Notfallseelsorge

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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Vollversammlung ÖRK

Ökumenischer Rat endet ohne befürchteten Eklat

© Albin Hillert/WCCÖRK-Vollversammlung 2022ÖRK-Vollversammlung 2022

Neun Tage lang haben fast 4.000 Gäste aus 120 Ländern Karlsruhe zur Hauptstadt der Christenheit gemacht. Bei der Vollversammlung des Ökumenischen Rats wurde miteinander gebetet, diskutiert - und auch gestritten.

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Karlsruhe ÖRK und Klimagerechtigkeit Christi-Auferstehungskirche in Karlsruhe Frank-Walter Steinmeier und Agnes Abuom Annette Kurschus ÖRK Abstimmung Indigene, Ureinwohner auf dem ÖRK

Neun Tage lang haben rund 3.000 Gäste aus 120 Ländern Karlsruhe zur Hauptstadt der Christenheit gemacht - es wurde miteinander gebetet, diskutiert - und gestritten.

Hier im Ticker erfahren Sie von den Diskussionen, Resolutionen und aktuellen Ereignissen. Die EKHN hat sich aktiv am Rahmenprogramm beteiligt. Die Vollversammlung lässt sich auch per Video im Nachhinein verfolgen.

 

Ticker-Inhalt:

 

8. September 2022

  • Positives Fazit der EKD-Auslandsbischöfin
  • Umstrittenes Thema: Israel-Palästina-Konflikt

 

6. September 2022

  • US-Rabbiner würdigt Fortschritte des jüdisch-christlichem Dialogs
  • Klimawandel: Militär gehört zu den größten CO2-Verursachern weltweit

 

5. September 2022

  • Versöhnung zwischen Frankreich und Deutschland als Vorbild für Ukraine und Russland?

 

2. September 2022

  • Ukrainischer Erzbischof äußert sich zum Angriffskrieg gegen sein Land
  • Maßvoller Lebensstil und Abschied von fossilen Brennstoffen zugunsten des Klimaschutzes gefordert

 

1. September 2022

  • Russisch-Orthodoxe reagieren empört auf die Rede des Bundespräsidenten
  • ZDF-Gottesdienst im Rahmen des ÖRK am 4. September
  • Papst spricht sich für Versöhnung von Christ:innen aus

 

31. August 2022

  • Bundespräsident Steinmeier kritisiert russisch-orthodoxe Kirchenführung scharf
  • EKD-Ratsvorsitzende: "Liebe duldet keinen Angriffskrieg."
  • ÖRK: Kirchenpräsident Jung bittet Gemeinden um Gebete  
  • Hintergrund-Infos zur 11. Vollversammlung des ÖRK

 

8. September

 

Positives Fazit der EKD-Auslandsbischöfin

„Wir haben ein großartiges internationales Fest des Glaubens in Karlsruhe gefeiert. Mit anrührenden Begegnungen und inspirierenden Gottesdiensten und Gebetszeiten.“ Mit diesen Worten zog die EKD-Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber ein positves Fazit de3s Treffens. Es habe eine neue Leidenschaft für das ökumenische Netzwerk der Kirchen weltweit gegeben. Vielleicht verdanke sich dieser neue ökumenische Ernst der klaren Erkenntnis vieler Kirchen, „dass wir den globalen Krisen wie der Klimakrise, Rassismus oder der eskalierenden privaten und öffentlichen Gewalt an so vielen Orten nur gemeinsam begegnen können.“

 

Umstrittenes Thema: Israel-Palästina-Konflikt

Stark umstritten auf der ÖRK-Vollversammlung war das Thema Israel-Palästina-Konflikt. Ein zuvor befürchteter Eklat blieb allerdings aus. Kritiker hatten befürchtet, der Weltkirchenrat würde Israel zum Apartheid-Staat erklären. In einem zum Abschluss verabschiedeten Statement findet man einen Kompromiss: „In jüngster Zeit haben zahlreiche internationale, israelische und palästinensische Menschenrechtsorganisationen und juristische Gremien Studien und Berichte veröffentlicht, in denen die Politik und die Handlungen Israels als 'Apartheid' im Sinne des Völkerrechts beschrieben werden.“ Während einige Kirchen und Delegierte nachdrücklich die Verwendung dieses Begriffs unterstützten, da er die „Realität der Menschen in Palästina/Israel und die völkerrechtliche Lage zutreffend beschreibt“, hielten ihn andere für „unangemessen, wenig hilfreich und schmerzhaft“, so das Statement. 

