Notfallseelsorge

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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

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Dekanats-Synode 2

Bericht des Dekans

Becker-von Wolff

Zur Lage im Evangelischen Dekanat an der Dill veröffentlichen wir an dieser Stelle den Bericht des Dekans, der aus Zeitgründen leider nicht mehr vor der Synode gehalten werden konnte. Dekan Roland Jaeckle bot sich an, den Bericht hier zu veröffentlichen.

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Bericht des Dekans zur Dekanatssynode am 25.09.2021
Herborn, Ev. Dekanat an der Dill

In diesem Bericht möchte ich auf den Zeitraum 2020/21 zurückblicken. Im vergangenen Jahr konnte ich krankheitsbedingt nicht an der Dekanatssynode teilnehmen. In meiner Vorstellungsrede anlässlich meiner Wiederwahl im Frühjahr habe ich jedoch viele Themen angesprochen, die uns im Dekanat in den letzten Jahren beschäftigt haben.

Heute blicke ich auf Vakanzen und Veränderungen in den Pfarrstellen in 2020/21, auf den Stand der Kooperationen in den Regionen des Dekanats, auf den Gemeindepädagogischen Dienst, den Kirchenmusikalischen Dienst und die Auswirkungen der Corona-Pandemie.

1. Pfarrstellen – Vakanzen und Veränderungen in den Pfarrstellen seit 1.1.2020

a. Vakanzen und Elternzeit

Folgende Pfarrstellen sind aktuell vakant:

-          0,5 Pfarrstelle Donsbach (seit 01.12.2018)

-          1,0 Pfarrstelle Driedorf I (seit 01.04.2020)

-          0,5 Pfarrstelle Manderbach (seit 01.10.2020)

-          0,5 Pfarrstelle Sechshelden (seit 01.10.2020)

-          1,0 Pfarrstelle Ambachtal (seit 01.11.2020)

-          1,0 Pfarrstelle Haiger II (seit 01.05.2021)

-          In der Pfarrstelle Herborn I  ist aufgrund von Elternzeit  bis einschließlich 12.08.2026 ein Stellenanteil von 0,5 nicht besetzt 

 

b. Veränderungen in den Pfarrstellenbesetzungen/Dienstaufträgen

-          Hirzenhain-Simmersbach            Pfr. Michael Brück und Pfr. Eberhard  Hoppe je 0,5 

Stellenanteil (seit 01.01.2020)

-          Nanzenbach-Niederscheld:        Pfrin. Dr. Julia Weiß  (seit 01.06.2020)

-          Oberscheld:                                     Pfr. Daniel Balschmieter (seit 01.07.2020)

-          Bicken-Offenbach:                         Pfr. Roland Friedrich (seit 01.07.2020)

-          Dillbrecht:                                          Pfr. Hartmut Eglinsky (seit 1.10.2020)

-          Breitscheid-Medenbach              Pfr. Friedrich-Wilhelm Bieneck (seit 1.11.2020)

-          Dillenburg-Nord:                             Pfr. Ralf Arnd Blecker (seit 01.05.2021)

-          Ewersbach II:                                    Pfrin. Viola Gräf (seit 01.06.2021)

-          Pfr. Johannes Sell (der Pröpstin von Nordnassau beigegeben) übernimmt mit einem Stellenanteil von 1,0 seit 01.04.2021 Pfarrdienste  in der Pfarrstelle Herborn I und Ambachtal

-          Dekane-Stellvertretung                Pfr. Michael Brück, 0,5 Stellenanteil (seit 01.01.2020)

-          Gehörlosenseelsorge                    Pfr. Burkard Jacobs, 0,5 Stellenanteil  (seit 01.10.2020)

-          Klinikseelsorge, Änderung der Zuständigkeiten:  Pfrin. Sabine Kohlbacher, 0,5 Stellenanteil , in der Dillklinik in Dillenburg;  Stephan Born, 1,0 Gemeindepädagogenstelle, in der Vitos-Klinik in Herborn

Bei den Vakanzen und Stellenbesetzungen lassen  sich folgende Auffälligkeiten beobachten:

-          Wir haben nur selten Bewerbungen von außerhalb des Dekanats, das liegt vor allem am Trend in die Ballungsgebiete zu gehen, der ja auch bei anderen Berufsgruppen zu sehen ist. Eine Besetzung erfolgt dann nach häufig längerer Vakanzzeit zumeist über Pfarrerinnen und Pfarrer im Probedienst.

