Notfallseelsorge

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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Wort zum Jahreswechsel

Mit Respekt und Liebe gegen den Stress

© EKHN/Neetz / fundus.ekhn.dePortraitKirchenpräsident Dr. Dr. h.c. Volker Jung

Mit Respekt und in Liebe sollen Menschen im kommenden Jahr dem zunehmenden Stress in vielen Lebensbereichen entgegentreten. Das hat der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung in seinem Wort zum Neujahr 2024 herausgestellt.

Nach Ansicht Jungs zeigt sich vielfach, dass Gespräche und Auseinandersetzungen härter und aggressiver geführt werden als früher. Als Grund sieht Jung zunehmenden Stress in vielen Bereichen der Gesellschaft. Dazu kämen Umbrüche durch die Digitalisierung, der andauernde Krieg Russlands gegen die Ukraine, „der grauenhafte Terrorangriff der Hamas auf Israel, die Spirale der Gewalt im Heiligen Land“ und anderswo. „Das macht Menschen dünnhäutiger“, so Jung.

Dagegen stehe das Bibelwort „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“ (1. Korintherbrief, 16,14), unter das die evangelischen Kirchen das kommende Jahr stellen. Der Satz stamme vom Apostel Paulus und sei in der Folge von teils erbittert geführten Grundsatzstreitigkeiten in den ersten christlichen Gemeinden entstanden. Paulus erinnere die zerstrittene Gemeinde daran, dass Gottes Liebe in Jesus Christus besonders sichtbar geworden sei. Jung: „Menschen brauchen die Verbindung zu dieser Liebe, um eigene Schwäche zu überwinden, um auch unter Druck standhalten zu können und um in einem guten Sinn liebevoll füreinander da sein zu können.“

Die Botschaft im Wortlaut:

Wortlaut:

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“ (1. Korintherbrief 16,14)

- Das ist ein hoher Anspruch: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Wenn viele Menschen das beherzigen, würde das sicher die Welt besser machen. Dabei geht es gar nicht um die großen Gefühle. Es reicht eigentlich schon, liebevoller miteinander umzugehen – das heißt: freundlicher und respektvoller. Damit wäre schon viel gewonnen.

Zurzeit geschieht oft genau das Gegenteil. Gespräche und Auseinandersetzungen sind härter und aggressiver. Meinungen stehen unversöhnlich gegenüber. Es wird nicht argumentiert, sondern geurteilt und verurteilt. Im Netz, in den Sozialen Medien, ist der Ton manchmal besonders rau, nicht selten beleidigend.

Der Stress in der Gesellschaft ist größer geworden, sagt der bekannte Soziologe Hartmut Rosa. Nach Corona sind die Menschen erschöpft. Es kommt Weiteres hinzu: die großen Veränderungen durch die Digitalisierung, der erschütternde Krieg Russlands gegen die Ukraine, der grauenhafte Terrorangriff der Hamas auf Israel, die Spirale der Gewalt im Heiligen Land und anderswo, die Angst vor einer Klimakatastrophe. Ich kann das nachvollziehen und merke das auch bei mir selber. Manchmal bin ich dünnhäutiger. Da bin ich in Gefahr, auf Kritik unangemessen zu reagieren.

Was bedeuten die Worte des Paulus in solchen Situationen? Sie bedeuten nicht, allem Streit aus dem Weg zu gehen und Auseinandersetzungen zu vermeiden. Meinungsverschiedenheiten sind normal. Es ist auch normal, dass Menschen unterschiedliche Interessen haben. Konflikte müssen ausgetragen werden. Aber da sollte es fair bleiben.

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Diese Worte schreibt Paulus in einem Brief an die Gemeinde in Korinth.

In der jungen christlichen Gemeinde gibt es eine harte Auseinandersetzung darüber, ob Fleisch gegessen werden darf, das von heidnischen Opferritualen stammt. Oder es wird gestritten, ob Gemeindeglieder gegeneinander vor Gericht gehen dürfen. Oder wer an der Abendmahlsfeier teilnehmen darf und wer nicht. Immer wieder steht der Zusammenhalt der Gemeinde auf dem Spiel. Weil die Gemeinde unter Stress steht, mahnt Paulus eindringlich, alles in Liebe zu tun.

Dabei fordert er die Liebe nicht nur als ein gutes Verhalten ein. Er erinnert die Gemeinde daran, dass es Gottes Liebe ist, die das Leben trägt. Und er erinnert daran, dass diese Liebe in Jesus Christus besonders sichtbar geworden ist. Paulus redet von der Liebe Gottes als Kraftquelle für das eigene Leben. Er ist überzeugt: Menschen brauchen die Verbindung zu dieser Liebe, um eigene Schwäche zu überwinden, um auch unter Druck standhalten zu können und um in einem guten Sinn liebevoll füreinander da sein zu können.

Ich wünsche Ihnen von Herzen für das neue Jahr 2024, dass Sie die Liebe Gottes als eine Kraftquelle für ihr Leben erfahren. Gott stärke Sie in allem, was Sie an Lasten und Belastungen zu tragen haben – durch Geistkraft und liebevolle Menschen an Ihrer Seite. Helfe Gott Ihnen, was Sie tun, in Liebe zu tun! Möge für Sie so 2024 ein Jahr der Liebe werden und für diese Welt ein Jahr auf dem Weg zum Frieden!

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