Notfallseelsorge

Unser Angebot

Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

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Flüchtlingsarbeit vor Ort

Bericht von der europäischen Grenze: Die Unsichtbaren und die Durchgangsstation

bbiewFlüchtlinge im Info-Park

Die Diakonie Hessen und das Zentrum Oekumene der beiden Landeskirchen Kurhessen-Waldeck und Hessen und Nassau haben ihre Begegnungsreisen zu europäischen Flüchtlingsinitiativen fortgesetzt. Aktuell stehen Serbien und im Anschluss Ungarn auf dem Programm. Derzeit befinden sich die 14 ehrenamtlich und vier hauptamtlich Engagierte in der Flüchtlingsarbeit in der serbischen Hauptstadt Belgrad. Berndt Biewendt berichtet von den Eindrücken.

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Nach Besuchen in Flüchtlingslagern in Griechenland und Italien sind Engagierte aus Hessen nun auf einer Begegnungsreise nach Ungarn und Serbien unterwegs. Die Reise führt an Stacheldrahtzäune und zu engagierten Helferinnen und Helfern vor Ort. Berndt Biewendt berichtet für das Evangelische Dekanat Bergstraße von seinen Eindrücken:

Ein kleiner Park zwischen dem Belgrader Busbahnhof und dem Hauptbahnhof ist voll von jungen, überwiegend männlichen Flüchtlingen. Teilweise haben sie ihr gesamtes Hab und Gut dabei -  verstaut in Rucksäcken. Nahezu täglich treffen neue ein. Die Serben sprechen vom Info-Park. Dort werden die Geflüchteten zum einem darüber informiert, welche Anlaufstellen und Unterstützungsmöglichkeiten es gibt, zum anderen dient der Info-Park auch dem Austausch über weitere Fluchtwege und der Kontaktaufnahme mit so genannten Schleppern. Die Flüchtlinge sitzen auf Bänken oder auf dem Rasen. Die Smartphones in ihren Händen sind für sie unersetzliches Kommunikationsmittel, um mit Freunden, anderen Geflüchteten oder zu ihren Familien in ihrer Heimat Kontakt zu halten.

Auf dem Weg nach Deutschland?

Wir sprechen auf Englisch eine Gruppe von fünf jungen Männern aus Afghanistan an und fragen, wohin sie wollen. Die Antwort kommt prompt aus allen Mündern: Germany. Der eine sagt, dort lebe bereits ein Cousin von ihm. Auf unseren Hinweis, dass es sehr schwierig geworden sei, die Grenzen zu passieren, sagen sie, sie wollten es trotzdem wagen. Bosnien ist vermutlich ihr nächstes Ziel. Von dort versuchen sie EU-Territorium zu erreichen – Kroatien, Österreich und dann Deutschland.

Die Unsichtbaren

Ganz in der Nähe des Info-Parks befindet sich eine erste Anlaufstelle (One-Stop-Point) des serbischen Kommissariats für Flüchtlinge und Migration, die ihr Augenmerk vor allem auf minderjährige, unbegleitete Geflüchtete hat. Und davon scheint es dem Augenschein nach etliche zu geben. Betreut werden aber auch Familien, die maximal ein bis zwei Nächte in der Anlaufstelle bleiben können. Dafür wurden einige Zimmer eingerichtet, die mit Betten vollgestellt sind. Von der Anlaufstelle werden die Geflüchteten weitergeleitet in die derzeit 18 Lager, die es verteilt über das serbische Staatsgebiet gibt. Der Leiter der Einrichtung, Srdan Ristic, erläutert unserer Gruppe, dass nicht alle in den Flüchtlingslagern ankommen. Etliche setzen sich unterwegs ab und versuchen, auf eigene Faust weiterzuziehen. Offiziell leben derzeit 4.000 Flüchtlinge in Serbien. Doch es gibt – so sagen die Serben – viele „Unsichtbare“, Menschen, die offiziell nicht registriert sind und für die Serbien nur eine Durchgangsstation ist. Für die kalten Wintermonate rechnen die serbischen Stellen damit, dass tausende Geflüchtete aus Bosnien zurückkommen werden, weil sie in Serbien bessere Bedingungen vorfinden. Dann werden es vermutlich 10.000 und mehr sein.

Tod mit Ansage

Kurz bevor wir zum One-Stop-Point des Kommissariats für Flüchtlinge und Migration aufbrechen, erreicht uns die Nachricht, dass auf der griechischen Insel Lesbos bei einem Brand im Flüchtlingslager Moria zwei Menschen - eine Mutter und ihr Kind – ums Leben gekommen sind. Vor zwei Jahren war Moria einer der Ziele der Begegnungsreise. Schon damals war das für 3.000 Menschen ausgelegte Lager mit über 6.000 völlig überfüllt. Schon damals herrschte eine qualvolle Enge. Schon damals haben wir uns gefragt, warum eigentlich so wenig passiert. Heute sind dort über 12.000 – und welches Wort soll man wählen? – untergebracht oder eingepfercht. Dass jetzt zwei Menschen ihr Leben verloren haben, erscheint uns als ein Tod mit Ansage.

Bernd Biewendt beschreibt seine Eindrücke in Form eines Blogs für das Dekanat Bergstraße. 
Zur Website des Dekanats

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