Notfallseelsorge

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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

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Frühjahrssynode 2018

Zusammenfassung Synode: Kitas, Klima, Heimkinder und künstliche Intelligenz

EKHN/RahnPlenum der Kirchensynode im Frankfurter DominikanerklosterPlenum der Kirchensynode im Frankfurter Dominikanerkloster

Die hessen-nassauische Kirchensynode ist am Samstag in Frankfurt am Main mit zahlreichen Entscheidungen zur Zukunft der Kindertagesstätten bis zu neuen Kooperationsmöglichkeiten für Gemeinden zu Ende gegangen. Hier die Zusammenfassung.

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Oelschläger am Rednerpult Kirchenpräsident Jung am Rednerpult Blich aufs Podium Dominikanerkloster in Frankfurt

Frankfurt a.M., 28. April 2018. Die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ist am Samstag (28. April) mit zahlreichen Beschlüssen zu Ende gegangen. Seit Donnerstag hatten die 140 Delegierten des mit einem Parlament vergleichbaren Kirchengremiums im Frankfurter Dominikanerkloster unter anderem über die Zukunft der evangelischen Kindertagesstätten, die zunehmende Digitalisierung und eine stärkere ökologische Ausrichtung der eigenen Arbeit debattiert. Außerdem standen die Schicksale früherer Heimkinder, die Waffenproteste in den USA sowie die Wahl einer neuen Kirchendezernentin auf der Tagesordnung. Die hessen-nassauische Kirche hat knapp 1,6 Millionen Mitglieder in aktuell 1143 Gemeinden. Sie reicht in etwa von Biedenkopf im Norden bis Neckarsteinach im Süden. Rund ein Viertel des Kirchengebiets gehört zwischen Bad-Marienberg und Worms auch zu Rheinland-Pfalz. 

Alle Meldungen zur Synode sind hier auch direkt abrufbar:
http://www.ekhn.de/ueber-uns/aufbau-der-landeskirche/kirchensynode/berichte.html

Rahmenbedingungen für Kitas verbessern

Die hessen-nassauische Kirchensynode hat die Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz bei ihrer Tagung dazu aufgefordert, die Rahmenbedingungen für den Betrieb von Kindertagesstätten zu verbessern. So reichten aktuell beispielsweise die Personalschlüssel nicht aus, um einen „gut gelebten Alltag in allen Kindertagesstätten zu gewährleisten“, heißt es in einer Resolution mit dem Titel „Für die Zukunft unserer Kinder“. Die Mindeststandards für die personelle Ausstattung der pädagogischen Fachkräfte und Kita-Leitungen müsse erhöht werden. Gleichzeitig begrüßte die Synode die Abschaffung von Elternbeiträgen. Sie warnte aber davor, dass in der öffentlichen Debatte darüber der Blick auf notwendige Verbesserungen verloren gehen könnte. Gleichzeitig beschloss die Synode, eine Strategie-Kommission einzurichten, die sich mit den Herausforderungen in den evangelischen Kindertagesstätten befassen soll. Sie soll im Herbst 2019 erste Resultate vorlegen. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau unterhält derzeit rund 600 Kindertagesstätten. Mehr als 7.000 Beschäftigte im pädagogischen Dienst kümmern sich in ihren Einrichtungen um rund 43.000 Kinder. Sie bezuschusst den Betrieb der Kitas mit eigenen Mitteln in Höhe von 41 Millionen Euro.

Digitalisierung als Kirche mitgestalten

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung dazu aufgerufen, die zunehmende Digitalisierung aller Lebensbereiche „nicht einfach geschehen zu lassen, sondern als Christinnen und Christen mitzugestalten“. Die neuen Techniken eröffneten „großartige Möglichkeiten“, sie könnten aber auch von Menschen in „verhängnisvoller Weise genutzt werden“, sagte er in seinem Bericht zur Lage in Kirche und Gesellschaft vor der Frühjahrssynode. Jung riet zu einem „pragmatischen Umgang“ mit der Digitalisierung. Dabei dürfe nicht allein die Frage nach der Nützlichkeit einer Entwicklung im Zentrum stehen, sondern vor allem das, „was Menschen gut tut und dem Leben dient“. Wichtig sei zudem, dass sich neue Technologien weltweit an Werten wie der Menschenwürde und den Menschenrechten messen lassen müssten. Nach Ansicht des Kirchenpräsidenten fordern vor allem die gegenwärtigen massiven Fortschritte in der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz auch zur ethischen Auseinandersetzung heraus. Es gebe beispielsweise erheblichen Klärungsbedarf darüber, welche Aufgaben selbst lernenden Maschinen künftig übertragen werden sollten. Auch für die Kirche selbst sieht er Herausforderungen „Es geht nicht darum, dass wir digitale Kirche werden. Es geht darum, dass wir in einer digitalisierten Welt Kirche Jesu Christi sind und bleiben wollen – glaubwürdig, menschlich und hoffnungsvoll“, so Jung.

