Mainz-Bingen

„Ein Leuchtturm der Ökumene!“ so beschreibt Pfarrer Johannes Hoffmann, das Notfallseelsorge System im Kreis Mainz-Bingen. Er ist seit Oktober 2016 als Hauptamtlicher im System tätig – ein relativ junges im Vergleich zu anderen Systemen der Notfallseelsorge auf dem Gebiet der EKHN: 2006 wurde die Notfallseelsorge im Kreis Mainz-Bingen gegründet.
Genau wie die Notfallseelsorge in Mainz handelt es sich um eine ökumenische Arbeitsgemeinschaft. Das heißt: Das Bistum Mainz und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau teilen sich die Trägerschaft des Systems. Sie unterstützen bei der Ausbildung von neuen Mitarbeitenden und der Ausrüstung: Gelbe Jacken, reflektierende Einsatzhosen und Sicherheitsschuhe. Mit Meldern und Digitalfunkgeräten beteiligt sich auch der Landkreis an der Ausstattung für die vorwiegend ehrenamtlichen Mitarbeitenden.
Sowohl die Akzeptanz für die Arbeit der Notfallseelsorge als auch ihre Einsatzzahlen steigen stetig. In einem konfessionell stark durchmischten Einsatzgebiet zeigen die Mitarbeitenden große Offenheit für die Zusammenarbeit mit Menschen unterschiedlicher Weltanschauungen und deren Betreuung.
Sie sind nach bundeseinheitlichen Standards ausgebildet und angehalten, nach ihrer Ausbildung pro Monat 48 Stunden Bereitschaft zu übernehmen. Im Gegenzug werden Grillfeste und Blaulichtgottesdienste gefeiert, Schulungen zur weiteren Qualifikation angeboten und nach den Einsätzen winkt das Gefühl, etwas für die Menschen in der Region getan zu haben.
Ein besonderer Schwerpunkt des Systems im Landkreis Mainz-Bingen ist das Angebot der Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen. Mehrere Mitarbeitende sind dafür ausgebildet, Einsatzkräfte von Hilfsorganisationen nach schwierigen Einsatzlagen zu begleiten und mit ihnen über das Erlebte zu sprechen. So kam es auch, dass Mitarbeitende der Notfallseelsorge aus dem Kreis Main-Bingen bei der Flutkatastrophe im Ahrtal 4 Wochen lang im Einsatz waren und die zahlreichen Helfenden betreuten.