Notfallseelsorge

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Die Notfallseelsorge wendet sich an alle Menschen und deren Angehörige in Krankheitssituationen, unabhängig von ihrer Lebens- & Glaubensorientierung. Außerdem begleitet sie auch das Klinikpersonal in Krisensituationen durch Gespräche oder rituelle Handlungen. Sie bewegt sich in einem interkulturellen und multireligiösen Raum, unterliegt der Schweigepflicht und ist nicht den Kliniken zur Auskunft verpflichtet! In den Kliniken gibt es in der Regel eine ökumenische Kooperation, vor allem mit der katholischen Kirche.

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Flüchtlingen helfen

Notruftelefon für Bootsflüchtlinge

airn/istockphotoAufgewühltes MeerDen Naturgewalten ausgeliefert

Viele Menschen sterben im Mittelmeer bei ihrem Versuch zu flüchten. Damit Bootsflüchtlinge sofort und zu jeder Uhrzeit einen Ansprechpartner haben, gibt es das Notruftelefon für Flüchtlinge.

Das Notruftelefon vom Netzwerk „Watch The Med“ ortet Flüchtlinge in Seenot und hilft bei der Verständigung mit den zuständigen Küstenwachen. „Watch The Mediterranean Sea“ ist ein transnationales Netzwerk. Es dokumentiert und informiert über Rechtsverletzungen und Todesfälle von Migranten, an den Seegrenzen der Europäischen Union. Ziel ist es, die Nummer des Notruftelefons (00334- 86517161) bekannt zu machen. Das geschieht vor allem durch Menschenrechtsaktivisten und Menschenrechtsorganisationen wie Pro Asyl oder Boats4People aber auch durch Menschen, die selbst geflüchtet sind und jetzt zum Beispiel in Deutschland leben.

Rund um die Uhr besetzt

Das Notruftelefon ist rund um die Uhr von ehrenamtlichen Helfern besetzt, die unterschiedliche Sprachen sprechen. Unter den rund 50 engagierten Mitarbeitern sind auch Menschen, die selbst geflüchtet sind und jetzt zum Beispiel in Hamburg leben. Allerdings sollte der erste Anruf von Flüchtlingen in Not die Küstenwache sein. Erst im Anschluss kommt das Notruftelefon ins Spiel, so Helmut Dietrich von „Watch The Med“.

Notruftelefon soll Druck auf Küstenwachen ausüben

Damit die Flüchtlinge verstanden werden, gibt es in der Regel eine Konferenzschaltung. Das heißt: Es kann ein Übersetzter zugeschaltet werden, in jedem Fall ist aber bei dieser ein Vertreter der zuständigen Küstenwache oder SOS-Zentrale am Apparat. Dietrich betont: „Durch die Konferenzschaltung geraten die Küstenwachen unter Druck, helfen zu müssen“. Damit die Mitarbeiter des Notruftelefons kontrollieren könnten, ob die Küstenwachen handelten, tätigten sie im Ernstfall Kontrollanrufe, unterstreicht Dietrich. Falls die Küstenwachen nicht reagieren würden, informierten sie Journalisten und Politiker, um den Vorfall bekannt zu machen. 

GPS-Daten helfen bei Ortung

Durch Satellitentelefone können Flüchtlinge ihre GPS-Daten übermitteln. Das sei laut Dietrich schon seit Jahren gängige Praxis: „Das kennen die Flüchtlinge“. Falls Flüchtlinge kein Satelliten-Telefon besäßen, fragten die Ehrenamtlichen woher sie kämen und wie lange sie schon unterwegs seien, um so ermitteln zu können wo sich das Boot befände, erklärt Dietrich. 

Kirchenpräsident Jung ist für ein Umdenken in der Flüchtlingspolitik

EKHN-Kirchenpräsident Volker Jung erinnerte am 3. Oktober 2014 an die Bootskatastrophe im Mittelmeer vor Lampedusa vor einem Jahr. Jung mahnte ein grundlegendes Umdenken der europäischen Flüchtlingspolitik an. Im Gedenken an die Toten der Tragödie, so Dr. Jung, müsse Europa sich nun stärker in der „Seenotrettung, für gefahrenfreie Wege nach Europa und solidarische Aufnahme“ der Flüchtlinge einsetzen.

Hintergrund:
Menschenrechtsaktivisten von dem Netzwerk „Watch The Med“ reagieren mit dem Notruftelefon auf die zeitnahe Einstellung der italienischen Seenotrettung „Mare Nostrum“. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter geben die Notlagen von Bootsflüchtlingen weiter, können aber nicht vor Ort bei Rettung oder Suche helfen. Seit dem 10. Oktober 2014 ist das Notruftelefon freigeschaltet. 
Diese Notrufnummer für Bootsflüchtlinge im Mittelmeer soll bekannt gemacht werden: 00334- 865 17 161.

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