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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

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Herbstsynode 2018

Flüchtlingspolitik bildet einen Schwerpunkt der Herbstsynode der EKHN

EKHN/RahnTagungsort der Synode: Dominikanerkloster in Frankfurt

Die hessen-nassauische Kirchensynode startet am kommenden Mittwoch in Frankfurt ihre traditionelle Herbsttagung. Zwischen Flüchtlings- und Friedensfragen soll es auch um die Trauung und ein ganz besonderes Polster gehen.

Die Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) beginnt am Mittwochmorgen (28. November) ihre traditionelle Herbsttagung in Frankfurt am Main. Nach einem Gottesdienst beraten die 140 Delegierten unter dem Vorsitz von Präses Dr. Ulrich Oelschläger noch bis Samstag über mehr als 30 Tageordnungspunkte im Dominikanerkloster.

Flüchtlingspolitik und Hilfsprojekte

So wird sich die Synode zur aktuellen Flüchtlingspolitik zu Wort melden und informiert über den Stand von Hilfsprojekten für Geflüchtete. Vor drei Jahren hatte das mit einem Parlament vergleichbare Gremium dafür ein Finanzpaket von über 20 Millionen Euro geschnürt.

Familiennachzug ist Herzensangelegenheit

Die Synode will auf der bevorstehenden Tagung ihre Position für eine menschlichere Flüchtlingspolitik bekräftigen. Im Hintergrund steht dabei auch die Erfahrung aus über 300 eigenen Projekten für Geflüchtete im Kirchengebiet zwischen Biedenkopf und Neckarsteinach. Besonders am Herzen liegt den Delegierten laut dem vorliegenden Entwurf eines „Synodenworts zur Flüchtlingspolitik“ die Zusammenführung von Familien. So müsse das „verbriefte Recht“ für den Nachzug von Angehörigen für alle international Schutzberechtigten gelten. Die Aussetzung des Anspruchs auf Familiennachzug für eingeschränkt Geschützte habe zu belastenden Trennungszeiten geführt. Auch die Neuregelung in diesem Jahr habe in der Praxis nicht für Abhilfe gesorgt. Entsprechend fordert das Papier die politisch Verantwortlichen zum Handeln auf. (Debatte zum Thema Donnerstag ab 9 Uhr)

Friedensethik: 100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg

Genau 100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg will die Kirchensynode ihr Engagement für den Frieden unterstreichen und eine grundlegende ethische Stellungnahme zum Thema erarbeiten. Eckpfosten dafür sollen einem ersten Entwurf zufolge unter anderem das stärkere Eintreten für zivile Konfliktlösungen, der entschiedene Widerspruch gegen Rüstungsexporte in Krisenregionen und ein höheres Engagement bei der Ächtung von autonomen Waffensystemen sein. Dabei sieht sich die hessen-nassauische Kirche in weltweiter Verbundenheit. Der Ökumenische Rat der Kirchen habe darauf hingewiesen, dass das Eintreten für den Frieden zugleich „Lob Gottes“, das Beklagen des Unrechts in der Welt und das Miteinander für ein „Leben in Fülle“ beinhalte, heißt es in der Vorlage. (Erarbeitung voraussichtlich am Freitag ab 9 Uhr)

Kirchentag: Vorfreude auf ökumenisches Ereignis

Mit großer Freude hatten das Bistum Limburg und in die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau vor zwei Jahren auf die Entscheidung reagiert, dass 2021 in Frankfurt am Main der dritte Ökumenische Kirchentag stattfindet. Doch inzwischen gesellt sich neben Freude auch Betriebsamkeit. In drei Jahren ist es vom 12. bis 16. Mai soweit. Erstmals werden die Synodalen über den aktuellen Stand der Planungen von einem neuen EKHN-Vorbereitungsteam unterrichtet. Ökumenische Kirchentage gab es 2003 in Berlin und 2010 in München. In Frankfurt war der Deutsche Evangelische Kirchentag bereits 1956, 1975, 1987 und 2001 zu Gast. (Bericht Donnerstag, 12 Uhr)

