinder in rund 170 Ländern der Erde.

Auch in vielen Kirchengemeinden der EKHN organisieren und gestalten Frauen den Weltgebetstag. Zu ihren ökumenischen Gottesdiensten werden auch 2013 wieder zahlreiche Besucherinnen und Besucher erwartet. Ein sichtbares Zeichen ihrer Solidarität ist die weltweite Förderung von Frauen- und Mädchenprojekten durch die Gottesdienstkollekte. 

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top