Notfallseelsorge

Unser Angebot

Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

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Jubiläum

Seelsorge auf Abruf feiert Jubiläum

Becker-von Wolff

Der junge Pastor Christoph Kückes besucht Friedel Schmidt in der DRK-Rettungswache. Einig darüber, dass ein weißer Fleck von der Landkarte verschwinden soll, wird der Kontakt zum damaligen Kreisbranddirektor gesucht. Aus der Begegnung entsteht die Notfallseelsorge Lahn-Dill. Das war vor 25 Jahren.

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Das besondere Jubiläum der Notfallseelsorge im Lahn-Dill-Kreis wurde mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Evangelischen Stadtkirche Herborn gewürdigt, den Propsteikantor i.R. Karl Peter Chilla an der Walker-Orgel mitgestaltete.

Die Notfallseelsorge wird von den evangelischen Kirchen in Hessen-Nassau und dem rheinischen Kirchenkreis an Lahn und Dill sowie von der katholischen Kirche im Bistum Limburg gemeinsam getragen. Regionalleiterin Maria Horsel von der katholischen Kirche hat liturgisch im Gottesdienst mitgewirkt. Die Predigt hielt der evangelische Dekan Pfarrer Andree Best, der evangelische Superintendent Dr. Harald Sitzler führte zwei neue Kollegen des NFS-Teams ein.

In ihrem Grußwort zitierte Maria Horsel Bischof Georg Bätzing, der den Mitarbeitenden ans Herz lege, zu den Menschen zu gehen. "Die Notfallseelsorge verkörpere das in idealer Weise“, so Horsel. Seit 2022 ist Religionspädagoge Christian Reifert als Leiter der Notfallseelsorge Lahn-Dill tätig. Zuvor waren es Pfarrer i.R. Eberhard Hoppe und zuletzt hauptamtlich der evangelische Pfarrer Bernd Nagel.

Dienst über Konfessionen und Kirchengrenzen hinweg 

Der damalige Kreisbrandinspektor Rupert Hege wollte einen unabhängigen psychosozialen Dienst für die Rettungskräfte zur Nachsorge und einen rund um die Uhr abrufbaren Beistand für die Bürger im gesamten Kreis anbieten. Ihm war es wichtig, die christlichen Kirchen ins Boot zu holen. Über Konfessions- und Landeskirchengrenzen hinweg ist so vor 25 Jahren die "Erste Hilfe für die Seele" entstanden.

Ob Beistand für Verletzte oder Sterbende, die Betreuung von Angehörigen nach einem plötzlichen Todesfall, die Überbringung von Todesnachrichten oder die Begleitung von Einsatzkräften bei oder nach besonders belastenden Einsätzen: Rund um die Uhr sind Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger für die betroffenen Menschen da.

Große Dankbarkeit und Wertschätzung

Das Wirken der Notfallseelsorge im Lahn-Dill-Kreis wurde in den Grußworten mit großer Dankbarkeit und Wertschätzung gewürdigt. Der scheidende Landrat Wolfgang Schuster dankte den vielen Helferinnen und Helfern, die meist ehrenamtlich Menschen betreuen, die akut Hilfe benötigen. Sie werden von der Leitstelle des Rettungsdienstes zu den Einsätzen gerufen. Diese Bereitschaft würdigte Polizeidirektor Joachim Bernhard als Entlastung für die Polizeibeamten und die anderen beteiligten Rettungskräfte. Im Gottesdienst gab es zwei Einführungen und zahlreiche Ehrungen.

Von Pfarrer Christoph Kückes über Pfarrer Bernd Nagel, über Pfarrer i.R. Eberhard Hoppe und Religionspädagoge Christian Reifert waren alle Leiter seit 1999 gekommen und stellten die Entwicklung der Notfallseelsorge im heimischen Raum von Beginn an dar.

Das System Notfallseelsorge geehrt 

Auch vom Gründerteam waren fast alle anwesend: Pfarrerin und Krankenhausseelsorgerin i.R. Renate Wieczorek (sie wohnt heute in Gelsenkirchen), Kreisbrandinspektor i.R. Rupert Heege (Bischoffen) und der ehemalige Synodalbeauftragte Jürgen Ambrosius (Biskirchen) stellten sich in einer „Talkshow“ den Fragen des aktuellen Leiters der Notfallseelsorge, Christian Reifert.

