Notfallseelsorge

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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

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Europäischer Stationenweg 2017

Herborn ist Stätte der Reformation

Holger J. becker-von WolffSchloss Herborn

Herborn ist eine von sieben Stätten des Europäischen Stationenweges im Jahr 2017. Entschieden haben das die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und der Verein „Reformationsjubiläum 2017“. Der Grund: Herborn kann auf eine lange, liberale und reformierte Gelehrsamkeit zurückblicken.

Herborn ist zu einer Stätte für den Europäischen Stationenweg im Jahr 2017 erkoren worden. Das teilten Landesbischof Professor Dr. Heinrich Bedford-Strohm, der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Ulrich Schneider, Geschäftsführer des Vereins „Reformationsjubiläum 2017“, in Wittenberg mit.

Für Herborn als Stätte der Reformation spricht besonders die Reformierte Gelehrsamkeit, der konfessionsverbindende Bibeldruck und die wegweisende Liberalität der Stadt, heißt es in der Erklärung, die im Alten Rathaus Wittenberg veröffentlicht wurde.

Geprägt durch Caspar Olevian

In der Stadt mit den schönen Fachwerkbauten wurde 1584 von Graf Johann VI. die Academia Nassauensis, die Hohe Schule Herborn, gegründet. Diese Hochschule war durch ihren Gründungsvater, den Theologen Caspar Olevian von Beginn an reformiert. Die Hohe Schule wurde als höhere Bildungsanstalt für die Reformierten unter Leitung Olevians aufgebaut. Fast 250 Jahre lang wurden Pfarrer, Lehrer und höhere Landesbedienstete ausgebildet, u.a. Johann Amos Comenius. 1817 wurde die Hohe Schule geschlossen. Das Theologische Seminar existiert aber weiterhin: In Herborn werden bis heute die Vikarinnen und Vikare der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau auf den Pfarrdienst vorbereitet.

Druckerei für Bibeln und Heidelberger Katechismus

Bereits ein Jahr nach der Gründung der Hohen Schule nahm die Corvin´sche Druckerei den Betrieb auf mit einer vielfältigen Druck- und Übersetzungsleistung: Predigten Jean Calvins, Gesangbücher, die Psalmenübersetzung Lobwassers und insbesondere der Heidelberger Katechismus, oft in Kombination mit der Lutherbibel.

Herbornisches Bibelwerk „Piscator- Bibel“

Unter den deutschen Veröffentlichungen ragt das Herbornische Bibelwerk weit hervor. Es entstand unter der Leitung von Johann Piscator und erschien ab 1604: die erste vollständige Bibelübertragung seit Luther, ergänzt durch Erläuterungen und Kommentare. Bemerkenswert an der Piscator-Bibel ist auch ihre liberale Haltung zum Judentum.

Weltweit verbreitetes Universalwissen

Als wichtigstes Herborner Werk, das die Gesamtheit reformierter Bildung dokumentiert, entstand hier 1630 die große Encyclopaedia des Johann Heinrich Alsted. Sie behandelte alle damals bekannten Wissensgebiete und fand internationale und überkonfessionelle Verbreitung und Wertschätzung.

Historischer Gebäudebestand

Bis heute findet man in Herborn das Kollegiengebäude der Hohen Schule, die Pfarrkirche mit dem Grab Olevians, das Schloss und die Hofanlage der Corvinschen Druckerei. Das Theologische Seminar der EKHN besitzt Teile der Bibliothek der Hohen Schule, das städtische Museum im Kollegiengebäude zeigt eine Dauerausstellung zu ihrer Geschichte.

Europäischer Stationenweg 2017

67 Städte in 19 europäischen Ländern sollen zwischen dem 3. November 2016 und dem 20. Mai 2017 mit einem besonderen Fahrzeug angesteuert werden. Die Planungen für die Tour sind abgeschlossen. Die Bärenstadt wird am 9. Mai 2017 im Rahmen des Stationenweges der EKD angesteuert.

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