Trauung: Gleicher Segen für alle

Die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau will auf der bevorstehenden Tagung nach einer ausführlichen Diskussion den Begriff Trauung auch für gleichgeschlechtliche Eheschließungen einführen. Sie werden bisher als Segnungen bezeichnet. Bereits seit 16 Jahren sind Segnungsgottesdienste in der hessen-nassauischen Kirche für Homosexuelle möglich. Schon 2013 wurde die Segnung zur offiziellen Amtshandlung und damit förmlich der Trauung gleichgestellt. Nur der Name war noch unterschiedlich. In Hessen-Nassau ließen sich seit 2002 über 300 Paare segnen. Künftig sollen auch sie offiziell ausschließlich getraut werden. (Debatte und Beschlussfassung voraussichtlich Donnerstag ab 9 Uhr)

Finanzen: Knappe Kirchensteuer, provisorisches Polster

Traditionell steht auf der Herbsttagung der Synode die Debatte über den Haushalt für das kommende Jahr im Fokus. Dies wird auch den Auftakt am Mittwoch prägen. Der Etat der EKHN sieht für 2019 Gesamtaufwendungen in Höhe von rund 700 Millionen Euro (2018: 655 Millionen Euro) vor. Die um 45 Millionen Euro angewachsene Summe gegenüber dem Vorjahr kommt vor allem durch die Einrechnung von Pensionsleistungen zustande, die im alten Etat bisher so noch nicht berücksichtigt waren. Der Haushalt geht für 2019 von 530 Millionen Euro Einnahmen durch die Kirchensteuer aus. Erstmals seit langem steht in diesem Jahr der Ansatz von 510 Millionen Euro Kirchensteuern auf tönernen Füßen. Verantwortlich dafür sind außergewöhnlich hohe Rückzahlungsforderungen Mit Spannung wird die Debatte über die Verwendung einer sogenannten Umstellungsrücklage erwartet. Hier legte Hessen-Nassau vor drei Jahren bei der Einführung des kaufmännischen Rechnungssystems ein provisorisches Polster in Höhe von 78 Millionen Euro an. Dies kann nun verwendet werden. (Debatte Mittwoch ab 15 Uhr, Beschluss voraussichtlich Freitag ab 15 Uhr)

Hintergrund zur Synode

Die Synode ist gemäß der Kirchenordnung das „maßgebende Organ“ der hessen-nassauischen Kirche. Sie erlässt Gesetze, besetzt durch Wahl die wichtigsten Leitungsämter und beschließt den Haushalt. Aktuell hat sie 140 Sitze. Als das maßgebende Organ geistlicher und rechtlicher Leitung trifft sie auch wichtige kirchenpolitische Entscheidungen. Ausschüsse und regionale Arbeitsgruppen bereiten die Entscheidungen vor. Geleitet wird die Synode vom Kirchensynodalvorstand mit einem oder einer Präses. Gemäß Kirchenordnung sollen möglichst zwei Drittel der gewählten Synodalen nichtordinierte Gemeindemitglieder sein, ein Drittel Pfarrerinnen und Pfarrer. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat knapp über 1,5 Millionen Mitglieder in 1135 Gemeinden. Ihr Kirchengebiet reicht in etwa von Biedenkopf im Norden bis Neckarsteinach im Süden. Rund ein Viertel des Kirchengebiets gehört zwischen Bad-Marienberg und Worms auch zu Rheinland-Pfalz.

Mehr Informationen zur Synode

Aktuelle Entscheidungen können Sie auf www.EKHN.de und bei Twitter unter dem Hashtag #ekhnsyn verfolgen. Zur Twitterwall auf EKHN.de
Die detaillierte Tagesordnung, den vorläufigen Zeitplan und alle Synodenunterlagen erhalten Sie online: 
www.ekhn.de/ueber-uns/aufbau-der-landeskirche/kirchensynode/termine-und-plaene.html
Die kompletten Unterlagen der Tagung liegen hier direkt zum Download bereit: 
www.kirchenrecht-ekhn.de/list/synodalds

Alle Informationen zur Synode:
www.bit-ly/ekhn-synode

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