Notfallseelsorge

Unser Angebot

Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

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Geflüchtete

Die Kraft der Ökumene gegen Stacheldrahtzäune

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Die Diakonie Hessen und das Zentrum Oekumene der beiden Landeskirchen Kurhessen-Waldeck und Hessen und Nassau setzen ihre Begegnungsreisen zu europäischen Flüchtlingsinitiativen fort. Nach Besuchen in Griechenland und Italien fahren vom 28. September bis 5. Oktober vierzehn ehrenamtlich und vier hauptamtlich Engagierte in der Flüchtlingsarbeit nach Ungarn und nach Serbien.

Nach Besuchen in Flüchtlingslagern in Griechenland und Italien sind Engagierte aus Hessen nun auf einer Begegnungsreise nach Ungarn und Serbien. „Die Reise führt uns an Stacheldrahtzäune und zu engagierten Helferinnen und Helfern vor Ort. Mittlerweile macht es die Regierung in Ungarn Organisationen fast unmöglich, Geflüchteten zu unterstützen. In Serbien warten Menschen in Flüchtlingscamps auf die Chance, in die EU einreisen und einen sicheren Ort finden zu können. Wir treffen in beiden Ländern Flüchtlingsinitiativen von Kirche, Diakonie und Zivilgesellschaft und setzen auf die Kraft der Ökumene für ein Europa mit menschlichem Antlitz“, sagt Pfarrerin Sabine Muller-Langsdorf vom Zentrum Oekumene, die gemeinsam mit Igor Pangaric und Doris Peschke von der Diakonie Hessen die Reise leitet.

Kriminalisierung der Flüchtlingshilfe

Als besonders dramatisch gilt die Lage im ungarisch-serbischen Grenzgebiet. In Ungarn dürfen sich seit 2017 Asylbewerber nur in Transitzonen aufhalten, die mit Stacheldraht umzäunt direkt an der Grenze liegen. Sie müssen viele Monate in Serbien warten, bis sie nach Ungarn und damit in die EU gelangen können. Das ungarische Parlament hatte im Juni 2018 das so genannte „Stopp-Soros-Gesetzespaket“ verabschiedet. Damit wird die zivilgesellschaftliche Hilfe für Flüchtlinge teilweise zu einem Straftatbestand erklärt. Die EU-Kommission spricht von einer Kriminalisierung der Flüchtlingshilfe und schaltete den Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg ein. Die rechtliche Situation ist insbesondere für den Mitreisenden Thomas Busch interessant. Er ist Kirchensynodaler und als Rechtsanwalt in Mainz auf Ausländer- und Asylrecht spezialisiert.

Austausch und Vernetzung

Andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Begegnungsreise wollen sich mit Engagierten in Serbien und Ungarn vernetzen und erhoffen sich Impulse für ihre eigene Arbeit vor Ort. „Ich möchte erfahren, wie anderswo unter teilweise viel schwierigeren Bedingungen Flüchtlingsarbeit  gemacht wird und mich davon inspirieren lassen“, sagte  Anneli Argus, die sich bei der Flüchtlingshilfe Heppenheim engagiert. Rosemarie Hohmann, ehrenamtliche Mentorin und Flüchtlingsbegleiterin beim Socius-Programm in Frankfurt betont: „Ich möchte einen Einblick in die Arbeit der Flüchtlingshilfe an den EU-Außengrenzen bekommen und habe selbst einen familiären Bezug. Meine Vorfahren sind im frühen 18. Jahrhundert von Deutschland nach Ungarn ausgewandert und wurden als Angehörige der deutschen Minderheit im Januar 1946 aus Ungarn vertrieben.“

Zum ersten Bericht aus Serbien - geschrieben von Bernd Biewendt

Die Begegnungsreise vom 28. September bis 5. Oktober wird vom EKHN-Flüchtlingsfonds gefördert. Zuvor hatten das Zentrum Oekumene Fahrten mit Ehrenamtlichen 2016 auf die griechische Insel Lesbos sowie nach Thessaloniki organisiert. Im Vorjahr lag der Fokus auf der Situation der Flüchtlinge und der Flüchtlingshelfer auf Sizilien.

Weitere Stimmen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der Begegnungsreise nach Ungarn und Serbien:

„Ich habe einen großen Wissensdurst und große Neugierde auf die aktuelle Situation und die Realitäten vor Ort“ (Veronika Bloemers, Frankfurt, ist Mitarbeiterin des Projekts der Uni Frankfurt für Flüchtlinge „Start ins Deutsche“)

„Ich bin Mitglied von Bündnis90/Die Grünen und will für unsere Parlamentarier meine Reiseerlebnisse als Input einbringen.“(Thomas Grummich, Heppenheim, unterstützt Flüchtlinge beim Briefverkehr mit Behörden, gibt schulische Nachhilfe und ist im Begegnungscafé für Geflüchtete aktiv.)

„Die Begegnungsreise ist für mich allein dadurch eine Bereicherung, weil ich die Umstände und Zustände vor Ort kennenlernen kann.“ (Mariam Merzak, Frankfurt, organisiert kulturelle Veranstaltungen zum Thema Flucht)

„Kein Mensch ist illegal! Das ist meine Motivation für die Teilnahme an der Begegnungsreise“(Silvia Kleinschmitt, Hanau-Steinheim, engagiert sich im AK Asyl Hanau)

„Mir ist wichtig, dass ich zum einen die Arbeit von Flüchtlingsorganisationen vor Ort kennenlerne und zum anderen, dass ich mit anderen Ehrenamtlichen in Kontakt komme“ (Anna-Maria Müllender, Frankfurt ist Mentorin für Flüchtlinge und Migranten im Rahmen des Socius-Programms)

„Ich verspreche mir von der Reise grundlegende Informationen über die Flüchtlingsarbeit in Ungarn und Serbien. Sie scheint mir sehr schwer zu sein. Und ich erhoffe mir Motivation für meine eigenes Engagement.“ (Erika Grönegress erteilt Deutsch-Unterricht und ist für den AK Asyl Hanau tätig)

„Ich möchte vor allen die Frauen besser verstehen, damit ich ihnen besser helfen kann.“ (Ursula Doll, Frankfurt, unterstützt alleinerziehende Frauen, die mit ihren Kinder geflüchtet sind.)

Das Interesse am Engagement in der Flüchtlingsarbeit nimmt ab. Die Teilnahme an der Reise ist für mich deshalb auch ein politisches Statement. Ich will einen Einblick in die Situation vor Ort bekommen und habe Interesse an der Begegnung mit Menschen, die sich für Flüchtlinge engagieren.“(Axel Markwort, Frankfurt, ist Mentor im Socius-Projekt und begleitet derzeit einen jungen Mann aus Eritrea.)

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