 

6. September 2022

 

US-Rabbiner würdigt Fortschritte des jüdisch-christlichem Dialogs

(epd). Der US-amerikanische Rabbiner David Fox Sandmel hat auf der Weltkirchenkonferenz in Karlsruhe Fortschritte im jüdisch-christlichen Dialog gewürdigt. Beispiel für die Kraft der Versöhnung zeige sich in dem, „was sich seit dem Ende der Schoah, dem Holocaust, zwischen Juden und Christen ereignet hat“, sagte der Vorsitzende des Internationalen Jüdischen Komitees für Interreligiöse Konsultationen am Dienstag auf einem Hauptpodium der 11. Vollversammlung des ÖRK.
Die Zurückweisung des Antisemitismus durch viele christliche Theologen, Einrichtungen und Institutionen und die Ablehnung der klassischen christlichen „Lehre der Verachtung“ für Juden und Judentum sei „beispiellos in der Geschichte der Menschheit“, füge Sandmel hinzu. 

 

Klimawandel: Militär gehört zu den größten CO2-Verursachern weltweit

(epd). Die evangelische Friedensarbeit hat auf gravierende Auswirkungen des Militärs auf den Klimawandel hingewiesen. Das gelte nicht nur im Krieg, "sondern auch in Friedenszeiten", erklärte die Konferenz für Friedensarbeit im Raum der EKD am Dienstag in Karlsruhe auf der 11. Vollversammlung des ÖRK: „Kriege hinterlassen verbrannte Erde, Munitionsreste lagern noch lange nach Kriegsende auf dem Meeresboden oder auf Landflächen, Militärfahrzeuge verbrauchen Unmengen an Treibstoff, auch in Manövern.“ Das Militär gehöre zu den größten CO2-Emittenten weltweit, hieß es weiter. „Es ist ein Aspekt beim Klimawandel, der nur wenig in den Blick genommen wird», sagte Daniel Untch vom Zentrum Oekumene der EKHN und der EKKW, der einen Workshop der Evangelischen Friedensarbeit im Rahmen der Ökumene-Tagung in Karlsruhe moderierte. John C. Dorhauer, Präsident der US-amerikanischen United Church of Christ (UCC) sagte, dass allein 1,2 Milliarden Tonnen Treibhausgase die Kriege in Afghanistan und im Irak verursacht hätten. Aktuell in der Ukraine stünden Ölfelder in Flammen und die Infrastruktur werde zerstört.

 

5. September 2022

 

Versöhnung zwischen Frankreich und Deutschland als Vorbild für Ukraine und Russland? 

(epd). Der frühere Ratsvorsitzende der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, hat auf dem Ökumene-Gipfel in Karlsruhe dazu aufgerufen, weiter für ein Ende des Ukraine-Krieges zu beten. Die Kirchen würden nicht aufhören, für einen "gerechten Frieden zu beten, der militärische Aggression nicht belohnt", sagte der bayerische Landesbischof am Sonntag in einem ökumenischen Gottesdienst in der katholischen Kirche St. Stephan im Rahmen der 11. Vollversammlung des Weltkirchenrates, an der Bedford-Strohm als EKD-Delegierter teilnimmt.
Ein Krieg bringe niemals Gewinner hervor, "sondern nur Verlierer", fügte Bedford-Strohm hinzu. Alle spürten das "schreckliche Dilemma zwischen der moralischen Fragwürdigkeit der Teilnahme an der Sünde des Krieges auf der einen Seite und der Notwendigkeit eines wirksamen Widerstands gegen einen Aggressor, der die Mindeststandards des Völkerrechts und der humanitären Regeln brutal missachtet, auf der anderen Seite".
Er gebe die Hoffnung nicht auf, dass Ukrainer und Russen eines Tages wieder Freunde werden, so Bedford-Strohm: "Ich weiß, das ist ein Traum. Aber ich glaube fest daran: 'Die Liebe Christi bewegt die Welt zu Versöhnung und Einheit'." Vorbild sei für ihn die Versöhnung zwischen Frankreich und Deutschland nach drei grausamen Kriegen zwischen 1870 und 1945 mit vielen Millionen Toten auf beiden Seiten.
komplette Predigt auf facebook