Frischer Öko-Strom und neuer Öko-Shop im Angebot

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) setzt die nachhaltige Ausrichtung ihrer Arbeit weiter fort. So kauft die hessen-nassauische Kirche für ihre Gemeinden und Einrichtungen künftig zentral ökologischen Strom und Gas ein, wie die Synode in Frankfurt am Main beschloss. Mit dem nach einer intensiven Debatte verabschiedeten Kirchengesetz zur gemeinschaftlichen Beschaffung sollen vor allem der Klimaschutz verbessert werden. Kirchengemeinden werden Ausnahmen von dem gemeinsamen Bezug ihrer Energie eingeräumt. Sie müssen dann aber gleichwertigen Ökostrom und Ökogas nutzen. Durch die gemeinsame Beschaffung von regenerativ erzeugter Energie kann die hessen-nassauische Kirche ihre CO2-Bilanz um zusätzliche 18 Prozent im Vergleich zum Jahr 2005 entlasten. Auf der Synode wurde auch die neue Internetplattform www.wir-kaufen-anders.de vorgestellt. Sie ist auf ökologische und fair hergestellte Produkte und Dienstleistungen spezialisiert. Sie bietet Gemeinden und Einrichtungen daneben vielfältige Informationen zum nachhaltigen Einkauf.

„Heimkinder“-Schicksale weiter im Blick

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau hat die vor sechs Jahren begonnene historische Aufarbeitung der Geschichte der Heimkinder in der Nachkriegszeit vorläufig abgeschlossen und stellte den Bericht jetzt auf der Synode vor. Im Nachgang zur öffentlichen Bitte um Verzeihung von evangelischer Kirche und Diakonie an die so genannten „Heimkinder“ hatte sich die hessen-nassauische Kirche um intensive Hilfestellungen für Betroffene bemüht. Dabei ist auch ein Heimkataster entstanden, wurden pädagogische Materialien entwickelt und eine Ausstellung über die Situation der Heimkinder von 1945 bis 1975 konzipiert. Darüber hinaus wurde im vergangenen Jahr ein Dokumentarfilm in Auftrag gegeben, der sich mit der Situation der evangelischen Kinderheime in der Nachkriegszeit auseinandersetzen sollte. Die Wiesbadener Filmemacherin Sonja Toepfer hat sich in ihrem Werk vor allem mit der Rolle der Medizin in Heimen beschäftigt. Entstanden ist eine eindrückliche Schilderung der Rolle der Medizin in der Heimsituation in den Nachkriegsjahren. Sie war geprägt von einer vielfachen Überforderung des Personals oder Ärzten, die teilweise die Denkmuster des Nationalsozialismus nicht abgelegt hatten. Der Film wird am 25. Juni in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt.

Waffenproteste in den USA begrüßt

Synode und Kirchenleitung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) haben sich bei der Tagung hinter den Einsatz der US-amerikanischen Partnerkirche United Church of Christ (UCC) für schärfere Waffengesetzte in den USA gestellt. Bei den landesweiten Protesten in den Vereinigten Staaten hatte sich die UCC im März massiv engagiert. In einer Grußbotschaft heißt es, dass die hessen-nassauische Kirche die Hoffnung auf eine „Gesellschaft ohne Gewalt, Diskriminierung, Unterdrückung und rassistische Übergriffe“ mit den transatlantischen Partnern teile. „Als Kirche in einem Land, das weltweit an Platz drei des Exports von Kleinwaffen steht, wissen wir um die eigene Verstrickung in das Geschäft mit dem Tod und die Verantwortung für stärkere Waffenkontrollgesetze“, lautet der Text weiter.

Begriff Trauung für alle Eheschließungen debattiert

Die Synode hat die Debatte über die Einführung des Begriffes Trauung auch für gleichgeschlechtliche Eheschließungen eröffnet. Sie wird bisher als Segnung bezeichnet. Der Begriff Trauung soll dann für alle Gottesdienste anlässlich eines vom Standesamt beurkundeten Lebensbündnisses von Paaren gelten. Die bereits in der ersten Lesung in der Synode auf große Zustimmung gestoßene Revision soll auf der Herbstsynode im November weiter besprochen werden. Bereits seit 2002 sind Segnungsgottesdienste in der hessen-nassauischen Kirche für Homosexuelle möglich.

Zusammenarbeit von Gemeinden erleichtert

Die hessen-nassauische Kirche eröffnet ihren Gemeinden ab dem kommenden Jahr neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit. Ein umfangreiches Regelwerk lässt flexible Kooperationsformen zu, die die Gemeinden zur gemeinsamen Gestaltung des kirchlichen Lebens nach ihren Bedürfnissen anpassen können. Das Gesetz zur Förderung von regionalen Zusammenschlüssen sieht neben den bereits bekannten Formen der pfarramtlichen Verbindung und der Arbeitsgemeinschaft auch besondere Kooperationsräume für den Pfarrdienst und weitere Möglichkeiten vor.

Auf der Frühjahrssynode wurde auch die Debatte über die Zukunft der Pfarrhäuser eröffnet. Sie soll auf der Herbstsynode fortgeführt werden.

Melanie Beiner ist neue Kirchen-Dezernentin

Die Theologin und Erwachsenenpädagogin Melanie Beiner ist die neue Dezernentin für Kirchliche Dienste in der hessen-nassauischen Kirche. Die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau wählte die 50 Jahre alte Pfarrerin aus der hannoverschen Landeskirche mit großer Mehrheit in das Amt, das zentrale Fragen des kirchlichen Lebens mitverantwortet. Bisher war Beiner Leiterin und Geschäftsführerin der Evangelischen Erwachsenenbildung in Niedersachsen. Sie tritt im Juli die Nachfolge von Christine Noschka an, die in den Ruhestand tritt.

Schließlich wurde der Personaldezernent der hessen-nassauischen Kirche, Jens Böhm (55), zum stellvertretenden Leiter der Kirchenverwaltung der EKHN gewählt. Der Theologe leitet seit 2014 das Personaldezernat. 

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