Notfallseelsorge

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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Nachtfahrverbot

Engagement für stille Nacht im Mittelrheintal

BC MaternProtest-LogoAuch auf Buttons fordert die Bürgerinitiative "Nachtruhe von 22 bis 6 Uhr"

Rund 600 Züge donnern täglich durch das Mittelrheintal, manche erzeugen so viel Lärm wie eine Kreissäge. In einem ökumenischen Gottesdienst wurde deutlich, dass Christsein auch bedeute, Unrecht beim Namen zu nennen und Fehler zu korrigieren.

BC MaternGottesdienstStille im ökumenischen Gottesdienst in der Klosterkirche Kamp-Bornhofen

„Ruhe und Stille sind ein großes Geschenk Gottes“, sagte Pater Hugon Superson, Guardian des Klosters Bornhofen, als er zusammen mit St. Goarshausens evangelischem Pfarrer Günter Rein in der Klosterkirche Kamp-Bornhofen einen ökumenischen Gottesdienst feierte. Die Franziskaner-Patres hatten mit der Bürgerinitiative „Bahnlärm 21“ unter dem Motto „Schöpfung bewahren - Bahnlärm stoppen“  dazu in die Rheingemeinde eingeladen.

110 Dezibel – wie Kreissäge und Diskothek

Fast 600 Züge donnern täglich durch das Tal und „terrorisieren Touristen und Bewohner“, wie es in einer der Fürbitten von Gemeindegliedern hieß. Dabei erzeugen sie eine Lautstärke bis zu 110 Dezibel. „Es ist nicht das erste Mal, dass wir öffentlich die Verantwortlichen in der Politik und bei der Deutschen Bahn eindringlich dazu auffordern, deutlich mehr zu tun, um die permanente Gesundheitsgefährdung für die Anwohner spürbar zu vermindern“, sagte Pater Hugon. „Den Gottesdienst sehen wir als kraftvolles Zeichen der Gläubigen, dass der Widerstand der Kirchen gegen die katastrophalen Zustände zunimmt.“

Höllenlärm in einer schönen Landschaft

Man könne Gott dankbar sein, in einer solch schönen Landschaft leben zu dürfen, erklärte Günter Rein. „Aber wir leiden unter diesem Höllenlärm“, so der Theologe vom Mittelrhein. Das Etikett Weltkulturerbe werde aber angesichts der akustischen Umweltverschmutzung zu einem Hohn. „Schön wird, wer schont“, zitierte er ein Gedicht von Kurt Marti und nannte den Gottesdienst eine gute Gelegenheit, mit der sich die Kirchen zu Wort melden, um auf die bedrohliche Entwicklung aufmerksam zu machen und sie zu stoppen.

Profil zeigen und Fehler korrigieren

Wie das gelingen kann, darüber berichtete die Augustinerschwester Martina Merkle in ihrer Predigt. In Offenburg setzte sie sich erfolgreich gegen Bahn-Pläne für eine Trasse durch die Stadt ein und mobilisierte durch ihr aus christlicher Überzeugung entwickeltes Engagement zusammen mit anderen Initiativen 172.000 Einwendungen gegen die „menschenverachtenden und umweltschädigenden“ Pläne. „Christsein in der Welt bedeutet auch, Unrecht beim Namen zu nennen und Fehler zu korrigieren“, sagte sie in dem immer wieder von Stille-Phasen geprägten Gottesdienst, in dem die Musikapelle Kestert den Gemeindegesang begleitete. „Wir als Kirchen müssen Profil zeigen, wenn in der Gesellschaft etwas schief läuft und wenn Menschen und Umwelt zu Schaden kommen.“

Nachtfahrverbot für Güterzüge

Dass es in Kamp-Bornhofen an diesem Wochenende nicht nur während des außergewöhnlichen Gottesdienstes relativ ruhig zuging, war den streikenden Lokführern zu verdanken, die für weniger Güterverkehr als üblich neben dem Kloster sorgten. Eine Hauptforderung, die Willi Pusch als Vorsitzender der Bürgerinitiative formulierte, ist derzeit die Durchsetzung eines Nachtfahrverbotes für Güterzüge in der Zeit zwischen 22 und 6 Uhr. Mit Transparenten und Aufklebern wurde darauf vor der Klosterkirche aufmerksam gemacht. Nach Angaben der Initiative erzeugen die Züge eine Lautstärke von bis zu 110 Dezibel, was dem Lärm einer Kreissäge oder in einer Diskothek entspricht. Nach wissenschaftlichen Studien erhöht bereits ein Geräuschpegel von 65 Dezibel das Risiko für Herz-Kreislaufstörungen um 20 Prozent im Vergleich zu 50 bis 55 Dezibel.

Mehr Informationen zur Bürgerinitiative gegen den Bahnlärm am Mittelrhein gibt es auf deren Website www.bahnlaerm-mittelrhein.de.

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