 

2. September 2022

 

Ukrainischer Erzbischof äußert sich zum Angriffskrieg gegen sein Land

(epd) Der ÖRK fordert von der Staatengemeinschaft, Konflikte in Zukunft ausschließlich gewaltfrei zu lösen. "Krieg ist keine Option", sagte Azza Karam, Generalsekretärin von Religions for Peace, am Freitag auf dem Hauptpodium der 11. Vollversammlung des ÖRK. "Brot für die Welt"-Präsidentin Dagmar Pruin sagte zum Ukraine-Konflikt, dass man zunächst den durch den Krieg verfolgten und Not leidenden Menschen helfen müsse. Dies sei Christenpflicht, sagte sie mit Verweis auf das biblische Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Danach aber müsse man die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, sagte die evangelische Pfarrerin. Zudem mahnte sie mehr Anstrengungen zur Entschärfung der weltweiten Hungerkrise an. 
Der ukrainische Erzbischof Jewstratij prangerte eine jahrhundertelange Unterdrückung seines Landes durch Russland an. Der aktuelle Angriffskrieg füge sich nahtlos in die imperialistischerussische Geschichte zur Unterwerfung der Ukraine ein, sagte Jewstratij auf dem ÖRK-Hauptpodium. Ziel der brutalen Aggression des russischen Präsidenten Wladimir Putin sei eine "Entukrainisierung" der Ukraine, betonte der orthodoxe Erzbischof von Tschernihiw und Nischyn, dessen Kirche von Moskau unabhängig ist. 

 

Maßvoller Lebensstil und Abschied von fossilen Brennstoffen zugunsten des Klimaschutzes gefordert

(epd). Auch der Klimawandel war wieder Thema des Christen-Treffens. Mit lautstarkem Protest, Trommeln und Gesang demonstrierten mehr als 100 junge Leute aus aller Welt in Karlsruhe für Klimagerechtigkeit. Am Rande der ÖRK-Vollversammlung forderten sie gemeinsam mit Mitgliedern von "Fridays for Future" von Politik und Kirchen sofortiges Handeln gegen die Klimakrise.
Der ÖRK fordert einen schnellen weltweiten Wechsel von fossilen Brennstoffen hin zu grünen Energieträgern. Dieser Übergang müsse gerecht und so schnell wie möglich vollzogen werden, erklärte die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Klimawandel des Weltkirchenrates, Joy Kennedy, am Donnerstag auf dem Ökumene-Gipfel am 1. September 2022 in Karlsruhe.
Julia Rensberg von der Minderheit der Samen in Schweden erklärte, dass der Temperaturanstieg in den arktischen Regionen besonders kritisch sei. Die Rentiere verhungerten, weil ihre Nahrung sprichwörtlich verbrennt, die Wälder vertrocknen und die Gletscher schmelzen.
Auf der Vollversammlung wurde am Donnerstag der internationale Tag der Schöpfung gefeiert, der stets Anfang September von den Kirchen begangen wird. Der Klimawandel sei „immer noch die größte Bedrohung für unseren Planeten“, sagte der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomäus I., in einer Videobotschaft. Er rief vor allem vermögende Länder zu einem nachhaltigen, maßvollen und bescheidenen Lebensstil auf.