-          Erstaunlich oft finden Wechsel innerhalb unseres Dekanats statt, d.h. die Identifikation mit dem Dekanat bzw. der Region ist offensichtlich bei vielen vorhanden.

-          Nicht selten verlassen Pfarrerinnen und Pfarrer nach ihrem Probedienst aus unterschiedlichen Gründen das Dekanat. Hier müssen wir uns als Gemeinden vielleicht auch selbstkritisch fragen, welche Möglichkeiten wir jungen Pfarrerinnen und Pfarrern bieten mit ihren Ideen bei uns zu arbeiten.

 

2. Stand der Kooperationen im Dekanat

In den Regionen des Dekanats finden überall Gespräche über Kooperationen statt. Die Entwicklung ist in den einzelnen Bereichen aber schon unterschiedlich weit. Die Corona-Einschränkungen haben an dieser Stelle die Prozesse teilweise stärker behindert und zuletzt hat auch der absehbare Wechsel in den Kirchenvorständen zu weiteren Verzögerungen geführt. Weitere Schwierigkeiten waren durch Pfarrstellenwechsel und Vakanzsituationen gegeben. Hier ein kurzer und sicher unvollständiger Sachstand.

Gemeinsame Gemeindebüros gibt es bereits in:

-          Offenbach, für: Ballersbach, Bicken, Offenbach

-          Herborn, für: Ambachtal, Herborn, Herbornseelbach

-          Eiershausen, für: Eiershausen, Hirzenhain, Simmersbach, Wissenbach

-          Niederscheld, für: Nanzenbach, Niederscheld und Eibach, Oberscheld

Durch die Aufhebung der pfarramtlichen Verbindung zwischen Manderbach und Sechshelden sind - begleitet durch Pfr. Michael Brück - derzeit konkrete Planungen für neue Kooperationen im Gang, zwischen:

-          Frohnhausen, Manderbach, Oberroßbach

-          Dillenburg, Donsbach, Sechshelden

Weitere Kooperationsgespräche (zumindest zwischen den Pfarrpersonen) z.T. verbunden mit ersten gemeinsam Aktionen und Verabredungen werden geführt zwischen:

-          Allendorf, Dillbrecht, Haiger, Langenaubach

-          Beilstein, Breitscheid, Driedorf, Nenderoth

-          Fleisbach, Hörbach, Merkenbach, Schönbach, Sinn

 

3. Gemeindepädagogischer  und Kirchenmusikalischer Dienst

Am 28.10.2017 hat die Dekanatssynode die Gemeindepädagogische Konzeption beschlossen, auf deren Grundlage wir seither mit unseren 7,5 Gemeindepädagogenstellen arbeiten.  Die Umsetzung der Konzeption ist allerdings nur teilweise gelungen. Das lag einerseits daran dass Mitarbeitende ihre Stelle gewechselt haben und wir bisher keinen Ersatz für sie gefunden haben.  Gewinnung von Hauptamtlichen im Gemeindepädagogischen Dienst ist eine große Herausforderung, weil auch hier der Nachwuchs fehlt und ähnlich wie im Pfarrdienst die städtischen Regionen oftmals eine größere Anziehungskraft haben. Hinzu kommen aber nicht selten auch die hohen Hürden der Einstellungsvoraussetzungen, die uns die EKHN-Regelungen vorgeben.

Anderseits haben sich bei der Umsetzung der Konzeption aber auch Schwachstellen in der Kombination der gemeindlichen und regionalen Aufgaben gezeigt. In den meisten Fällen gelingt es nicht neben einer Arbeit in der Gemeinde noch attraktive regionale Angebote zu machen. Die Wünsche innerhalb der Region sind oft zu unterschiedlich, ein hoher Zeitaufwand für Absprachen verhindert ein effektives Arbeiten. Hier müssen neue Lösungen gefunden werden. In Einzelfällen wurde deshalb auch schon von der Konzeption abgewichen und pragmatische Regelungen getroffen.

