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Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

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Ré­su­mé der Elften Kirchensynode

Präses: „Streitbare und konstruktive Synode“

Lea Biskup

Dr. Ulrich Oelschläger zieht positives Fazit der zu Ende gehenden Amtszeit. Der ehrenamtliche Vorsitzende bezeichnete die Synode als „streitbar und zugleich immer konstruktiv “.

Volker RahnPräses der 11. Kirchensynode: Ulrich OelschlägerPräses der 11. Kirchensynode: Ulrich Oelschläger

Der Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Ulrich Oelschläger, hat am Freitag vor Journalisten ein positives Fazit der zu Ende gehenden Legislaturperiode der Elften Kirchensynode gezogen, die derzeit in Frankfurt am Main zu ihrer letzten regulären Tagung zusammengetreten ist. Der 69 Jahre alte ehrenamtliche Vorsitzende bezeichnete die Synode als „in guter Tradition der hessen-nassauischen Kirche streitbar und zugleich immer an einer konstruktiven Lösung von Herausforderungen interessiert“. Das mit einem Parlament vergleichbare evangelische Entscheidungsgremium mit 153 Mitgliedern habe sich zudem als „demokratisches und für gesellschaftliche Fragen immer aufgeschlossenes Leitungsorgan“ präsentiert.

Als Schwerpunkte der Arbeit nannte er unter anderem die Fortsetzung der Kooperation mit der benachbarten Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), die Fusion der Diakonischen Werke beider Landeskirchen zur Diakonie Hessen, sowie die konsequente Fortsetzung der Forschungsarbeit in der sogenannten Kirchenkampfkommission. Als einen der Höhepunkte in seiner Amtszeit bezeichnete er unter anderem die Verabschiedung eines theologischen Papiers zu Martin Luthers judenfeindlichen Schriften. Oelschläger sei froh, dass das Positionspapier vor dem 500. Jahrestag der Reformation im Jahr 2017 klargestellt habe, dass die „herablassende Haltung des Reformators zum zeitgenössischen Judentum völlig gegen das heutige positive Verständnis verstößt“, das sich beispielsweise in der Grundordnung der EKHN wiederspiegele. Dass sich daraufhin auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) auf Veranlassung des hessennassauischen Beschlusses mit „diesem dunklen Kapitel unserer evangelischen Theologiegeschichte beschäftigt hat, macht mich schon ein wenig stolz“, so Oelschläger.

Der Präses erinnerte zugleich an die Umsetzung von großen Reformvorhaben wie etwa der Neuordnung der Dekanate oder der Pfarrstellenbemessung. Konsequent habe die Elfte Synode auch die Arbeit an der sogenannten Lebensordnung zu Ende geführt, die unter anderem Trauungen und Segnungen von eingetragenen Lebenspartnerschaften nahezu gleichstellte. Oelschläger ging auch auf eine „Reihe von wichtigen Personalentscheidungen“ ein, wie zuletzt die Wiederwahl des Kirchenpräsidenten aber auch die Wahl von Pröpstinnen und Pröpsten. Dass die Synode dabei „souverän handelte“, habe sie in der vergangenen Legislatur auch dadurch gezeigt, dass sie nicht alle Personalvorschläge akzeptierte. Die neue Kirchensynode wird sich im Juni des kommenden Jahres konstituieren. Ihre Amtszeit beträgt sechs Jahre.

Hintergrund: Synode

Die Synode ist gemäß der Kirchenordnung das „maßgebende Organ“ der hessen-nassauischen Kirche. Sie erlässt Gesetze, besetzt durch Wahl die wichtigsten Leitungsämter und beschließt den Haushalt. Das Gremium für die geistliche und rechtliche Leitung trifft auch wichtige kirchenpolitische Grundsatzentscheidungen. Ausschüsse und regionale Arbeitsgruppen bereiten die Beschlüsse vor. Geleitet wird die mit einem Parlament vergleichbare Institution vom Kirchensynodalvorstand mit Präses Dr. Ulrich Oelschläger (Worms) an der Spitze. Seine Stellvertreterin ist Pfarrerin Dr. Susanne Bei der Wieden (Frankfurt). Die Synode besteht derzeit aus 153 Frauen und Männern, 138 werden von den Dekanatssynoden der EKHN gewählt. Jeweils ein Sitz hat die Reformierte Stadtsynode aus Frankfurt und der Reformierte Konvent der EKHN. Zwei Delegierte vertreten die Theologischen Fakultäten in Frankfurt und Mainz. Bis zu zehn Prozent der gewählten Mitglieder können aufgrund ihres besonderen Sachverstands von der Kirchenleitung zusätzlich berufen werden. Ohne Stimm- aber mit Rederecht gehören der Synode zudem fünf Jugenddelegierte an. Gemäß Kirchenordnung sollen mindestens zwei Drittel der gewählten Synodalen nichtordinierte Gemeindemitglieder sein, ein Drittel sind Pfarrerinnen und Pfarrer.

 

Aktuelle Berichte und Videos zur Synode der EKHN

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