 

01. September 2022

 

Russisch-Orthodoxe reagieren empört auf Rede des Bundespräsidenten

(epd) Die russisch-orthodoxe Kirche hat Äußerungen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf dem Welt-Ökumene-Gipfel mit Empörung zurückgewiesen. Steinmeiers Anschuldigungen im Zusammenhang mit dem "Konflikt in der Ukraine" seien "völlig unbegründet", sagte der russisch-orthodoxe Delegationsleiter, Metropolit Antonius, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag in Karlsruhe mit Verweis auf eine offizielle Stellungnahme.
Die Position Steinmeiers sei "ein Beispiel für den unverschämten Druck eines hochrangigen Vertreters der Staatsmacht auf die älteste zwischenchristliche Organisation", erklärte der Metropolit. Es handele sich um "eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Ökumenischen Rates der Kirchen."
Der Bundespräsident habe "alle humanitären Bemühungen des Moskauer Patriarchats im Zusammenhang mit der Konfrontation in der Ukraine völlig außer Acht gelassen".
Zum Auftakt der Vollversammlung am Mittwoch hatte der Bundespräsident die russisch-orthodoxe Kirchenleitung in ungewöhnlich scharfer Form verurteilt. Der Moskauer Patriarch Kyrill gilt als enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin und unterstützt dessen Angriffskrieg in der Ukraine. Er macht den Westen für den Ausbruch des Konflikts verantwortlich.

 

ZDF-Gottesdienst im Rahmen des ÖRK am 4. September 

Im Rahmen der Vollversammlung wird außerdem am Sonntag, 4. September, 9.30 Uhr, im ZDF aus der Friedenskirche Karlsruhe ein Fernsehgottesdienst zum Thema „Zusammenbleiben“ ausgestrahlt. Die Friedenskirche ist eine der sogenannten „Notkirchen“, die auf Initiative des Ökumenischen Rates der Kirchen nach dem Ende des 2. Weltkrieges durch internationale Spenden gebaut werden konnten. Pfarrerin Catharina Covolo sowie Rita Famos, die Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz, und der Präsident der Union Protestantischer Kirchen von Elsass und Lothringen, Christian Albecker, erzählen im ZDF-Fernsehgottesdienst, wie der Glaube hilft, Feindschaften zu überwinden und Versöhnung auf den Weg zu bringen. 
zum ZDF-Fernsehgottesdienst am 4. September

 

Papst spricht sich für Versöhnung von Christ:innen aus

Papst Franziskus hatte sich mit einer Botschaft zur 11. ÖRK-Vollversammlung bereits im Vorfeld am 15. August 2022 geäußert. Er sagte, Christ:innen müssten gemeinsames Zeugnis das Evangelium bezeugen, um gegen Ungerechtigkeit und Spaltung in der Welt vorzugehen - nicht nur zwischen Kirchen, sondern auch zwischen Religionen, Kulturen, Völkern, Nationen und der gesamten Menschheitsfamilie. „Die Versöhnung unter den Christen ist die Grundvoraussetzung für den glaubwürdigen Auftrag der Kirche“, erklärte er. 
komplette Botschaft des Papstes zum ÖRK in englischer Sprache

 

31. August 2022

 

Bundespräsident Steinmeier kritisiert  russisch-orthodoxe Kirchenführung scharf

(epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zum Auftakt des Welt-Ökumene-Gipfels die russisch-orthodoxe Kirchenleitung in ungewöhnlich scharfer Form angegriffen. "Auf einen schlimmen, ja geradezu glaubensfeindlichen und blasphemischen Irrweg führen zurzeit die Führer der Russisch-Orthodoxen Kirche ihre Gläubigen und ihre ganze Kirche», sagte Steinmeier am Mittwoch unter großem Applaus auf der 11. Vollversammlung des ÖRK, der mehr als 580 Millionen Christen vertritt.
Die russisch-orthodoxe Kirchenführung habe sich mit den "Verbrechen des Krieges gegen die Ukraine gemein gemacht", erklärte Steinmeier. Sie rechtfertige "einen Angriffskrieg gegen die Ukraine - gegen ihre eigenen, gegen unsere eigenen Brüder und Schwestern im Glauben", fügte er hinzu. Diese Propaganda müsse auf dem Ökumene-Gipfel in Karlsruhe auf Widerspruch stoßen, an dem sowohl Vertreter der russisch-orthodoxen als auch der ukrainischen Kirchen teilnehmen. 

 

EKD-Ratsvorsitzende: "Liebe duldet keinen Angriffskrieg."

