Offenbach

Die Notfallseelsorge und Krisenintervention in Offenbach ist ein bemerkenswertes Beispiel für eine effektive und engagierte Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Organisationen, die sich zum Ziel gesetzt haben, Menschen in Not beizustehen. Die Wurzeln dieser wichtigen Initiative gehen auf das Jahr 1997 zurück, als das Deutsche Rote Kreuz (DRK), vertreten durch Reinhold Kovacs, in Kooperation mit Pfarrpersonen aus Langen und der umliegenden Region, darunter Martin Diel aus Egelsbach, den Grundstein für die Notfallseelsorge in Offenbach legte.

Ein bedeutender Meilenstein wurde im Jahr 2008 erreicht, als die Notfallseelsorge in Offenbach erstmals einen hauptamtlichen Leiter mit einer Pfarrstelle einstellte. Frithjof Decker übernahm diese wichtige Aufgabe und trug dazu bei, die Notfallseelsorge in der Region zu etablieren. Nach seinem Engagement übernahm Sabine Beyer von 2017 bis 2021 die Leitung, zurzeit wird sie kommissarisch von Dekan Steffen Held wahrgenommen.

Vor 2008 wurde die Notfallseelsorge im Pfarrteam organisiert, wobei Dekan Reinhard Zincke eine herausragende Rolle bei der Entwicklung und Unterstützung des Dienstes spielte. Die Zuständigkeit erstreckt sich auf Offenbach Stadt und Land, also über zwei Leitstellen. Obwohl ein Vertrag mit dem Landkreis besteht, hat die Notfallseelsorge in Offenbach keine Exklusivität in Bezug auf die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV-B).

Die Trägerschaft dieses wichtigen Dienstes ist das Ergebnis einer bemerkenswerten, konfessionsübergreifenden Partnerschaft zwischen dem Deutschen Roten Kreuz, vertreten durch Reinhold Kovacs (ehrenamtlich), dem Bistum Mainz unter Thomas Unkelbach und dem Evangelischen Dekanat Dreieich-Rodgau, wobei Thomas Schill ab November 2023 die Verantwortung übernimmt. Diese Partnerschaft auf Augenhöhe mit einem Rettungsdienst ist ein bedeutendes Merkmal, das zur Effizienz und Wirksamkeit des Dienstes beiträgt.

Die drei Leitenden treffen sich monatlich, um die Zusammenarbeit und Koordination weiter zu verbessern. Das Team besteht aus 20 engagierten ehrenamtlich Mitarbeitenden, einige aus der Notfallseelsorge (NFS) und einige aus dem Kriseninterventionsdienst (KID). Die Tatsache, dass beide Dienste unter einem Dach zusammengeführt sind, findet in der einzigartigen Bezeichnung „Notfallseelsorge und Krisenintervention Stadt und Kreis Offenbach“ ihren Ausdruck. Das Team ist gut organisiert und trifft sich zweimal im Monat, um auf mögliche Einsätze vorbereitet zu sein. Im Jahr 2022 gab es einen Ausbildungskurs mit fünf neuen Mitgliedern, wobei auch das DRK unabhängig davon parallel ausbildet. 

Ein Schlüssel zum Erfolg der Notfallseelsorge in Offenbach ist die hohe Bereitschaft, sich den jeweiligen Gegebenheiten anzupassen, sowie der große Einsatz der Ehrenamtlichen, die es ermöglichen, dass dieses System so effektiv arbeiten und Menschen in Krisensituationen einfühlsam begleiten kann. Dafür gebührt ihnen große Wertschätzung.