Zum Team der Gründung gehörten auch Pfarrer Christoph Kückes (Oberhausen) Friedel Schmidt aus Katzenfurt und Pfarrer i.R. Klaus Renfordt aus Braunfels, für den im Nachhinein Besuch von den Seelsorgern angekündigt wurde. Alle erhielten von Klaus Bilstein, dem Referenten im Landespfarramt Notfallseelsorge der rheinischen Kirche, eine Medaille und eine Urkunde.

Geehrt wurde anlässlich des Jubiläums ebenfalls das System der Notfallseelsorge als solches. Superintendent Dr. Hartmut Sitzler führte die neue Leiterin und den neuen Leiter der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV), Mirko Häuser (Wetzlar-Münchholzhausen) und Natalie Depalma (Wetzlar-Garbenheim) in ihr Amt ein.

Garantierter Einsatz rund um die Uhr

Wie Menschen in einer Situation einander unterstützen können, aber auch, was Jesus Christus damit zu tun hat, wurde in der Predigt von Dekan Andree Best über die Geschichte der beiden Jünger deutlich, die nach dem Tod Jesu nach Emmaus wanderten (Lukasevangelium, Kapitel 24, Verse 13-33).

Welche Bedeutung die Notfallseelsorge auch für die Rettungskräfte hat, erfuhren die Besucher nach dem Gottesdienst im Rahmen der Grußworte. Hier erzählte beispielsweise ein Vertreter der Polizei, wie gut es ihm in einer Unfallsituation getan habe, dass die Notfallseelsorger kamen und ihm die Last abnahmen, für einen Menschen da zu sein, der Seelsorge gerade dringend benötigte. Der Polizist musste jedoch in diesem Moment die Unfallstelle absichern und sich um anderes kümmern. Dank für den Einsatz „rund um die Uhr“.

Scheidender Landrat und scheidender Landespfarrer

Andreas Mann, der scheidende Pfarrer für Notfallseelsorge in der EKHN, goss etwas Wasser in den Wein und sprach die Kürzungen in der EKHN an. So wurden in den zurückliegenden Jahren Pfarrstellen im der Bereich der Notfallseelsorge gestrichen und durch angestellte kirchliche Mitarbeitende ersetzt. Auch seine Stelle werde nicht wieder besetzt, sagte Pfarrer Andreas Mann.

Im Anschluss gab es Gelegenheit zum Austausch und zur persönlichen Begegnung bei einem gemeinsamen Imbiss im evangelischen Gemeindehaus. Und für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte ging es gleich am nächsten Tag weiter: Da gab es einen Fortbildungstag zum Thema „Kinder in Krisen und Katastrophen begleiten“ mit Professor Harald Karutz im Herborner Johanneum.

 

 

» Hier geht es zum Video:
https://youtu.be/yVQSSOzZygA

 

 

» Unsere Fotos oben:

Bild 1: Gedeckter Altar mit den Funktionswesten für Natalie Depalma und Diakon Mirko Häuser, den Silbermünzen und Urkunden für das Gründungsteam.

Bild 2: Mutmachendes Bild: Das Team der in der Notfallseelsorge aktiven Helferinnen und Helfer im Altarraum der Evangelischen Stadtkirche Herborn.

Bild 3: Mirko Häuser (im Bild vorne) und Natalie Depalma verstärken das Team um Leiter Christian Reifert.

Bild 4: Ehrung des ehemaligen Synodalbeauftragten Jürgen Ambrosius (v.l.n.r.), der Krankenhausseelsorgerin i.R. Renate Wieczorek, des Pfarrers Christoph Kückes, des Kreisbrandinspektors i.R. Rupert Heege und von Friedel Schmidt. Christian Reifert (3.v.r.) nimmt für Pfarrer i.R. Klaus Renfordt aus Braunfels die Urkunde und Münze entgegen. Alle erhielten von Klaus Bilstein (rechts), dem Referenten im Landespfarramt Notfallseelsorge der rheinischen Kirche, eine Medaille und eine Urkunde.

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