Mit Grußworten und einem Gottesdienst ist heute in Karlsruhe die 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) eröffnet worden. In Bezug auf das Motto der Versammlung "Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt" sagte die Ratsvorsitzende der EKD, Präses Annette Kurschus: "Liebe duldet keinen Angriffskrieg." Um der Liebe Liebe Christi willen glaube und hoffe sie, "dass ein starkes Zeugnis dafür von Ihrer Versammlung ausgeht." Zudem erinnerte sie an Artikel 1 des deutschen Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Der Satz sei "die säkulare Form dessen, was wir glauben, dass uns in den angetasteten, entrechteten, unter Gewalt leidenden Menschenbrüdern und -schwestern Christus begegnet und uns zur Liebe ruft.“
mehr über die Gruß-Worte der EKD-Ratsvorsitzenden

 

ÖRK: Kirchenpräsident Jung bittet Gemeinden um Gebete

EKHN-Kirchenpräsident Volker Jung legt den Kirchengemeinden der EKHN nahe, die Tagung mit Gebeten zu begleiten.  Im Eröffnungsgebet der Versammlung werde unter anderem für „Versöhnung und Einheit“ gebetet. Und: „Gib uns Mut einander in Einheit und Liebe zu umarmen.“ Dies könne in den Gemeinden beispielsweise am kommenden Sonntag in den Gottesdiensten aufgenommen werden.
mehr über den Gebetsaufruf des Kirchenpräsidenten zum ÖRK

 

Hintergrund-Infos zur 11. Vollversammlung des ÖRK

(epd). In Karlsruhe hat am Mittwoch die 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) begonnen. Erstmals in der über 70-jährigen Geschichte des Weltkirchenrates tagt dessen höchstes Gremium in Deutschland. An dem bis 8. September dauernden Ökumene-Gipfel wollen etwa 4.000 Gäste aus rund 120 Ländern teilnehmen. Zur Eröffnung wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erwartet.

Neun Tage lang wollen Delegierte aus den Weltkirchen neben religiösen Themen aktuelle Zeitfragen wie die Folgen des Ukraine-Kriegs, der Corona-Pandemie und des Klimawandels besprechen. Das etwa alle acht Jahre stattfindende Event steht unter dem Motto "Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt". Zuletzt fanden ÖRK-Vollversammlungen in Simbabwe (1998), Brasilien (2006) und Südkorea (2013) statt.

 

Russisch-orthodoxe sowie ukrainische Delegation wollen teilnehmen

An dem Ökumene-Gipfel will auch eine Delegation der russisch-orthodoxen Kirche und eine Delegation aus der Ukraine teilnehmen. Die russisch-orthodoxe Kirche mit mehr als 160 Millionen Mitgliedern ist seit 1961 ÖRK-Mitglied. Forderungen nach einem Ausschluss wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine wurden bislang abgelehnt. Man setze auf Dialog, so der Weltkirchenrat.

 

Konfliktpotentiale der Vollversammlung 

Ein weiteres mögliches Streitthema ist der Nahost-Konflikt. Der Weltkirchenrat steht seit Jahren in der Kritik, einseitig Partei für die Palästinenser zu ergreifen. Beobachter erwarten, dass insbesondere von den Kirchen Südafrikas Signale kommen werden, Israel zum Apartheid-Staat zu erklären. Davor haben unter anderem kirchliche Antisemitismus-Beauftragte und christlich-jüdische Verbände wiederholt gewarnt.

Weiteres Konfliktpotenzial liegt in ethischen Fragen, etwa was den Umgang mit Homosexualität oder der Ordination von Frauen ins geistliche Amt angeht.

 

Die Gastgeber in Karlsruhe 

Die Vollversammlung findet auf Einladung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Evangelischen Landeskirche in Baden, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), der Union der Protestantischen Kirchen von Elsass und Lothringen und der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz statt. "Was wir in diesem Jahr in Karlsruhe erleben werden, ist ein historisches Ereignis", erklärte die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus.

 

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK)

Der Ökumenische Rat der Kirchen mit Sitz in Genf, auch als Weltkirchenrat bekannt, ist eine Gemeinschaft von 352 Kirchen, die nach eigenen Angaben weltweit über 580 Millionen Christinnen und Christen vertritt. Die katholische Kirche ist kein ÖRK-Mitglied, arbeitet aber mit dem Weltkirchenrat zusammen und sendet Beobachter nach Karlsruhe.

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