Notfallseelsorge

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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Heidelberger Katechismus

Viele kostbare Perlen neu entdeckt

Becker-von Wolff

Mit einer Betrachtung der Fragen 6 und 116 des Heidelberger Katechismus endete am Montag eine 25jährige Ära: Die Reihe Glaubensgespräche zu Psalmen und den Fragen des Heidelberger Katechismus wurde vom Leitungsteam eingestellt.

Am Montagabend (5. Juni 2023) hat das letzte Glaubensgespräch im Herborner Gemeindehaus stattgefunden. Pfarrerin Claudia Sattler hat unter dem Thema „Gottes Lob im Himmel und auf Erden“ Psalm 113 sowie die Fragen 6 und 116 des Heidelberger Katechismus ausgelegt. Sie hatte als Referentin die Ehre das letzte Glaubensgespräch zu Psalmen und zu Fragen des Heidelberger Katechismus im Dekanat an der Dill zu gestalten.

Ernst Villmow würdigte in Vertretung für den erkrankten Leiter der Glaubensgespräche, Pfarrer i.R. Dietmar Balschun, die Veranstaltungsreihe, die vor über 25 Jahren von Pfarrer i.R. Karl Müller aus Haiger-Sechshelden initiiert worden war.

Das der alte Dillkreis vor 25 Jahren sein über 450 Jahre altes Bekenntnisbuch, den Heidelberger Katechismus, wieder entdeckt habe, war sein Verdienst: Pfarrer Karl Müller aus Sechshelden leitete über 20 Jahre den monatlich und örtlich wechselnden Glaubensgesprächskreis. "Im März 1998 fand das erste Glaubensgespräch zum Heidelberger Katechismus im Gemeindehaus Zwingel in Dillenburg statt", sagte Ernst Villmow, "dazu hatte Pfarrer Müller Professor Dr. Eberhard Busch, den Sohn des bekannten Jugendpfarrers Johannes Busch, aus Göttingen als Referenten eingeladen".

Pfarrer i.R. Karl Müller sei es wichtig gewesen, den Heidelberger Katechismus, der seit 1581 auch das Bekenntnisbuch der evangelischen Gemeinden des Dillkreises war, mit seinen wesentlichen Stücken des christlichen Glaubens in Form von Fragen und Antworten zu biblischen Aussagen neu in Erinnerung zu rufen, sagte Villmow. Müller war es ein großes Anliegen, die Evangelische Lehre und das Glaubensbewusstsein zu festigen. 

Zu Beginn seines Ruhestandes war Pfarrer Karl Müller 1996 nach Haiger-Sechshelden gezogen. In seinem Ruhestand war der rüstige Pfarrer, der aus Rheinhessen stammte und zuletzt als Pfarrer in Gambach (Gießener Land) tätig war, sehr aktiv: In dieser Zeit bis zu seinem Wegzug 2017 hat er insgesamt 1590 Gottesdienste und Bibelstunden gehalten. Auch kirchengeschichtlich hat er weiter geforscht und zum 200jährigen Jubiläum der Sechsheldener Kirche in 2004 eine umfangreiche Chronik über Sechshelden veröffentlicht. Einige Jahre später hat er noch ein umfassendes Werk zur Geschichte von Uckersdorf herausgegeben.

Mit 85 Jahren ist der Pfarrer mit seiner Frau von Sechshelden in den Nordschwarzwald gezogen, um mit seiner Frau näher bei Kindern und Enkeln zu sein. Der heute 90Jährige fühle sich immer noch mit dem Dillkreis verbunden, sagte Villmow.

Leitungsteam führte Gesprächskreis fort

Nach dem Wegzug von Pfarrer i.R. Karl Müller wurde die Glaubensreihe zum Heidelberger Katechismus seitdem von einem Team um Pfarrer i.R. Dietmar Balschun, Jürgen Daub, Herbert Gran, Manfred Hoyme und Ernst Villmow fortgeführt. Hermann Kaiser war seit dem ersten Treffen vor 25 Jahren stets dabei.

In all den Jahren wurden viele kostbare Perlen neuentdeckt und der „Heidelberger“ mehrmals Frage für Frage durchgearbeitet. Es lohne sich über diese Fragen nachzudenken, sagte ein Teilnehmer, "die Fragen regen zum Nachdenken an". Die Glaubensgespräche wurden mit der Betrachtung eines Psalms in Verknüpfung zu den passenden Fragen des Heidelberger Katechismus ergänzt und bereichert.

Ernst Villmow erinnerte an die Veranstaltung im April diesen Jahres mit dem Publizisten und Buchautor Günther Klempnauer aus Siegen, der im Evangelischen Gemeindehaus in Wissenbach zu „Gottes Größe in der Schöpfung“ referierte. Und er erinnerte auch an Eberhard Meiswinkel, der in Eibelshausen in einem Bilderzyklus zum „Vaterunser“ zu den letzten Fragen 119 bis 129 des Heidelberger Katechismus sprach: "Wir schauen dankbar auf diese segensreichen Jahre und Gespräche zurück, die uns immer wieder in unserem Glauben neu gestärkt haben", sagte Ernst Villmow, "unser Dank gilt vor allem Pfarrer i. R. Karl Müller und Pfarrer i. R. Dietmar Balschun für ihre Treue in der Leitung dieser Glaubensgespräche und dem Leitungsteam sowie unserem Dekan Roland Jaeckle, unseren Kirchengemeinden und allen Referentinnen und Referenten und Mitarbeitenden, die für ein gelingendes Miteinander zum Lobe Gottes beigetragen haben".

In den zurückliegenden Jahren, besonders nach der Corona-Pandemie, bröckelten die Besucherzahlen stetig. Das habe zum Entschluss geführt, in Abstimmung mit Dekan Roland Jaeckle die Reihe der Glaubensgespräche im Evangelischen Dekanat an der Dill zu beenden. "Es war eine gute Zeit, auf die wir mit der Aussage des Predigers Salomo aus Prediger 3,1 dankbar zurückblicken: Alles hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde", sagte Ernst Villmow zum Abschluss.

 

 

 

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