Notfallseelsorge

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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Am 26. Juni 2015 ist Weltdrogentag

Kinder suchtkranker Eltern brauchen dringend mehr Hilfe

peeterv/istockphoto.comSüchtig nach AlkoholSüchtig nach Alkohol

Die Diakonie setzt sich für mehr Unterstützung von Familien mit Suchtproblematik ein. Insbesondere Angebote für Kinder suchtkranker Eltern müssen ausgebaut und finanziell gesichert werden.

Die Diakonie Deutschland hält Hilfen für Kinder suchtkranker Eltern und deren Familien für dringend erforderlich um den „Suchtkreislauf" zu durchbrechen. „Kinder, deren Eltern alkohol- oder drogenabhängig sind, haben ein höheres Risiko als Gleichaltrige später selbst abhängig zu werden. Sie und ihre Eltern benötigen intensive Unterstützung - dafür gibt es bislang aber viel zu wenige Angebote", sagt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland anlässlich des Weltdrogentages am 26. Juni 2015.  

Hilfen müssten verlässlich und langfristig finanziert werden

Es fehlten beispielsweise kontinuierliche Hilfen für Kinder suchtkranker Eltern, die sich oftmals in extrem belastenden Lebenssituationen befinden, kritisiert Loheide. Die derzeitigen Angebote laufen ausschließlich auf Projektbasis und sind nicht regelfinanziert. Teilweise sind sie auf Spenden angewiesen. Diese Hilfen müssten verlässlich und langfristig finanziert werden, so Loheide. Zudem sind die Hilfen für Kinder suchtkranker Eltern und ihre Familien durch Regelungen in unterschiedlichen Sozialgesetzbüchern erschwert und lassen sich kaum aufeinander abstimmen.  

„Wir müssen möglichst früh ansetzen, damit Kinder suchtkranker Eltern nicht selbst in die Suchtspirale geraten“

„Kinder suchtkranker Eltern und deren Familien geraten viel zu oft aus dem Blick und ins Abseits", kritisiert Loheide. Es sei völlig unverständlich, warum sie im aktuellen Drogenbericht der Bundesregierung nur am Rande erwähnt werden. Im geplanten Präventionsgesetz würden sie ebenfalls nicht explizit bedacht. Erst auf Drängen der Diakonie und anderer Verbände sei im Gesetzentwurf das Ziel aufgenommen worden, Alkoholkonsum zu reduzieren. Dies böte zumindest eine Chance. „Wir müssen möglichst früh ansetzen, damit Kinder suchtkranker Eltern nicht selbst in die Suchtspirale geraten, sondern die Chance haben, sich gesund zu entwickeln", betont der Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland. Auch die suchtkranken Eltern bräuchten Unterstützung, um ihren Kindern gute und verlässliche Eltern sein zu können. Die Diakonie Deutschland setzt sich seit Jahren dafür ein, in der Beratungsarbeit der Suchthilfe die gesamte Familie einzubeziehen. 

Die meisten suchtkranken Eltern sind alkoholabhängig

In Deutschland leben nach Schätzungen über 2,65  Millionen Kinder, deren Eltern suchtkrank sind. Die meisten dieser Eltern sind alkoholabhängig. Bis zu 60.000 Kinder haben Eltern, die drogensüchtig sind. Oft sind die Süchte bereits in der Schwangerschaft eine Gefahr: Durch Alkoholkonsum ihrer Mütter kommen rund 2.200 Neugeborene jährlich gesundheitlich geschädigt zur Welt. Etwa 75.000 Kinder werden jährlich als Raucher geboren - sie waren bereits im Mutterleib den Giftstoffen des Tabaks ausgesetzt. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass Kinder aus suchtbelasteten Familien ein erhöhtes Risiko haben, später selbst abhängig zu werden oder psychisch zu erkranken, wenn die Familien keine Hilfen erhalten.

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