Notfallseelsorge

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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

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Gesellschaft

Ist ein Dialog mit der rechten sowie der populistischen Szene möglich?

jeffbergen/istockphotoMenschen reden miteinander

Ein „Dialog mit Leuten, die den Dialog abschaffen wollen“ sei schlechterdings unmöglich, erklärte am Mittwoch Blöser, der im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau seit einem Jahr als Projektreferent „Demokratie stärken“ tätig ist. Protestwähler rechter Parteien wie der AfD seien aber durchaus zu erreichen.

Mehrere Theologen haben am Mittwoch in Darmstadt darauf hingewiesen, dass ein offener Diskurs mit Teilen der Rechtspopulisten und mit Rechtsextremisten kaum möglich sei. „Wozu sich auf ein Gespräch einlassen, auf eine Debatte?“, zitierte der Populismus-Beauftragte der hessen-nassauischen Kirche, Matthias Blöser, bei einer Tagung der Schader-Stiftung über „Die Kirchen und der Populismus“ den rechtsradikalen Verleger Götz Kubitschek. In einer Schrift aus dessen Antaios-Verlag heiße es weiter: „Von der Ernsthaftigkeit unseres Tuns wird Euch kein Wort überzeugen, sondern bloß ein Schlag ins Gesicht.“

„Dialog mit Leuten, die den Dialog abschaffen wollen“  unmöglich

Ein „Dialog mit Leuten, die den Dialog abschaffen wollen“ sei schlechterdings unmöglich, resümierte Blöser, der im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau seit einem Jahr als Projektreferent „Demokratie stärken“ tätig ist. Protestwähler rechter Parteien wie der AfD seien aber durchaus zu erreichen.

Die Kirche setze daher darauf, „Milieus in Beziehung zu setzen“, die zumeist keinen Kontakt hätten, etwa Flüchtlinge und Bürger mit Angst vor Überfremdung. Am Beispiel einer vom Amt ausgeschlossenen Kirchenvorsteherin warnte Blöser zugleich davor, „Opfermythen“ für die AfD zu schaffen.

AfD nicht „Bewahrer christlicher Werte“

Der Direktor der Evangelischen Akademie Hofgeismar, Karl Waldeck, bescheinigte der AfD, sie gehe von einem linken „politisch-publizistischen Komplex aus, den es mit einer friedlichen Revolution zu beseitigen“ gelte. Bereitschaft zum Dialog sei dies nicht. Er frage sich allerdings, wie groß die Bereitschaft der Kirche sei, ihrer eigenen Empfehlung zum Diskurs zu folgen.

An die leitenden Geistlichen der Kirchen appellierte Waldeck, der in Vertretung des verhinderten kurhessischen Bischofs Martin Hein sprach, den Rechtspopulisten entschiedener als bisher entgegenzutreten, wenn diese sich als „Bewahrer christlicher Werte“ präsentierten. „Da ist Widerspruch dringend erforderlich.“

„Abweichenden Meinungen wird aus Gründen der Political Correctness kein öffentlicher Diskursraum gegeben“

Der Züricher Professor für Praktische Evangelische Theologie, Thomas Schlag, bemängelte ein Versagen der liberalen Demokratie im Umgang mit Dissens: „Abweichenden Meinungen wird aus Gründen der Political Correctness kein öffentlicher Diskursraum gegeben.“ Davon profitierten Rechtspopulisten. Deren Klagen, sie würden nicht angehört, bezögen sich genau darauf.

Kirchen und Theologie könnten dem mit öffentlicher Bildungsarbeit („public scholarship“) entgegenwirken. Sie dürften aber keine Deutungshoheit beanspruchen, warnte Schlag.

„Menschen zusammenzubringen, die sonst nicht miteinander reden“

Aus katholischer Sicht wies der Berliner Moraltheologe Andreas Lob-Hüdepohl darauf hin, dass seine Kirche auch „Teil des Problems“ Populismus sei. Zwar brandmarke die katholische Kirche Fremdenfeindlichkeit als unchristlich. Doch seit der Flüchtlingskrise 2015 „haben wir Gegenwind aus den eigenen Reihen“, sagte er. Auch Lob-Lüdepohl empfahl als kirchliche Strategie, „Menschen zusammenzubringen, die sonst nicht miteinander reden“.

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