Die Notfallseelsorge und Krisenintervention im Odenwaldkreis wurde im Herbst 1999 gegründet. Damals wollten sowohl die evangelische Kirche als auch der Kreisverband Odenwaldkreis e. V. des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ein Notfallseelsorgesystem gründen, und so kam es zu einem Kooperationsvertrag zwischen den beiden. Dieser verortete die Trägerschaft für das System sowohl beim DRK als auch beim Dekanat Vorderer Odenwald. Auch die finanzielle Verantwortung wurde geteilt: Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und ein vom DRK gegründeter Förderverein trugen zur Finanzierung der Notfallseelsorge bei.
Ab 2004 richtete die EKHN eine dedizierte Pfarrstelle zur Leitung der Notfallseelsorge und Krisenintervention im Odenwaldkreis ein. Pfarrerin Annette Herrmann-Winter übernahm diese bis 2020 und war hauptamtlicher Teil des gemeinsamen Beirats zur Leitung des Systems. Sie begleitete das System durch zahlreiche Transformationen. So wurden 2010 bundesweit einheitliche Standards zur Ausbildung in der Notfallseelsorge beschlossen, und seit 2012 ist die Notfallseelsorge und Krisenintervention im Odenwaldkreis ein Teil der Notfallseelsorge in Südhessen. Dabei handelt es sich um eine Kooperation mit benachbarten Notfallseelsorgesystemen (Bergstraße, Darmstadt-Dieburg sowie Darmstadt und Umgebung), in der eine gemeinsame Ausbildung und ein geteilter Öffentlichkeitsauftritt vereinbart sind. Dies dient vor allem der Förderung der Vernetzung in der Region. Zwischenzeitlich begann auch das Bistum Mainz, sich mit einem Stellenanteil an der Arbeit der Notfallseelsorge und Krisenintervention im Odenwaldkreis zu beteiligen.
Als Pfarrer Heiko Ruff-Kapraun 2021 auf Annette Herrmann-Winter folgte, zeigte sich bereits, dass die Veränderungsprozesse in der EKHN, aber auch die veränderten Anforderungen an die Notfallseelsorge, eine weitere Transformation in den Strukturen des Systems unabdingbar machten. So wurde es zunehmend schwer, Personal zur Besetzung von Pfarrstellen in der NFS zu finden. Außerdem zeigten komplexe Großschadenslagen wie die Flutkatastrophe im Ahrtal, dass die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) zukünftig vernetzter aufgestellt sein muss.
Als Pfarrer Heiko Ruff-Kapraun im Herbst 2022 in den Ruhestand ging, wurde daher die operative Leitung und Koordination auf mehrere Schultern verteilt. Vonseiten des DRK hat Lena Raubach eine halbe Stelle übernommen, dazu kommen Diakon Volkmar Raabe vom Bistum Mainz sowie ehrenamtlich und übergangsweise Brigitte Rodenhausen aus der EKHN. Sie koordinieren das Team, erstellen Dienstpläne und planen gemeinsame Einkehrwochen zur Stärkung der für die belastenden Einsätze notwendigen Dienstgemeinschaft. Diesen Aufbruch merkt man auch äußerlich: Seit Februar 2023 hat die Notfallseelsorge und Krisenintervention im Odenwaldkreis ein neues Logo, das sowohl das Kreuz des DRK als auch das der Notfallseelsorge gleichgestellt integriert.
Website Notfallseelsorge und Krisenintervention im Odenwaldkreis
www.nfs-suedhessen.de...
Standorte