Ein besonderes Projekt innerhalb der Konzeption ist unsere Jugendkirche, die an das Café ZwoSieben angedockt ist, das wir gemeinsam mit dem CVJM-Kreisverband betreiben. Der innovative Ansatz dieser Arbeit und der engagierte Einsatz unserer Gemeindepädagogin Isabelle Schreiber hat diese Arbeit über die Grenzen Herborns hinaus bei vielen jungen Menschen bekannt gemacht. Und doch ist es auch hier notwendig die Arbeit zu evaluieren und konzeptionell zu bearbeiten. Ist der Standort des Cafés eine zukunftsorientierte Lösung? Wie lassen sich gastronomische Anforderungen eines Cafés und seelsorgerliche und gemeinschaftsfördernde Aufgaben einer Jugendkirche personell bewältigen? Soll der Schwerpunkt in einem offenen, niedrigschwelligem Angebot für junge Menschen bestehen oder auf attraktiven jugendgemäßen Events vielleicht auch über Herborn hinaus? Das sind nur einige der Fragen, die dabei zu klären sind.

Für den Gemeindepädagogischen Bereich ist seit 2020 der stellevertretende Dekan Michael Brück zuständig.

Veränderungen in der Konzeption des Gemeindepädagogischen Dienstes stehen allerdings vor der Unsicherheit, die der Prozess ekhn2030 mit sich bringt. Was heißt das für die Arbeit und die Aufgaben unserer Mitarbeitenden, wenn sie (alle?) künftig in die Teams der Hauptamtlichen in den Nachbarschaftsräumen des Dekanats integriert werden?

Im Bereich der Kirchenmusik hat sich eine personelle Veränderung ergeben. Als Nachfolgerin von Günter Emde arbeitet Frau Miyoung Jeon sei 01.09.2020 mit je einer Hälfte ihrer 1,0 Stelle in der Kirchengemeinde Ewersbach und auf Dekanatsebene. Neben der musikalischen Arbeit in den Gottesdiensten sowie mit Chören und Orchester ist die Nachwuchsgewinnung und Ausbildung an Orgel und Piano/Keyboard eine wichtige Aufgabe. 

 

4. Auswirkungen der Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie hat nicht nur das Leben in den Kirchengemeinden massiv betroffen, sondern auch die Arbeit auf Dekanatsebene stark eingeschränkt.

Im Bereich der Kirchenmusik mussten Konzerte abgesagt werden und sind noch immer nur mit enormen Auflagen durchführbar. Freizeiten mit Kindern und Jugendlichen konnten nicht stattfinden. Alle größeren Veranstaltungen, insbesondere wenn sie in Innenräumen geplant waren, mussten - sofern das möglich war – auf digitale Ersatzformen zurückgreifen.

Jetzt stehen die Zeichen auf langsamer Normalisierung mit weiter geltenden Abstands- und Hygieneregeln aber auch mit den Möglichkeiten durch 2G und 3G.

Mein Eindruck ist, dass wir im kirchlichen Bereich eine hohe Impfbereitschaft haben, aber auch in unseren Gemeinden gibt es leider noch zu viele Ungeimpfte. Deshalb ist es weiter wichtig dafür zu werben und Zweifelnde von der Notwendigkeit des Impfschutzes für die eigene Person, aber auch für das Umfeld zu überzeugen.

Die Herausforderung, unser kirchliches Leben wieder aufzubauen, ist groß: Die Stärkung der Seelsorge, Gemeinschaftsangebote durch Gemeindegruppen, die Wiedergewinnung der Menschen für die Präsenzgottesdienst. Die sicher notwendigen Aufgaben, die uns der Prozess ekhn2030 aufbürdet, bringen uns in die Gefahr uns vor allem mit uns selbst und unseren Strukturen  zu beschäftigen, anstatt jetzt verstärkt nach außen zu gehen und die Menschen mit dem Evangelium zu erreichen. Ich bin überzeugt: Wir werden diesen Prozess nur dann erfolgreich durchstehen, wenn wir uns immer wieder auf unsere Kraftquellen im Gebet, dem Hören auf Gottes Geist, der geistlichen Gemeinschaft, der Feier des Gottesdienstes und der Mahlgemeinschaft besinnen.

                                                                                                                                             
Roland Jaeckle

 

EKHN2030

 

Die Kirche wandelt sich. Das Zukunftspapier ekhn2030 wird derzeit diskutiert. 

Gerne können Sie sich vorher hier über den aktuellen Stand der Debatte informieren:

Es gibt eine Präsentation zu EKHN2030:
https://ev-dill.de/fileadmin/content/dill/Bilder/1_Dekanat/ekhn2030_AP1-3_25092021.pdf

Die Herbstsynode an der Dill tagte zu EKHN2030:
https://ev-dill.de/home/detail/news/doppelpunkt-fuer-zukunftsfragen.html

Die Themenseite ekhn2030 lautet:
https://unsere.ekhn.de/themen/ekhn2030.html

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