Notfallseelsorge

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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

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Frühjahrssynode Hessen-Nassaus am Samstag beendet

Interkulturelle Öffnung, größere Dekanate und Widerstand gegen Kifög

Esther Stosch

Die Kirchensynode der EKHN hat ihre Frühjahrstagung beendet. Die Synodalen appelierten an die Hessische Landesregierung, den Entwurf des Kinderförderungsgesetzes nochmals zu überdenken. Der Propst für Süd-Nassau wurde mit großer Mehrheit im Amt bestätigt.

Roger Töpelmann

Frankfurt, 27. April 2013. Die Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat ihre diesjährige Frühjahrstagung mit zahlreichen Entscheidungen beendet. Unter der Leitung von Präses Dr. Ulrich Oelschläger hatten die 152 Synodalen von Donnerstag bis Samstag unter anderem über den Bericht von Kirchenpräsident Dr. Volker Jung mit dem Schwerpunkt Toleranz sowie über Vorschläge zu einer weitreichenden Gebietsreform debattiert. Daneben appellierten die Synodalen an die Hessische Landesregierung, den Entwurf des Kinderförderungsgesetzes nochmals zu überdenken. Der Propst für Süd-Nassau, Dr. Sigurd Rink, wurde mit großer Mehrheit für weitere sechs Jahre in seinem Amt bestätigt. Eine Entscheidung darüber, ob Jugendliche ab 14 Jahren künftig einen Sitz in den Kirchenvorständen vor Ort erhalten sollen, wurde wegen zahlreicher Anträge vertagt.

Interkulturelle Öffnung befürwortet

Für eine stärkere Öffnung der evangelischen Kirche für Beschäftigte aus anderen Religionen und Kulturen sprach sich der Kirchenpräsident der EKHN Dr. Volker Jung aus. Vor der Kirchensynode sagte er in seinem Bericht zur Lage in Kirche und Gesellschaft, dass „die interkulturelle und interreligiöse Öffnung in den Arbeitsverhältnissen ein Prüfstein für das evangelische Verständnis von Toleranz“ sei. Die Beteiligung von nicht-christlichen Beschäftigten würde das evangelische Profil der kirchlichen Einrichtungen nicht zwingend schmälern, sondern könne es sogar intensivieren. Nach Worten Jungs kann so aus einer „Kirche für andere“ eine „Kirche mit anderen“ werden. Bisher müssen in evangelischen Einrichtungen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Regel einer christlichen Kirche angehören.

Nachbesserungen bei Kinderförderungsgesetz angemahnt 

Bei der Diskussion über das neue hessische Kinderförderungsgesetz hat die Synode der EKHN an die hessische Landesregierung appelliert, den vorliegenden Entwurf zu überdenken. Die Reform würde als Grundlage für die Personalausstattung nicht mehr die Anzahl der Gruppen, sondern die reale Anzahl der Kinder heranziehen. Folglich würden bei einer zeitweilig geringeren Auslastung einer Kindertagesstätte die Zuschüsse zurückgehen, obwohl die Personalkosten gleich blieben. Dies könne für kleine Einrichtungen sogar das Aus bedeuten, kritisiert die EKHN. Zudem sei beispielsweise die Förderung von Kindern mit Behinderung nicht ausreichend berücksichtigt.

Debatte über grundlegende Kirchengebietsreform eröffnet

Auf der Frühjahrssynode ist auch die die Debatte über eine grundlegende Gebietsreform in der EKHN eröffnet worden. In den kommenden sechs Jahren sollen die 47 Dekanate mit ihren insgesamt 1,7 Millionen Mitgliedern zu 25 bis höchstens 28 größeren Einheiten zusammengeschlossen werden. Ziel der Neuordnung ist es, Gebiete mit mehr Gestaltungsspielräumen zu schaffen, eine Reduktion der Stellen ist damit nicht geplant. Die Reform lag den Synodalen in erster Lesung vor. Eine Abstimmung ist für den Herbst vorgesehen. 

Stadtdekanat für Frankfurt beschlossen

Zuvor hatte die Synode für Frankfurt bereits beschlossen, die bisher vier Dekanate zu einem Stadtdekanat zusammen zu schließen. Der Präses der Synode, Dr. Ulrich Oelschläger, würdigte die Entscheidung, die bereits zum 1. Januar 2014 umgesetzt werden soll, als „wichtigen Meilenstein“ auf dem Weg zur Neuordnung aller Dekanate im Kirchengebiet. Er hoffe nun, „dass das neue evangelische Stadtdekanat ein Leuchtturm des Glaubens in der Stadt der Hochhäuser werden kann“.

Propst Sigurd Rink mit großer Mehrheit wiedergewählt 

Der Propst für Süd-Nassau Dr. Sigurd Rink wurde auf der Synodaltagung für weitere sechs Jahre in seinem Amt bestätigt, das er seit 2002 inne hat. Mit großer Mehrheit wählten die Synodalen den 52 Jahre alten Theologen wieder. Zusammen mit den fünf weiteren Pröpstinnen und Pröpsten ist er Teil der Kirchenleitung der EKHN. Zur Propstei Süd-Nassau mit Sitz in Wiesbaden gehören rund 340.000 evangelische Mitglieder in 220 Kirchengemeinden mit über 350 Pfarrerinnen und Pfarrern. Die Propstei reicht von Nassau an der Lahn bis vor die Tore Frankfurts und von Grävenwiesbach im Taunus bis nach Rüdesheim am Rhein. In seiner Wahlrede wies Rink unter anderem auf den Flug- und Bahnlärm im Kirchengebiet hin, der viele Menschen belaste. Er sprach sich dabei für ein politisches Engagement der Kirche und „Hoffnungsprojekte vor Ort“ aus.

Hintergrund: Synode 
Die Synode ist gemäß der Kirchenordnung das „maßgebende Organ der EKHN“. Geleitet wird die mit einem Parlament vergleichbare Institution vom Kirchensynodalvorstand mit Präses Dr. Ulrich Oelschläger (Worms) an der Spitze. Seine Stellvertreterin ist Pfarrerin Dr. Susanne Bei der Wieden (Frankfurt). Die Synode besteht derzeit aus 152 Frauen und Männern, 138 werden von den Dekanatssynoden der EKHN gewählt, zwei repräsentieren die Reformierte Stadtsynode aus Frankfurt, zwei vertreten die Theologischen Fakultäten in Frankfurt und Mainz. Weitere zehn Mitglieder wurden von der Kirchenleitung berufen. Gemäß Kirchenordnung sollen mindestens zwei Drittel der gewählten Synodalen nichtordinierte Gemeindemitglieder sein, ein Drittel sind Pfarrerinnen und Pfarrer. Die Synode erlässt Gesetze, besetzt durch Wahl die wichtigsten Leitungsämter und beschließt den Haushalt. Als das maßgebende Organ geistlicher und rechtlicher Leitung trifft sie auch wichtige kirchenpolitische Entscheidungen. Ausschüsse und regionale Arbeitsgruppen bereiten die Entscheidungen der Synode vor.

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