Die Notfallseelsorge im Rhein-Lahn-Kreis und im Westerwaldkreis zeichnet sich seit ihren Anfängen durch das Stichwort "Vernetzung" aus. So waren es ein Notarzt, ein Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes sowie zwei Pfarrer - ein evangelischer und ein katholischer -, die sich Mitte der 90er-Jahre zusammentaten und gemeinsam überlegten, wie in Notfällen Erste Hilfe für die Seele geleistet werden könnte.
Am 9. April 2000 war es dann im Westerwald so weit: 19 Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger wurden in Westerburg berufen und waren von da an Teil der Rettungskette im Westerwaldkreis. Das Schwester-System im Rhein-Lahn-Kreis wurde 2001 aktiv.
Von 2003 bis 2023 koordinierte Pfarrerin Ulrike Braun-Steinebach beide Systeme und trieb deren Vernetzung stetig voran: Es entstanden Kontakte zu Feuerwehren und den Kreisverwaltungen. Eine besondere Vernetzung fand im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 statt: Die beiden Systeme wurden zusammen mit benachbarten Notfallseelsorge-Systemen in ein landesweites Konzept für die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) eingebunden.
Eine besondere Verbindung besteht zum Bistum Limburg: Die Systeme in Rhein-Lahn- und Westerwaldkreis sind jeweils eine "Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und des katholischen Bistums Limburg". Das heißt: die Notfallseelsorge wird ökumenisch verantwortet. So arbeiteten bis September 2023 Pfarrerin Braun-Steinebach und der katholische Bezirksreferent Stephan Geller als Leitung beider Systeme eng zusammen. Auch nach deren Ruhestand wird die Zusammenarbeit eng weitergeführt. Die langjährigen Mitarbeitenden Bea Vogt und Gerhard Stubig leiten die beiden Systeme zusammen mit einem Koordinierungskreis gemeinsam weiter.
Dass hier etwas über die Jahre hinweg zusammengewachsen ist, erkennt man schnell an den Einsatzjacken: Auf früheren Bildern tragen einige Aktive rote Einsatzjacken und andere gelbe. Heute erkennt man alle Mitarbeitenden schnell an den einheitlich gelben Jacken mit dem Logo der AGs auf der Brust und dem Oberarm.
Viele Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger suchen und finden im Glauben den notwendigen Beistand für die schwierigen Notfalleinsätze. So äußert sich einer von ihnen: "Mein Glauben gibt mir die notwendige Kraft, um gut und gefestigt in schwierige Notfalleinsätze zu gehen und diese dann auch gut durchzustehen. Das Beten mit den betroffenen Personen in Notfallsituationen ist für viele Menschen Trost und Unterstützung in diesen schweren Stunden."
Website Notfallseelsorge im Westerwald
evangelischimwesterwald.ekhn.de...