Notfallseelsorge

Unser Angebot

Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

AngeboteÜbersicht

Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

Menümobile menu

Ukraine-Krieg

Eine-Million-Hilfspaket für Geflüchtete aus der Ukraine beschlossen

Bildquelle: fundus, katharina, pfuhl, mdhs, c.sommerFrieden für die UkraineTiefe Betroffenheit aufgrund des Ukraine-Krieges während der Syondentagung - und klare Worte für Frieden

Die hessen-nassauische Kirchensynode hat ein Hilfspaket über eine Million Euro für Geflüchtete aus der Ukraine einstimmig beschlossen. Kirchenpräsident Volker Jung bot der Politik Hilfe an und kritisierte den orthodoxen Patriarchen von Moskau, Kyrill I., wegen seiner Haltung zum völkerrechtswidrigen Militäreinsatz scharf.

Bildergalerie

Dr. Volker Jung am Redepult Beide im Livestream (Screenshot) Portrait

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat ein Hilfspaket für Geflüchtete aus der Ukraine über eine Million Euro auf den Weg gebracht. Mit dem Geld wird der seit 2015 bestehende Flüchtlingsfonds aufgestockt, wie die hessen-nassauische Kirchensynode am Samstagmittag (12. März) auf ihrer digitalen Tagung einstimmig beschloss. Damit soll die Beratung, Begleitung und Betreuung von Geflüchteten im Einzugsbereich der hessen-nassauischen Kirche verstärkt und das Engagement in Gemeinden, Dekanaten und der Diakonie Hessen für Hilfesuchende aus der Ukraine unterstützt werden. Zudem sollen Hilfsaktionen in den westlichen Nachbarländern der Ukraine über kirchliche Partnerorganisationen und die Diakonie Katstrophenhilfe gefördert werden.

 

Mit dem hessen-nassauischen Engagement Zeichen der Solidarität setzen

 

Mit der deutlichen Aufstockung des Flüchtlingsfonds um eine Million Euro wolle die Kirchensynode „ein deutliches Zeichen der Solidarität mit den Geflüchteten aus der Ukraine setzen“, heißt es in dem Beschluss. Es sei zudem davon auszugehen, „dass uns die Folgen des Krieges noch lange beschäftigen werden“. Vor der Entscheidung hatte Bischof Jerzy Samiec aus der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen eindrücklich über die schwierige Situation der Geflüchteten und die Hilfsmaßnahmen der evangelischen Partnerkirche berichtet. Sie holt unter anderem Geflüchtete aus den Grenzgebieten ab und hilft bei der Lieferung dringend benötigter Güter wie Medikamenten. Der polnische Bischof sprach sich zum Schutz der Menschen auch für eine Flugverbotszone über der Ukraine aus.

 

Hessen-Nassau prüft Aufnahme von Geflüchteten in Tagungshäusern

 

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung bedankte sich während der Synodentagung bei allen, die bereits mithelfen, „Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind, hier bei uns aufzunehmen“. So würden bereits viele Kirchengemeinden Kommunen vor Ort unterstützen. Kirchliche und diakonische Stellen seien in die Beratung ankommender Geflüchteter einbezogen. Zurzeit werde zudem geprüft, ob sich Hilfesuchende in Tagungshäusern, Pfarrhäusern und Gemeindehäusern unterbringen ließen. Er bat die Landesregierungen in Hessen und Rheinland-Pfalz sowie die Landkreise und Kommunen: „Kommen Sie auf uns zu, wenn Sie Bedarf sehen und die Möglichkeit, dass wir mit kirchlichen Räumen helfen können.“

 

Kirchenpräsident fordert Haltungsänderung von russisch-orthodoxem Patriarchen 

 

Nach Worten des hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Volker Jung sind angesichts des Krieges in der Ukraine Christinnen und Christen gefordert „zu beten, zu bekennen und zu handeln“. Deshalb habe er kein Verständnis für die derzeitige Haltung des Oberhauptes der russisch-orthodoxen Kirche Kyrill I. . In seiner Predigt am vergangenen Sonntag habe er den Angriffskrieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin gerechtfertigt und dazu eine „unsägliche Argumentation benutzt, die gegen queere Menschen gerichtet ist.“ Kyrill hatte davon gesprochen, dass der Angriff auf die Ukraine auch dazu diene, vor Menschen zu schützen, deren sexuelle Orientierung nicht seinen Werten entspreche. Als Beispiel nannte Kyrill die Akzeptanz der Gay-Pride-Paraden. Die weltweite ökumenische Bewegung fußt nach Ansicht Jungs dagegen auf dem Gedanken, „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein!“ Jung: „Es schmerzt sehr, dass Patriarch Kyrill in Moskau dies offenbar nicht so sieht.“ Jung: „Ich möchte ihm zurufen: Bruder Kyrill, kehren Sie um! Wir warten auf Ihr Nein zu diesem Krieg!“ Der Kirchenpräsident sei in Gedanken zugleich bei den orthodoxen Geschwistern in Russland, die „in dieser für uns schwer vorstellbaren Situation der Diktatur“ gegen Lügen und Missbrauch von christlichen Werten protestierten. Jung hoffe, „dass sie es schaffen, ihren Patriarchen mit auf diesen Weg zu nehmen.“

 

Präses sieht Notwendigkeit Gebet durch helfendes Handeln zu begleiten

 

Der Präses der Kirchensynode, Ulrich Oelschläger, sagte, dass die bedrückenden Bilder aus der Ukraine und an den Grenzen die Notwendigkeit gezeigt hätten, „unser Gebet durch helfendes Handeln zu begleiten“. Oelschläger sei überwältigt von den Aufnahmen aus dem Kriegsgebiet, mit einem „entschlossenen Widerstand, symbolisch ausgedrückt durch Menschen, die zwar Gewehre tragen, aber deren gelbe Armbinden zeigen, dass sie bis vor kurzem noch nie eins in der Hand hatten.“ Besonders berührt habe ihn das Konzert des ukrainischen philharmonischen Orchesters, das in Winterkleidung auf dem Majdan stehend die Europahymne spielte, Beethovens Vertonung von Friedrich Schillers Ode an die Freude. Dies könne auch Hoffnung vermitteln, denn in dem Text hieße es auch „Dort überm Sternenzelt muss ein lieber Vater wohnen“.

Die hessen-nassauische Kirche hat 1,4 Millionen Mitglieder und erstreckt sich auf ein Gebiet zwischen Biedenkopf und Neckarsteinach. Fast ein Viertel der EKHN umfasst auch Regionen in Rheinland-Pfalz. 

 

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top