Notfallseelsorge

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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Ausstellung im Bibelhaus

Mit der Bibel im Gepäck nach Deutschland

Rita DeschnerBibel und HändeEin Stück Heimat: Die Bibel in der eigenen Muttersprache

Was bedeutet die Bibel Menschen aus Nigeria oder Südkorea, die in Frankfurt leben? Was unterscheidet ein äthiopisches Gesangbuch von einem Deutschen? Diesen Fragen geht die aktuelle Ausstellung im Frankfurter Bibelmuseum nach. Mit Video-Interviews und einem umfangreichen Begleitprogramm begibt sie sich auf die Spuren weitgereister Christen.

Die Frankfurter Bibelgesellschaft präsentiert zu ihrem 200. Jubiläum vom 21. Juni bis 30. Dezember im Bibelhaus Erlebnis Museum die Sonderausstellung „fremde.heimat.bibel.“. Die Ausstellung zeigt in sechs Video-Interviews die Geschichten von Christinnen und Christen, die aus Äthiopien, Indonesien, Kenia, dem Kongo, Südkorea und Nigeria nach Frankfurt gekommen sind – mit der Bibel in ihrer Muttersprache im Gepäck. Zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm mit Führungen, Vorträgen, Lesungen und Stadtspaziergängen. 

Bibel in der Muttersprache lesen

„Menschen aus allen Ländern lesen die Bibel in ihrer Muttersprache“, sagt Dr.  Jürgen Schefzyk, der Direktor des Bibelhauses. Die Ausstellung zeigt die Verbindung zu Martin Luther und der Reformation, die Ausgangspunkt der Bibelübersetzung in die Volkssprachen war: „Ich möchte die Bibel in meiner Sprache lesen können, nicht nur in Latein, sondern in den Worten, die ich verstehe“, beschreibt der Theologe Schefzyk den Impuls aus der Reformationszeit. Im 19. Jahrhundert griffen Bibelgesellschaften dies dann auf und übersetzten und verbreiteten die Bibel auf allen Kontinenten.

„Die Bibel ist Teil der vielsprachigen Frankfurter Gesellschaft“, erklärt Veit Dinkelaker, Theologischer Referent für Religionspädagogik im Bibelhaus und Kurator der Sonderausstellung. Als lebendiges Element in der Stadtkultur diene sie der Verständigung von Menschen verschiedener Herkunft. Die Bibel sei Identitätsmerkmal und Anker in der neuen Heimat, besonders in den mehr als 80 muttersprachlichen christlichen Gemeinden in der Mainstadt.

Äthiopischer Prinz zeigt sein Gebetsbuch

Zu den Frankfurtern, die ihre persönliche Geschichte mit der Bibel erzählen, gehört zum Beispiel Prinz Asfa-Wossen Asserate, ein Mitglied der ehemaligen Herrscher-Familie von Äthiopien. Er studierte 1974 in Frankfurt, als in Äthiopien eine Revolution den letzten Kaiser vom Thron stürzte. In „fremde.heimat.bibel.“ ist sein persönliches Exemplar eines äthiopischen Gebetsbuches zu sehen. Die kaligrafische Kunst der Herstellung von Heiligen Schriften ist in der äthiopischen Kultur uralt. Präsentiert werden die Interviews in interaktiven Video-Installationen. Die Gespräche führten Jugendliche aus unterschiedlichen Herkunftsländern. 

Zum Begleitprogramm zählen auch Stadtspaziergänge durch Frankfurts Altstadt und Lesungen mit Prinz Asfa-Wossen Asserate und der nigerianischen Autorin Beatrice Onyel. Es gibt einen Audioguide auf Deutsch und Englisch und eine App für Smartphones und Tablets. 

Die Frankfurter Bibelgesellschaft

Die Frankfurter Bibelgesellschaft wurde 1816 im Römer als erster kirchlicher Verein der Mainstadt gegründet. Damit begann dort die systematische Verbreitung der Heiligen Schrift. Die FBG entstand wie andere Gesellschaften zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf Initiative der „Britischen und ausländischen Bibelgesellschaft“. In Frankfurt folgten renommierte Bürger dem Gründungsaufruf. Von Anfang an war die Bibelgesellschaft dabei ökumenisch ausgerichtet. Katholiken, Lutheraner und Reformierte setzten sich gemeinsam dafür ein, „die heiligen Schriften zu einem niedrigen Preis oder nach dem Verhältnis der Empfänger umsonst zu verabreichen“. 

Gründungspräsident war der Senator und Bibelübersetzer Johann Friedrich von Meyer. Zu den FBG-Vorsitzenden im vergangenen Jahrhundert zählten die Frankfurter Pröpste Karl Goebels (1931 bis 1973) und Dieter Trautwein (1973 bis 1996). Auf Trautwein folgte Pfarrer Jürgen Schwarz, in dessen Zeit 2003 das Bibelhaus an der Metzlerstraße entstand. Vorsitzender seit 2007 ist Dr. Thomas Kreuzer, Geschäftsführer der Fundraising Akademie in Frankfurt. In seine Zeit fällt die thematische und räumliche Erweiterung des Bibelhauses in der Metzlerstraße.

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